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Re: Mit neuer Brille unzufrieden

Verfasst: Freitag 26. Mai 2017, 11:58
von Messbrille
Hallo vielleser,

Ich glaube ebenfalls (ohne Schuldzuweisung) , dass die ganze Sache eher ein verfahrenes Kommunikationsproblem ist ;

Aber: wenn ich in meiner Praxis zu so etwas Stellung nehmen soll (und das ist gar nicht so selten), benötige ich
in jedem Fall zwingend auch die fragliche Brille;

andernfalls kann ich immer nur sagen, ob die Augen gesund sind oder nicht - was mit der Brille ist = "keine Ahnung" ;

jenseits der erläuterten rechtlichen Lage, die m.E. eindeutig ist, wäre daher eine Abnahme der Brille (Eingewöhnung, einige Tage testen, dem Augenarzt zeigen) auch für das weitere Vorgehen konstruktiver, um dann auch mal eine Lösung zu finden ;

....das grundsätzliche Patienten-/Kundenverhalten ... ist sehr wohl vergleichbar


das Patienten-/Kundenverhalten ändert aber nichts an der geltenden und grundsätzlich unterschiedlichen Rechtslage;

es war Bremer, der diesen Vergleich angeführt hat - ich sehe das aus genannten Gründen grundsätzlich anders ;

Re: Mit neuer Brille unzufrieden

Verfasst: Freitag 26. Mai 2017, 12:33
von Distel
Vielleser hat geschrieben:Na da macht sch meine Add. von 2,50 doch wieder mal nützlich, damit man diese kleine Schrift auch noch mitlesen kann. :mrgreen:

Wie gesagt - mal außen vor gelassen, wann der Bremer genau von der Fertigstellung der Brille erfuhr - dieser sehr geringe Leseabstand sollte stutzig machen. Deshalb meine Nachfrage, wie der Leseabstand denn bei der Ermittlung der benötigten Werte tatsächlich gemessen wurde und was der Optiker zu genau diesem Problem sagte. MÜSSTE er darauf nicht reagieren? Dass die "Nachmessung" der Brille den ermittelten Werten entsprach, mag ja sein - aber wenn so ein Leseabstand rauskam, stimmt doch was mit der Ermittlung nicht? Zumindest dann, wenn der Kunde keinen so geringen Leseabstand wollte?

Zu 1
Ansonsten den Beitrag mittels 'Zitierfunktion' lesen. :D

Zu 2
Bei so einem Abstand wäre ich nach kurzfristigem Aufsetzen noch nicht stutzig geworden. Man muss den Augen oftmals Zeit für die Eingewöhnung geben. Ich habe Kunden erlebt, die nach dem ersten Aufsetzen irritiert reagierten. Aber nach einer guten Tasse Kaffee mit 'Unterhaltung' fühlten, sie sich zusehends wohler mit der neuen Brille. :lol:

Wir kennen die bisherigen Werte von Bremer nicht. Bei Übersichtigen überrascht so eine Reaktion mich gar nicht.
Falls der Fernwert und die Addition angehoben wurde, dann haben die Augen erst einmal was zu tun. :idea:

Es macht auch keinen Sinn, den Wert, der bei der Messung angenommen wurde, aus Eingewöhnungsgründen abzuschwächen. Was muss, dass muss! ...ein paar Minuten, bei einigen Brillenträgern einige Stunden und ganz selten ein paar Tage, dann ist das Thema durch.
Eine Unterkorrektur würde schlimmstens dazu führen, dass die Brille nach kurzer Zeit zu schwach wäre und verstärkt werden müsste. Dann würde auch gemeckert....der Optiker hat mir eine zu schwache Brille angefertigt. :shock:


Hier noch eine Ergänzung für die Mitleser, die nicht vom Fach sind.
Bremer hat geschrieben:Die ermittelten Werte sind:
Sph Cyl Achse Add Prisma Basis
R 1,75 -0,50 35 2,75 3,50 180
L 1,50 -0,50 110 2,75 3,50 0
Kunststoffgläser CR39, Index 1,6
Bei der Brillenabholung bemängelte ich sofort den Abstand zum Lesen. Ich schätze mal 20 - 30 cm, also fast an der Nase. Die Schrift insgesamt ist mir nicht scharf genug.
Nun wurde durch eine andere Person erneut die Werte meiner Augen vermessen, und man kam auf ein leicht abweichendes Ergebnis.

Add. 2,5 dpt bedeutet, dass ich ohne Anspannung des Auges in 0,40 m lesen kann.
Add. 3,0 dpt bedeutet, dass ich ohne Anspannung des Auges in 0,33 m lesen kann.
Bei 0,2 m Abstand zur Schrift bedarf es einem Wert von 5,0 dpt :!: *
Bei 0,3 m Abstand zur Schrift bedarf es einem Wert von 3,25 dpt *

* Dieser Wert setzt sich bei Brillenträger zusammen aus:
der Add., die in den Brillengläser enthalten ist und der Fähigkeit des Auges sich auf die Nähe einzustellen.

Für mich verdichtet sich zunehmend die Vermutung, dass die Brille dringend einer ausführlichen Testphase unterzogen werden sollte. Es sei denn, die Untersuchung beim Augenarzt wurde ein medizinisches Problem ergeben. :roll:

Re: Mit neuer Brille unzufrieden

Verfasst: Freitag 26. Mai 2017, 13:15
von Vielleser
Die Aussagen, ab wann eine(r) "vom Fach" bei einem Leseabstand, der geringer ist als erwartet, bereits stutzig wird oder nicht, nehme ich zur Kenntnis und verbuche sie unter "Wieder was gelernt". :wink: Gut zu wissen, um selbst die Reaktionen des Optikers ggf. einschätzen zu können.

Aber:
Distel hat geschrieben:Add. 2,5 dpt bedeutet, dass ich ohne Anspannung des Auges in 0,40 m lesen kann.
Add. 3,0 dpt bedeutet, dass ich ohne Anspannung des Auges in 0,33 m lesen kann.
Bei 0,2 m Abstand zur Schrift bedarf es einem Wert von 5,0 dpt :!: *
Bei 0,3 m Abstand zur Schrift bedarf es einem Wert von 3,25 dpt *

* Dieser Wert setzt sich bei Brillenträger zusammen aus:
der Add., die in den Brillengläser enthalten ist und der Fähigkeit des Auges sich auf die Nähe einzustellen.

Für mich verdichtet sich zunehmend die Vermutung, dass die Brille dringend einer ausführlichen Testphase unterzogen werden sollte. Es sei denn, die Untersuchung beim Augenarzt wurde ein medizinisches Problem ergeben. :roll:


Die obigen Abstandswerte in Relation zur Add. kene ich aus zig Website-Beschreibungen usw. auch, aber gelten die auch, wenn noch eine gewisse mühelos aufgebrachte (Rest-) Akkommodationsfähigkeit vorhanden ist? Die ja dann - wie ich es auch an mir feststelle - den Leseabstand bei einer gegebenen Add. verringert? Andernfalls müsste man ja gegen diese (spontan aufgebrachte) Akkomodation "ankämpfen"?
Sind die obigen Werte nicht die (Richt-)Werte bei Akkommodationsfähigkeit Null? (Klar, man weiß nicht, "wie weit" der Fragesteller da ist ...)

Re: Mit neuer Brille unzufrieden

Verfasst: Freitag 26. Mai 2017, 16:10
von Distel
Vielleser hat geschrieben:
Distel hat geschrieben:Add. 2,5 dpt bedeutet, dass ich ohne Anspannung des Auges in 0,40 m lesen kann.
Add. 3,0 dpt bedeutet, dass ich ohne Anspannung des Auges in 0,33 m lesen kann.
Bei 0,2 m Abstand zur Schrift bedarf es einem Wert von 5,0 dpt :!: *
Bei 0,3 m Abstand zur Schrift bedarf es einem Wert von 3,25 dpt *

* Dieser Wert setzt sich bei Brillenträger zusammen aus:
der Add., die in den Brillengläser enthalten ist und der Fähigkeit des Auges sich auf die Nähe einzustellen.

Für mich verdichtet sich zunehmend die Vermutung, dass die Brille dringend einer ausführlichen Testphase unterzogen werden sollte. Es sei denn, die Untersuchung beim Augenarzt wurde ein medizinisches Problem ergeben. :roll:


Die obigen Abstandswerte in Relation zur Add. kene ich aus zig Website-Beschreibungen usw. auch, aber gelten die auch, wenn noch eine gewisse mühelos aufgebrachte (Rest-) Akkommodationsfähigkeit vorhanden ist?
Bei der Addition hatte ich nur betrachte, was insgesamt für die angegebene Entfernung benötigt wird. Es wurde nicht berücksichtigt, wie sich die einzelnen Komponenten zusammen setzen könnten.
Die ja dann - wie ich es auch an mir feststelle - den Leseabstand bei einer gegebenen Add. verringert? Andernfalls müsste man ja gegen diese (spontan aufgebrachte) Akkomodation "ankämpfen"?
Sind die obigen Werte nicht die (Richt-)Werte bei Akkommodationsfähigkeit Null? (Klar, man weiß nicht, "wie weit" der Fragesteller da ist ...)


Ein angenehmer Nahzusatz berücksichtigt viele Aspekte.....
Wesentlich sind die Leistungsfähigkeit des Auges und die erforderliche Unterstützung durch das Brillenglas.
Angepasst wird dieser Wert an die individuelle Lese- bzw. Arbeitsentfernung.
Jemand mit Körpergröße 1,95 m hat eine andere Armreichweite wie ein Mensch, der 1,55 m groß ist. Tätigkeiten, Angewohnheiten, Arbeitsbereiche, Hobbys....gilt es ebenfalls zu beachten.

Re: Mit neuer Brille unzufrieden

Verfasst: Freitag 26. Mai 2017, 16:16
von optiIRL
Hallo Vielleser,
diese Aussagen stimmen auch bei einer Akkomodationsfähigkeit von z.B. 10dpt., denn die Augen stellen nur scharf wenn das auch notwendig ist, die sparen sich auch gerne Anstrengungen, seien sie auch noch so klein.
Ausnahme: wenn die Augen durch eine nicht, oder nicht aussreichend korrigierte Übersichtigkeit (Weitsichtigkeit) ständig eine Nahscharfstellung leisten müssen, um in der Ferne scharf sehen zu können, dauert es manchmal ein wenig bis sie sich wieder entspannen können. Das würde dann in der Ferne ein nicht ganz scharfes Bild und in der Nähe eine zu kurze Leseentfernung bedeuten. Das verschwindet aber nach einer Weile des konsequenten Tragens der Brille. Falls die Fern-Unschärfe/ kurze Leseentfernung bestehen bleibt kann man nochmal prüfen ob nicht vielleicht der Pluswert für die Ferne zu groß ist.
Aber eben erst nach einer gewissen Gewöhnungszeit.
Ansonsten stimmt natürlich was Distel in der Zwischenzeit geschrieben hat: Daß für eine richtig gewählte Addition verschiedene Faktoren zu berücksichtigen sind und die in der Tabelle anfgeführten Werte nur als Addition in die Brillengläser eingearbeitet werden sollen, wenn der Kunde/ die Kundin selbst keine Scharfstellung mehr leisten kann.

Re: Mit neuer Brille unzufrieden

Verfasst: Freitag 26. Mai 2017, 16:23
von GodEmperor
Vielleser hat geschrieben:Na da macht sch meine Add. von 2,50 doch wieder mal nützlich, damit man diese kleine Schrift auch noch mitlesen kann. :mrgreen:

Distel hat geschrieben:Ansonsten den Beitrag mittels 'Zitierfunktion' lesen. :D

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