Linsenranddicke bei verschiedenen Größen

Haben Sie eine Frage an den Augenoptiker zu Ihrer Brille. Stellen Sie hier Ihre Frage. (Hinweis: Wir haben hier keine Redaktion. Die Beantwortung Ihrer Fragen werden von Augenoptikern auf freiwilliger Basis durchgeführt. Es besteht kein Anspruch auf eine Beantwortung)
franz84
Beiträge: 7
Registriert: Montag 21. August 2017, 14:31

Linsenranddicke bei verschiedenen Größen

Beitragvon franz84 » Montag 21. August 2017, 19:37

Hallo,

kann hier jemand einigermaßen genau abschätzen, welche Dicke ein einfach asphärisches 1,74-Glas mit -10 Dpt in 24 mm und in 26 mm Entfernung von der optischen Achse haben wird?

Ich habe diese Frage bewusst vereinfacht, eigentlich geht es um -7,75 Sph und -2,25 Zyl, aber die Zylinderachse ist fast vertikal und mir geht es um die schläfenseitige Randdicke. Stegbreite und die individuelle Pupillendistanz für dieses Auge habe ich in meiner Frage schon einbezogen. Der Hintergrund ist, dass mein Optiker mir die Randdicken nicht genau ausgerechnet hat, aber mir von einem bestimmten Gestell abgeraten hat, bei dem die 26 mm aus meiner Frage gelten, und mir zu einem Gestell geraten hat, bei dem die 24 mm aus meiner Frage gelten. Mir gefällt aber das 26-mm-Modell viel besser und ich bin mir nicht sicher, ob der Optiker für seine Empfehlung nicht vielleicht auch andere Gründe hatte, also lieber das 24-mm-Modell verkaufen wollte. Insgesamt geht es darum, ob zwischen den beiden Modellen ein massiver Unterschied bestehen würde in der Randdicke und im empfundenen Verkleinerungseffekt der Augen und im Stufeneffekt der Schläfe. Und ob das 26-mm-Modell bei meinen hohen Korrekturwerten ein insgesamt akzeptables Ergebnis hätte, es ist ein einigermaßen dickes Kunststoffgestell.

Wenn mir jemand ein Online-Tool nennen kann, mit dem ich meine Frage selbst beantworten kann, wäre mir das sogar noch lieber.

Gruß, Franz

Benutzeravatar
optikgutachter
Beiträge: 4788
Registriert: Montag 20. Juni 2011, 15:31
Wohnort: Köln
Kontaktdaten:

Re: Linsenranddicke bei verschiedenen Größen

Beitragvon optikgutachter » Montag 21. August 2017, 20:47

Ein Online-Tool für Brillenträger ist nicht existent, weil der Laie die notwendigen Daten nicht ermitteln kann.
Viele Glashersteller bieten deswegen nur dem Optiker die entsprechende Software.

Falls nicht
Der Glaslieferant kann aber auf Nachfrage des Optikers die Randdicken auf +/-30/100mm berechnen + mitteilen.
(+/- 30/100mm = zulässige Fertigungstoleranz in Abweichnung zur genannten Randdicke.)
Dauert in Einzelfällen bis zu 24h, aber das Ergebnis kann immer geliefert werden.

Einfach den Optiker ansprechen. :roll:
Viel Erfolg.

P.S.: Der Verkleinerungseffekt hängt nur von der Distanz Brillenglas-Auge ab.
Nicht vom Material, oder der Grösse der Gläser.
https://www.optikgutachter.de
Falls Sie mal was über mich gehört haben sollten: Glauben Sie es bloß nicht!
Vermutlich stimmt das nämlich alles (Kölner Humor)!

franz84
Beiträge: 7
Registriert: Montag 21. August 2017, 14:31

Re: Linsenranddicke bei verschiedenen Größen

Beitragvon franz84 » Montag 21. August 2017, 21:01

Nun ja, aus besagten Gründen hätte ich gern eine unabhängige Meinung.

Ein Online-Tool gibt es hier, ich weiß aber nicht, wie zuverlässig das ist, ob zum Beispiel die Asphäre berücksichtigt wird, die Ergebnisse für die Dicke scheinen mir hier recht hoch, anhand meiner aktuellen Brille.

http://64.50.176.246/tools/thickness.php

Ja, das mit dem objektiven Verkleinerungseffekt ist mir bewusst, es könnte aber sein, dass der Effekt und der Stufeneffekt als markanter empfunden wird, wenn das Glas insgesamt größer ist, das hat mein Optiker gesagt und das hat eine gewisse Plausibilität für mich. Wenn für den Betrachter des Brillenträgers der Bereich hinter dem Brillenglas größer ist, sind die absoluten Distanzen hinter dem Brillenglas größer, somit auch die absoluten Differenzen zum Bereich außerhalb des Brillenglases, und der Betrachter des Brillenträgers sieht aus einem größeren Winkelbereich die Schläfenkante des Brillenträgers, der Stufeneffekt an dieser Kante ist besonders markant.
Zuletzt geändert von franz84 am Montag 21. August 2017, 21:14, insgesamt 1-mal geändert.

Benutzeravatar
optidi
Beiträge: 664
Registriert: Samstag 25. Oktober 2008, 17:06
Wohnort: Kitzingen/Bayern

Re: Linsenranddicke bei verschiedenen Größen

Beitragvon optidi » Montag 21. August 2017, 21:10

Hallo Franz,

franz84 hat geschrieben:.... ob der Optiker für seine Empfehlung nicht vielleicht auch andere Gründe hatte, also lieber das 24-mm-Modell verkaufen wollte.


Es gibt eventuell einige Gründe:

- der Sitz an der Nase ist bei einem Modell besser,
- die Anpassung des Fassungsscheibenwinkels ist möglich
- die Anpassung der Vorneigung ist möglich
- die Anpassung der Bügel ist besser möglich
- die Bügellänge passt besser
- der Hornhautscheitelabstand lässt sich besser einstellen
- die für die Zentrierung von asphärischen Gläsern notwendige Augendrehpunktsforderung lässt sich besser einhalten, für den besten Sehkomfort
- der Abstand zu den Wangen ist größer

Für die Bestimmung der exakten Randdicken gibt es 2 mir bekannte Möglichkeiten. Dafür benötigt man die exakten Glaswerte, die exakten horizontalen und vertikalen Zentrierdaten, die exakten Fassungsmaße und Glasform.
1.) Mit einem Tracer wird die Form abgetastet und in die Bestellsoftware des Glasherstellers übertragen. Die obigen Werte eingegeben und die Software berechnet dann die Glasdicke.
2.) In Ermangelung einer solchen Software zeichnet der Optiker die Form der Gläser nach passenden System auf, gibt die obigen Werte an und faxt das ganze an den Glashersteller. Diese berechnen dann die Randdicke.

Eine Online-Berechnung für Verbraucher kenne ich nicht.

Gruß

Optidi

Benutzeravatar
optikgutachter
Beiträge: 4788
Registriert: Montag 20. Juni 2011, 15:31
Wohnort: Köln
Kontaktdaten:

Re: Linsenranddicke bei verschiedenen Größen

Beitragvon optikgutachter » Montag 21. August 2017, 21:17

Wird schwierig... :?

Benötige:
1. Entweder die Brillenfassung oder eine techn. Zeichnung der genauen Form.
2. Die genaue Position des optischen Mittelpunkts (nach Augendrehpunktsforderung bei asphärischen Gläsern)
3. Die genauen Brillenglasstärken mit Achslagenangabe
4. Die Angabe, ob Ein- oder Mehrstärkenausführung vorliegt (ggf. war nur der Fernbereich angegeben.)
5. Die Angabe, welche sogenannte Grundkurve das Brillenglas haben soll/wird. (Angabe des Herstellers, welche Kurven sind möglich.)
6. Nachtrag: Welche Mittendicke kann/darf/soll -je nach Einsatz- im optischen Mittelpunkt vorliegen.
Wenn Du die Angaben liefern kannst benötige ich ca. 2 Minuten für die Antwort.

Gruss OG
https://www.optikgutachter.de
Falls Sie mal was über mich gehört haben sollten: Glauben Sie es bloß nicht!
Vermutlich stimmt das nämlich alles (Kölner Humor)!

franz84
Beiträge: 7
Registriert: Montag 21. August 2017, 14:31

Re: Linsenranddicke bei verschiedenen Größen

Beitragvon franz84 » Montag 21. August 2017, 21:21

Danke für die Antwort optidi, in meinem vorigen Beitrag habe ich noch etwas zum Tool ergänzt.

Meine Eingangsfrage hatte ich so gestellt, dass darin schon die vom Optiker ermittelten Daten und die Gestelldaten verbraten waren, also Pupillendistanz, Stegbreite usw., im Ergebnis bezog sich die Frage im Grunde auf die Daten des Linsenrohlings.

Nachtrag: Auch danke für die Antwort optikgutachter, zur Vereinfachung der Eingangsfrage siehe oben. Es ist ein Einstärkenglas, Grundkurve und Mittendicke weiß ich nicht, müsste ich meinen Optiker fragen, wenn er mir das sagt. Da es mir zunächst darum ging, ob der Unterschied zwischen den angeführten Alternativen dramatisch ist, wird man dafür die Mittendicke wohl vernachlässigen können, wird wohl bei beiden gleich sein. In meiner erweiterten Frage nach einer Abschätzung des Gesamtergebnisses der Brille wird die Mittendicke aber natürlich relevant sein.

franz84
Beiträge: 7
Registriert: Montag 21. August 2017, 14:31

Re: Linsenranddicke bei verschiedenen Größen

Beitragvon franz84 » Dienstag 22. August 2017, 09:17

Falls noch jemand auf meine Eingangsfrage antworten möchte, korrigiere ich sie. Die relevante Stärke ist -7,75 Dpt, nicht -10 Dpt. Mein Fehler liegt daran, dass ich nicht wusste, dass in der Augenoptik konventionsgemäß die 0-Grad-Achse des Zylinders horizontal liegt, nicht vertikal, dies ist eigentlich kontraintuitiv.

Also, die korrigierte Frage:
kann hier jemand einigermaßen genau abschätzen, welche Dicke ein einfach asphärisches 1,74-Glas mit -7,75 Dpt in 24 mm und in 26 mm Entfernung von der optischen Achse haben wird?

Benutzeravatar
vidi
Beiträge: 8785
Registriert: Montag 22. Juni 2009, 14:56
Wohnort: Hier ist das Ruhrgebiet!!!

Re: Linsenranddicke bei verschiedenen Größen

Beitragvon vidi » Dienstag 22. August 2017, 09:29

franz84 hat geschrieben:
Also, die korrigierte Frage:
kann hier jemand einigermaßen genau abschätzen, welche Dicke ein einfach asphärisches 1,74-Glas mit -7,75 Dpt in 24 mm und in 26 mm Entfernung von der optischen Achse haben wird?

Watt denn nu? Genau oder abschätzen? :D

Ich komme bei 24 mm auf 4,3 mm und bei 26 mm auf 4,9 mm.
Natürlich haben meine Kollegen Recht, das kann keine exakte Berechnung sein.
Zuletzt geändert von vidi am Dienstag 22. August 2017, 09:37, insgesamt 1-mal geändert.
Gruß
Vidi

"Geh nicht dahin, wo die Welle ist. Geh dahin, wo sie sein wird“ (Elmar Nordvisk)

franz84
Beiträge: 7
Registriert: Montag 21. August 2017, 14:31

Re: Linsenranddicke bei verschiedenen Größen

Beitragvon franz84 » Dienstag 22. August 2017, 09:37

Naja, so, dass es sich auf den Gesamteindruck spürbar auswirkt, dabei wird es nicht um Hundertstel gehen ;-) Ganz genau wird es schon deshalb nicht möglich sein, weil ich Basiskurve, Mittendicke, Details der Asphäre nicht kenne, außerdem beim Astigmatismus vereinfacht habe, ein paar Grad hat die Achse tatsächlich schon, und den diagonalen Durchmesser des Glases schräg von Ecke zu Ecke nicht berücksichtige.

franz84
Beiträge: 7
Registriert: Montag 21. August 2017, 14:31

Re: Linsenranddicke bei verschiedenen Größen

Beitragvon franz84 » Dienstag 22. August 2017, 09:39

Danke für die Antwort, vidi, daraus entnehme ich erstens, dass der Unterschied zwischen den Optionen nicht dramatisch ist und dass zweitens das Gesamtergebnis erträglich sein dürfte, meine aktuelle Brille ist ähnlich dick.


Zurück zu „Fragen zur Brille“

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: Google [Bot] und 43 Gäste