Distel hat geschrieben:Vielleser hat geschrieben:Das haben die "Orangeroten" hier, um zu verdeutlichen, dass man den Kopf immer dahin drehen sollte, "wo sich etwas tut", mit dem nicht unpassenden Vergleich des Tennisspiels erläutert, bei dem ja auch die gesamte zuschauende Meute mit dem ganzen Kopf der (Flug-)Bewegung des Balls folgt (und zwar immer schön hin und her von links nach rechts und zurück). Und dieses Vergleichsbeispiel wurde sogar bemüht, wenn sich jemand bei Top-End-Gläsern über die (trotzdem noch) vorhandenen Randunschärfen beklagte.
@ Vielleser
Sehr gut aufgepasst und wunderbar wiedergegeben. Respekt!
Ihr Beitrag zeigt, dass meine Erklärung im Öffi verstanden wurde. Danke.
Danke für die Blumen.
Ich muss allerdings sagen, das mir der Tennisplatz-Vergleich bereits vorher bekannt war (bevor ich ihn hier in den letzten Monaten wieder las). Als bei mir 2010 eine Mehrstärkenbrile unumgänglich wurde (zunächst geteilt in Officebrille und Fernbrille), habe ich mich auf sehr, sehr vielen Websites eingelesen (um möglichst zu erfahren, "woran ich bin"). Irgendwo bin ich bei der Schilderung der Sehbereiche der Gleitsichtbrille (und der Randunschärfen, die die typische Sanduhrform der "scharfen" Sehbereiche ergeben) auf das Tennisplatzbeispiel gestoßen. Vielleicht hier, vielleicht auf optometrie online, vielleicht in einem ausländischen Forum, vielleicht auf einer Glashersteller- oder Optiker-Website zum Thema - ich weiß es nicht mehr.
@humphreys:
Ich kann die typischen Abstände nicht genau eingrenzen. Ich nehme es eben, wie es kommt - und komme zurecht damit. Üblicherweise dürften die Beschilderungen irgendwo im Bereich zwischen 60 und ca. 150 cm liegen (also schon in der typischen Progressionszone, in der es eigentlich "am schmalsten" ist). Ist vor allem Gewöhnungssache, und das Mitdrehen des Kopfes merkt man gar nicht mehr.
Um es an einem anderen Beispiel zu verdeutlichen: Ich bastle sehr viel an Autos und liege dazu oft stundenlang unter dem mit großem Wagenheber so weit wie möglich hochgebockten Auto (nix Grube, nix Hebebühne). Da sind die Sehabstände sehr ungleich und unregelmäßig - und die Sehwinkel auch. Von Leseentfernung bis zu 1-1,5m Progressionszone. Irgendwas hat man quasi im Leseabstand direkt vor der Nase, direkt daneben ist aber das, was es am Fahrzeugunterboden zu sehen gibt, einen halben Meter weiter weg. Geht aber alles - man dreht den Kopf mit, wie man es braucht (auch beim Wechsel zwischen Nah- und Zwischenbereich), ohne es noch bewusst wahrzunehmen.
Hinderlich ist die Gleitsichtbrille dort nur in zwei Situationen: Wenn es so eng zugeht, dass man nur in einer ganz bestimmten (verdrehten) Kopfhaltung das Objekt überhaupt (beinahe aus den Augenwinkeln) anvisieren kann und dann zwangsweise in den Randbereichen landet. Dann muss man sich eben etwas anders unter die Karre legen, damit man den geraden Blick darauf frei hat. Und dann beim Schweißen: Der Schweißerhelm hat zwei Fenster - oben ein Klarglasteil, durch das man das Objekt beim "Ansetzen" vor dem Schweißen anvisiert, darunter ein abgedunkteltes Schutzglasteil, durch das man auf das Objekt blickt, wenn man schweißt (man will sich ja - um mit Onkel Bob zu sprechen
- die Glotzerchen nicht verblitzen). In dem Moment, da das Schweißgerät zündet, hebt man den Kopf also etwas an, um mit dem Blick vom oberen Klarglasbereich in den unteren Schutzglasbereich zu wechseln. Ist mit Gleitsichtbrille blöd - da landet man im Leseteil, und die Leseentfernung ist für den Abstand zum Schweißobjekt eindeutig zu kurz. Man bräuchte also den Progressionsbereich (da würde ich aber wieder durch den Klarglasbereich blicken). Ich behelfe mir dann so, dass ich meine alte Lesebrille von 2010 verwende. Die ist für den Leseabstand seit 2014 eindeutig zu schwach, d.h. ich sehe dafür aber im Zwischenbereichsabstand damit einwandfrei scharf. Passt in diesem Fall genau.
Du siehst: Alles reine Gewöhnungssache ...
(PS: An die Experten: Falls ihr mir von selbst abdunkelnden Schutzhelmen mit Fotozellen erzählen wollt: Habe ich seit 3-4 Jahren auch, aber irgendwie habe ich - trotz Qualitätsware und sehr dunkler Einstellung - damit hinterher immer noch das Gefühl leicht verblitzter Augen, deshalb greife ich oft zu meinem alten Helm von anno 1990.
)