Expertenmeinung: Wie "scharf bis zum Rand" ist technisch möglich? (-1,5/-2,25 dpt)
Verfasst: Mittwoch 3. Januar 2018, 18:09
tl;dr: Zwei Fragen an die Experten:
Wie "scharf bis zum Rand" ist bei High-End Gläsern mit meinen Werten (s.u.) möglich?
Wie "scharf bis zum Rand" sollte bei Apollo Diamant Gläsern für Apollo ökonomisch sinnvoll möglich sein?
Werte:
Links: -1,50 / -0,50 / 015
Rechts: -2,25 / -0,75 / 165
Gläsergröße meiner Fassung: ca. 5x4 cm
Langfassung:
Kurzhintergrud zu mir: Ich habe einen Doktor in Physik, spezieller in Laserphysik, und kenne mich daher mit optischen Systemen, also speziell auch Linsen, sehr gut aus.
Ich habe mir eine neue Brille bei Apollo gekauft. Die Wahl ist auf Apollo gefallen, weil ich nach dem Besuch mehrer Optiker dort die perfekte Fassung (Aussehen, Sitz, etc.) gefunden habe. Folgerichtig habe ich auch dort meine Gläser - und zwar in "Diamant" Qualität - gekauft. Da ich nun keine extremen Korrekturwerte habe, war ich der Meinung, dass ich für eine angemessene Korrekturleistung keine 500€ Hoch-Qualitätsgläser a la Rodenstock oder Zeiss benötige. Zumal Apollo eine 100% Zufriedenheitsgarantie und vor Allem eine "scharf bis zum Rand" Leistung für Diamant und Platin Gläser verspricht. Nachdem die Brille geliefert wurde habe ich festgestellt, dass dieses Versprechen nicht eingehalten wurde. Ich kann durch die Hauptachse der Brille perfekt gucken, also sind die Korrekturwerte zunächst korrekt ermittelt worden. Wenn ich jedoch minimal nach Oben/Unten/Links oder Rechts schaue fängt das Bild an zu verschwimmen und wird (vor Allem nach Unten) stark gequetscht. Zusätzlich erzeugen die Gläser chromatische Abberation, so dass ich im Randbereich Farbsäume sehe. Insgesamt kann ich daher nur die Hauptachse der Brille nutzen und bei allen anderen Blickwinkeln kann ich z.B. Text auf einem Bildschirm, den Tacho in einem Auto, usw. nicht scharf sehen. Das ist auf jeden Fall nicht "scharf bis zum Rand".
Bei erneutem Besuch der Apollo-Filiale habe ich dem Optiker meinen Hintergrund erklärt (damit er weiß auf welchem Niveau er mir Antworten kann) und gefragt was da schiefgelaufen ist. Das Ergebnis war die Aussage "eine bessere Korrektur ist technisch nicht möglich". Der Optiker hat mir nun neue Gläser mit "Platin"-Qualität bestellt. Davon verspreche ich mir durch den niedrigeren Brechungsindex eine Verbesserung von zumindest der chromatischen Abberation. Zusätzlich hat der Optiker die Gläser bei Rodenstock als Lieferanten bestellt. Außerdem hat er mir gesagt, dass es nicht möglich ist das Glas direkt auszusuchen und auch von der Abbe-Zahl hat er angeblich noch nie etwas gehört.
Dies führt mich zu meinen obigen Fragen: Hat er mir die Wahrheit erzählt? Meine Erfahrung ist, dass Hersteller eigentlich eine enorme optische Qualität erreichen, was dann aber eben auch den Preis verzehnfacht. Liege ich richtig mit meiner Vermutung, dass ich für meine Korrekturwerte eine annehmbare Schärfekorrektur im Randbereich schon vor der High-End Qualitätsstufe erwarten sollte?
Alles in allem: Bis zu welchem Grad kann ich bei dem Qualitätsversprechen von Apollo die "Schärfe bis zum Rand" einfordern? Oder eher, was kann ich Apollo technisch zumuten? Mein Anliegen ist es eigentlich nicht 500€ Gläser zu einem Spottpreis zu kaufen. Aber ich will mich eben auch nicht veräppeln lassen und Apollo verspricht nun mal "Scharf bis zum Rand". Was ist objektiv für Apollo möglich? Vertragsrechtlich bin ich der Meinung, dass es grundsätzlich nicht mein Problem ist, was Apollo verspricht, und die mir dann halt im Zweifelsfall doch High-End Gläser bestellen müssen.
Ich hoffe mein Anliegen sinnvoll dargebracht zu haben. Ansonsten zieht mir gerne mehr Information aus der Nase.
Danke und freundliche Grüße!
Edit: Upsi, "Diamant" und "Platin" verwechselt
Wie "scharf bis zum Rand" ist bei High-End Gläsern mit meinen Werten (s.u.) möglich?
Wie "scharf bis zum Rand" sollte bei Apollo Diamant Gläsern für Apollo ökonomisch sinnvoll möglich sein?
Werte:
Links: -1,50 / -0,50 / 015
Rechts: -2,25 / -0,75 / 165
Gläsergröße meiner Fassung: ca. 5x4 cm
Langfassung:
Kurzhintergrud zu mir: Ich habe einen Doktor in Physik, spezieller in Laserphysik, und kenne mich daher mit optischen Systemen, also speziell auch Linsen, sehr gut aus.
Ich habe mir eine neue Brille bei Apollo gekauft. Die Wahl ist auf Apollo gefallen, weil ich nach dem Besuch mehrer Optiker dort die perfekte Fassung (Aussehen, Sitz, etc.) gefunden habe. Folgerichtig habe ich auch dort meine Gläser - und zwar in "Diamant" Qualität - gekauft. Da ich nun keine extremen Korrekturwerte habe, war ich der Meinung, dass ich für eine angemessene Korrekturleistung keine 500€ Hoch-Qualitätsgläser a la Rodenstock oder Zeiss benötige. Zumal Apollo eine 100% Zufriedenheitsgarantie und vor Allem eine "scharf bis zum Rand" Leistung für Diamant und Platin Gläser verspricht. Nachdem die Brille geliefert wurde habe ich festgestellt, dass dieses Versprechen nicht eingehalten wurde. Ich kann durch die Hauptachse der Brille perfekt gucken, also sind die Korrekturwerte zunächst korrekt ermittelt worden. Wenn ich jedoch minimal nach Oben/Unten/Links oder Rechts schaue fängt das Bild an zu verschwimmen und wird (vor Allem nach Unten) stark gequetscht. Zusätzlich erzeugen die Gläser chromatische Abberation, so dass ich im Randbereich Farbsäume sehe. Insgesamt kann ich daher nur die Hauptachse der Brille nutzen und bei allen anderen Blickwinkeln kann ich z.B. Text auf einem Bildschirm, den Tacho in einem Auto, usw. nicht scharf sehen. Das ist auf jeden Fall nicht "scharf bis zum Rand".
Bei erneutem Besuch der Apollo-Filiale habe ich dem Optiker meinen Hintergrund erklärt (damit er weiß auf welchem Niveau er mir Antworten kann) und gefragt was da schiefgelaufen ist. Das Ergebnis war die Aussage "eine bessere Korrektur ist technisch nicht möglich". Der Optiker hat mir nun neue Gläser mit "Platin"-Qualität bestellt. Davon verspreche ich mir durch den niedrigeren Brechungsindex eine Verbesserung von zumindest der chromatischen Abberation. Zusätzlich hat der Optiker die Gläser bei Rodenstock als Lieferanten bestellt. Außerdem hat er mir gesagt, dass es nicht möglich ist das Glas direkt auszusuchen und auch von der Abbe-Zahl hat er angeblich noch nie etwas gehört.
Dies führt mich zu meinen obigen Fragen: Hat er mir die Wahrheit erzählt? Meine Erfahrung ist, dass Hersteller eigentlich eine enorme optische Qualität erreichen, was dann aber eben auch den Preis verzehnfacht. Liege ich richtig mit meiner Vermutung, dass ich für meine Korrekturwerte eine annehmbare Schärfekorrektur im Randbereich schon vor der High-End Qualitätsstufe erwarten sollte?
Alles in allem: Bis zu welchem Grad kann ich bei dem Qualitätsversprechen von Apollo die "Schärfe bis zum Rand" einfordern? Oder eher, was kann ich Apollo technisch zumuten? Mein Anliegen ist es eigentlich nicht 500€ Gläser zu einem Spottpreis zu kaufen. Aber ich will mich eben auch nicht veräppeln lassen und Apollo verspricht nun mal "Scharf bis zum Rand". Was ist objektiv für Apollo möglich? Vertragsrechtlich bin ich der Meinung, dass es grundsätzlich nicht mein Problem ist, was Apollo verspricht, und die mir dann halt im Zweifelsfall doch High-End Gläser bestellen müssen.
Ich hoffe mein Anliegen sinnvoll dargebracht zu haben. Ansonsten zieht mir gerne mehr Information aus der Nase.
Danke und freundliche Grüße!
Edit: Upsi, "Diamant" und "Platin" verwechselt