Probleme mit Gleitsichtbrille

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Vision1971
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Probleme mit Gleitsichtbrille

Beitragvon Vision1971 » Sonntag 6. August 2017, 00:13

Hallo!

Ich bin 45 Jahre alt und funktionell einäugig.
Seit dem 4. Lebensjahr trage ich wegen meiner Kurzsichtigkeit eine Brille.
In den letzten 3-4 Jahren habe ich zusätzlich eine Weitsichtgkeit.
Seit wenigen Monaten trage ich nun eine Gleisichtbrille, bis auf anfänglich auftretenden Schwindel hatte ich keine Probleme mit der Akzeptanz.

Nun zu meinen Problemen:
Ich sehe im Vergleich zu meiner vorherigen Brille in der Weite schlechter.
In der unmittelbaren Nähe sehe ich ohne Brille deutlich besser.

Für meine Arbeit ist es essentiell wichtig, in einem Radius von ca. 10 m und vor allem in der Nähe scharf sehen zu können.

Mein Optiker meint, dass sich an der Gleitsichtbrille nichts verändern oder verbessern lässt.
Muss ich dies so akzeptieren?
Sollte ich mir statt der Gleichtsichtbrille eine Arbeitsplatzbrille anpassen lassen?
Hier würde dann aber die Weite fehlen. Berufsbedingt kann ich leider auch nicht zwischen verschiedenen Brillen wechseln.
Eine Zweitmeinung habe ich bisher noch nicht eingeholt, dies will ich diese Woche noch in Angriff nehmen.

Was würden Sie mir raten?


Vielen Dank für Ihre Hilfe!

Mit freundlichen Grüßen, Vision



PS:
Hier noch die Daten der Brille:
Glas links
Sph: -7.25 Cyl: -0.50 Ach: 55 Add: 1.25
Carl Zeiss, ZEISS GS Individual 2 1.74,
DuraVision Platinum, Frame Fit 3

Oppicker
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Re: Probleme mit Gleitsichtbrille

Beitragvon Oppicker » Sonntag 6. August 2017, 11:10

Bei solchen Stärken gibt es eine ganze Liste von Möglichkeiten, woran es liegen könnte, dass die neue Brille unbefriedigend ist.

Und leider kennen wir nicht die Stärke des Glases, das bisher verwendet wurde und kennen keine Zentrierdaten. Angefangen von falschen Glasstärken, über ungünstigen Brillensitz und Fehlzentrierungen usw. kann es auch an einer Unverträglichkeit der "Hornhautverkrümmung" in schiefer Achslage (55°) liegen. Das gibt es leider hin und wieder.
Entscheidend für eine Hilfe aus der Ferne wären die Vergleichszahlen (Stärke, Zentrierung, Inset?) von alter und neuer Brille.
Wurden unmittelbar vor der Stärkenprüfung noch Kontaktlinsen getragen? Wurde eine Pupillenweitung vorgenommen? Wurde eine Schielmessung gemacht? Wurden die neuen Gläser bei Zeiss schon auf korrekte Fertigung geprüft?
Manchmal gibt es im Leben einfach nicht genug Steine (Forrest Gump)

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DI Michael Ponstein
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Re: Probleme mit Gleitsichtbrille

Beitragvon DI Michael Ponstein » Sonntag 6. August 2017, 12:32

Wie war der Bisherige fernwert?

Optikeraufgabe
Pd und y
FF und inset prüfen

Zudem klären, ob das zweite Auge wirklich in der Nähe nicht mitmacht! Ggf. auch hier eine gleitsichtglas einbauen
Refraktionieren mit Spaß!? Refraktions-Teste für Tablet von iPadMeikel: Sehteste für iPad&Co Info http://www.optik-freise.de Spezialialist: Besser Sehen, Myopiemanagement mit Ortho-K oder Miosmart, sowie Orcam zertifiziert für LowVision.

Vision1971
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Re: Probleme mit Gleitsichtbrille

Beitragvon Vision1971 » Sonntag 6. August 2017, 13:27

Hallo!

Vielen Dank für Ihre schnellen Antworten - und dies sogar am Sonntag!:)

Ich muss voranschicken, dass ich von der Materie leider wenig verstehe und mit Fachausdrücken meist wenig anfangen kann.

Nun zu den Fragen:

Ich bin funktionell einäugig, mit Brille sehe ich auf dem linken Auge ganz gut.
Das rechte Auge ist ein sogenanntes " Heavy eye" und ich habe deshalb Doppelbilder, die normalerweise unterdrückt werden; der Visus liegt bei ca. 10%.
Laut meinem Optiker würde sich ein Gleitsichtglas für das rechte Auge nicht lohnen.
Ich hätte es jedoch gerne ausprobiert, da ich bei den Tests das Gefühl hatte, ich würde damit etwas besser sehen können.

Hier die Daten meiner alten Brille (gleicher Optiker):
R sph -7,50
L sph -8,00 cyl 0,50 A 145
ZR 33,0 ZL 33,0 I 53,0 h 35,0 AzG 17,0
yR 20,5. yL 25,0 HSAk. v 6,0 Grad FSW


Leider habe ich keine weiteren Daten, die weiterhelfen könnten.
Kontaktlinsen habe ich schon lange nicht mehr getragen (wegen meiner Augentrockenheit). Die Pupillen wurden vom Augenarzt weitgetropft, bevor ich das Rezept für die Gleitsichtbrille bekam. Es gab keinen zeitlichen Zusammenhang zwischen dem Augenarzttermin und dem Anpassen der Brille. Die Untersuchung des Augenhintergrundes ergab keine wesentlichen Auffälligkeiten.
Eine Schielmessung wurde vor vielen Jahren durchgeführt, ist aktuell aber wahrscheinlich nicht mehr sinnvoll?!
Eine Prüfung auf korrekte Fertigung ist bisher nicht erfolgt.

Ich hoffe ich konnte weiterhelfen.

Vielen lieben Dank!:)


Mit freundlichen Grüßen, Vision

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Re: Probleme mit Gleitsichtbrille

Beitragvon DI Michael Ponstein » Sonntag 6. August 2017, 15:35

Und was ist jetzt rechts in Glas ?
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Re: Probleme mit Gleitsichtbrille

Beitragvon Vision1971 » Sonntag 6. August 2017, 16:34

Das rechte Glas der Gleitsichtbrille ist nur als eine Art Lückenfüller gedacht:
Glas rechts: Sph -7.50
Carl Zeiss, ZEISS ES Superb 1.74
DuraVision Platinum

Leider habe ich zu diesem Glas keine weiteren Informationen bekommen.

Vielen Dank!

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DI Michael Ponstein
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Re: Probleme mit Gleitsichtbrille

Beitragvon DI Michael Ponstein » Sonntag 6. August 2017, 17:01

Vision1971 hat geschrieben:Das rechte Glas der Gleitsichtbrille ist nur als eine Art Lückenfüller gedacht:
Glas rechts: Sph -7.50
Carl Zeiss, ZEISS ES Superb 1.74
DuraVision Platinum

Leider habe ich zu diesem Glas keine weiteren Informationen bekommen.

Vielen Dank!

Langt eigentlich. Sprich mit deinem Optiker. Lass zunächst alles prüfen.(optikeraufgaben) Und ggf. lass klären, ob nicht auch für das Lazy Eye ein gleitsichtglas bessser wäre. Vorher Ausprobieren geht!
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Re: Probleme mit Gleitsichtbrille

Beitragvon Vision1971 » Sonntag 6. August 2017, 17:18

Danke, dann werde ich das zuerst machen lassen.
Irgendwie glaube ich auch, dass trotz meiner starken Fehlsichtigkeit ein Gleitsichtglas für das rechte Auge besser wäre.

Vielen Dank nochmals und ein schönes Restwochenende!:)

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Re: Probleme mit Gleitsichtbrille

Beitragvon optikgutachter » Sonntag 6. August 2017, 20:56

Manchen hilft es unwahrscheinlich,
wenn das scheinbar schwache Auge
bestmöglichst korrigiert wird.
Unbedingt kontrollieren lassen :!:

Gruss OG
Zuletzt geändert von optikgutachter am Montag 7. August 2017, 07:08, insgesamt 1-mal geändert.
https://www.optikgutachter.de
Falls Sie mal was über mich gehört haben sollten: Glauben Sie es bloß nicht!
Vermutlich stimmt das nämlich alles (Kölner Humor)!

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Re: Probleme mit Gleitsichtbrille

Beitragvon Karoshi » Sonntag 6. August 2017, 21:13

optikgutachter hat geschrieben:Manchen hilf es unwahrscheinlich,
wenn das scheinbar schwache Auge
bestmöglichst korrigiert wird.
Unbedingt kontrollieren lassen :!:

Gruss OG


Kann ich bestätigen! Manchmal "geht" dann auf den schlechten Auge auch wieder "mehr" nach einer Zeit mit bestmöglicher Korrektion.
Des Menschen Leben gleicht der Brille. Man macht viel durch. -- Heinz Erhardt
staatl. gepr. Augenoptiker und Augenoptikermeister FFA München 2011

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Re: Probleme mit Gleitsichtbrille

Beitragvon DI Michael Ponstein » Sonntag 6. August 2017, 21:36

Leute, Alter Kaffee wurde bereits empfohlen! :-)
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Re: Probleme mit Gleitsichtbrille

Beitragvon Vision1971 » Montag 7. August 2017, 16:56

Manchen hilft es unwahrscheinlich,
wenn das scheinbar schwache Auge
bestmöglichst korrigiert wird.
Unbedingt kontrollieren lassen :!:



Was bedeutet das genau: "das scheinbar schwache Auge bestmöglich korrigieren"?
Bezieht sich diese Aussage nur auf die Weitsichtigkeit oder soll auch die Kurzsichtigkeit besser ausgeglichen werden?

Mein rechtes Auge soll ca. -20-25 Dioptrien haben. Lohnt sich hier ein Angleichen der Sehstärken beider Brillengläser?

Danke für alle Antworten!:)

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Re: Probleme mit Gleitsichtbrille

Beitragvon Eberhard Luckas » Montag 7. August 2017, 17:10

Moin,
keine Chance, der Unterschied ist definitiv zu groß.
Viele Grüße
Eberhard
Augenoptikermeister

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Re: Probleme mit Gleitsichtbrille

Beitragvon DI Michael Ponstein » Montag 7. August 2017, 18:02

Vision1971 hat geschrieben:
Manchen hilft es unwahrscheinlich,
wenn das scheinbar schwache Auge
bestmöglichst korrigiert wird.
Unbedingt kontrollieren lassen :!:



Was bedeutet das genau: "das scheinbar schwache Auge bestmöglich korrigieren"?
Bezieht sich diese Aussage nur auf die Weitsichtigkeit oder soll auch die Kurzsichtigkeit besser ausgeglichen werden?

Mein rechtes Auge soll ca. -20-25 Dioptrien haben. Lohnt sich hier ein Angleichen der Sehstärken beider Brillengläser?

Danke für alle Antworten!:)

nein, das funktioniert nicht. Der Optikgutachter, wie auch ich, meinen das gleiche, nämlich auch das Auge, welches bisher nur die Ferne erhielt mit in der Nähe zu korrigieren. Ob dies funktioniert, sollte vorher ausprobiert werden. Dein Optiker dürfte wissen, was zu tun ist.
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Re: Probleme mit Gleitsichtbrille

Beitragvon optikgutachter » Dienstag 8. August 2017, 07:06

Vision1971 hat geschrieben:Mein rechtes Auge soll ca. -20-25 Dioptrien haben. Lohnt sich hier ein Angleichen der Sehstärken beider Brillengläser?

Danke für alle Antworten!:)

Nicht alleinig mit Brillengläsern.
Für das rechte Auge wäre ein Kontaktlinse
ratsam um die starke Differenz der Stärken rechts
zu links (Fachl.: Anisometropie) auszugleichen.

Bei einer reinen Brillenglaskorrektur kommt
es zu nicht verträglichen Netzhautbildgrössen.
(Fachl.: Aniseikonie)

Bei einer Kontaktlinsenkorrektur ist dieser
Unterschied auf ein Minimum reduziert.
Damit könnte es funktionieren, wenn

- du Kontaktlinsen verträgst
- das Sehzentrum (Gehirn) überhaupt noch
in Lage ist beide Seheindrücke zu "akzeptieren"

Den Rest weiss dein Optiker.
https://www.optikgutachter.de
Falls Sie mal was über mich gehört haben sollten: Glauben Sie es bloß nicht!
Vermutlich stimmt das nämlich alles (Kölner Humor)!


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