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Gleitsichtbrille und Brechungsindex

Verfasst: Dienstag 21. März 2017, 20:49
von CordA
Würde man erwarten, dass bei einer Gleitsichtbrille der Schärfebereich breiter ist, wenn man (Kunststoff-)Linsen mit einem niedrigeren Brechungsindex verwendet? Oder anders gefragt: Allerbeste Qualität der LInse vorausgesezt - kann man mit geringerem Brechungsindex etwas mehr "rausholen"?

Und wie verhält es sich mit Glas?

Re: Gleitsichtbrille und Brechungsindex

Verfasst: Mittwoch 22. März 2017, 02:29
von Lutz
Niedrigerer Index -> in der Regel höhere Abbesche Zahl -> bessere Abbildungsqualität im Sinne von "weniger Farbsäume"
Auf die Größe der Sehbereiche hat der niedrigere Index keinen Einfluß.

Gilt für mineralische Gläser im Prinzip genauso.

Re: Gleitsichtbrille und Brechungsindex

Verfasst: Mittwoch 22. März 2017, 17:53
von CordA
Vielen Dank!

Re: Gleitsichtbrille und Brechungsindex

Verfasst: Donnerstag 23. März 2017, 12:56
von Humphreys
Lutz hat geschrieben:Niedrigerer Index -> in der Regel höhere Abbesche Zahl -> bessere Abbildungsqualität im Sinne von "weniger Farbsäume"
Auf die Größe der Sehbereiche hat der niedrigere Index keinen Einfluß.

Gilt für mineralische Gläser im Prinzip genauso.


Farbsäume? Ist warscheinlich auch abhängig vom jeweiligen Träger und dessen Augen oder? Ich hatte schon diverse Schwierigkeiten aber Farbsäume hatte ich noch nie (zumindest nichts bemerkt...).

Ansonsten dachte ich das ab einer gewissen Dioptrien Zahl ein niedrigerer Index genommen werden "muss"?!

Re: Gleitsichtbrille und Brechungsindex

Verfasst: Donnerstag 23. März 2017, 14:32
von nixblicker
grundsätzlich neigt ein brillenglas bei steigendem brechungsindex zu farbsäumen. wie sehr die wahrgenommen werden liegt im wahrsten sinne im auge des betrachters.

und wie immer gilt der alte satz von Heinz Erhard: Der Mensch muss müssen, wenn er glaubt gehabt worden zu sein.

Warum sollte man einen bestimmten Index nehmen "müssen" gewisse stärken werden vielleicht nur in einem bestimmten index standartmäßig produziert. das hat aber m.e. eher mit optimierten produktionsabläufen zu tun. Rechnerisch kann man jede stärke mit dem selben index erzeugen. ist halt die frage wie es nachher aussieht.

Re: Gleitsichtbrille und Brechungsindex

Verfasst: Donnerstag 23. März 2017, 22:14
von Humphreys
Müssen war vielleicht verkehrt ausgedrückt, aber man hört und liest oft das Index 1.5 bis zu einem Sph von 2 empfohlen wird und bei höherem Sph Werten dann Index 1.6.

Re: Gleitsichtbrille und Brechungsindex

Verfasst: Freitag 24. März 2017, 08:45
von Roland A. Frank
Humphreys hat geschrieben:Müssen war vielleicht verkehrt ausgedrückt, aber man hört und liest oft das Index 1.5 bis zu einem Sph von 2 empfohlen wird und bei höherem Sph Werten dann Index 1.6.


aha - und jetzt ?

Re: Gleitsichtbrille und Brechungsindex

Verfasst: Samstag 25. März 2017, 14:41
von Humphreys
Und jetzt?

Ihr seid die Fachleute, wenn diese Angaben falsch sind dann berichtigt mich, das sind auch die Aussagen die mir bei meinen bisherigen Beratungen so genannt wurden.

Re: Gleitsichtbrille und Brechungsindex

Verfasst: Samstag 25. März 2017, 14:49
von Eberhard Luckas
Allerdings bei Bohrbrillen ist ein 1,5er zu bruchgefährdet, also auch dann bei niedrigen Werten 1,6er Gläser nehmen.

Re: Gleitsichtbrille und Brechungsindex

Verfasst: Samstag 25. März 2017, 15:45
von ronja
Humphreys hat geschrieben:Müssen war vielleicht verkehrt ausgedrückt, aber man hört und liest oft das Index 1.5 bis zu einem Sph von 2 empfohlen wird und bei höherem Sph Werten dann Index 1.6.


Halte ich persönlich auch für Schwachsinn.
Man kann das doch überhaupt nicht allgemein sagen.
Wenn man sich eine Fassung aussucht die sehr dünn ist, dann mag ich das verstehen und sieht sicherlich besser aus.
Nehme ich aber eine dicke Fassung aus Acetat z.b. dann sieht man von den dickeren Gläsern nix, selbst wenn sie -4 dpt haben.
Es kommt dann auch noch auf die Glasbreite an, wenn die 6cm beträgt, ragt das Glas vermutlich raus was es bei 48 oder 50 mm noch nicht macht.
Alles Berechnungssache und eine solche Verallgemeinerung ist falsch.
Wenn ich eine solche Beratung erhalten würde, würde ich dort keine Brille kaufen.

Re: Gleitsichtbrille und Brechungsindex

Verfasst: Samstag 25. März 2017, 16:10
von Humphreys
ronja hat geschrieben:
Humphreys hat geschrieben:Müssen war vielleicht verkehrt ausgedrückt, aber man hört und liest oft das Index 1.5 bis zu einem Sph von 2 empfohlen wird und bei höherem Sph Werten dann Index 1.6.


Halte ich persönlich auch für Schwachsinn.
Man kann das doch überhaupt nicht allgemein sagen.
Wenn man sich eine Fassung aussucht die sehr dünn ist, dann mag ich das verstehen und sieht sicherlich besser aus.
Nehme ich aber eine dicke Fassung aus Acetat z.b. dann sieht man von den dickeren Gläsern nix, selbst wenn sie -4 dpt haben.
Es kommt dann auch noch auf die Glasbreite an, wenn die 6cm beträgt, ragt das Glas vermutlich raus was es bei 48 oder 50 mm noch nicht macht.
Alles Berechnungssache und eine solche Verallgemeinerung ist falsch.
Wenn ich eine solche Beratung erhalten würde, würde ich dort keine Brille kaufen.


Wie meinst Du das mit der Glasbreite? Welchen Index meinst Du da sollte man nicht nehmen?

Also bei dicker Acetat Brille kann man ruhig das dickere Glas und den Index 1.5 nehmen?

Re: Gleitsichtbrille und Brechungsindex

Verfasst: Samstag 25. März 2017, 17:31
von Eberhard Luckas
Naja, man kann ja alles vorher berechnen, Glasdicke usw. Nur bei Randlos ist eben 1,6 besser

Re: Gleitsichtbrille und Brechungsindex

Verfasst: Samstag 25. März 2017, 21:54
von ronja
Hi,

Zur Berechnung müssen eben diverse Punkte berücksichtigt werden.
Der da u.a. wären die Glasbreite, dein Durchblickspunkt, Material. Auf die Fassung kommt es auch mit an. Der Optiker kann das für jede Fassung berechnen.
Man kann nicht sagen, bei der Glasbreite kommt das Ergebnis raus, weil die anderen Faktoren eben auch eine Rolle spielen.
Ich würde einen höheren Indexen nur wählen, wenn dadurch sichergestellt ist, dass das Glas nicht aus der Fassung ragt. Nicht vorher und nur weil eine Dioptrienanzahl erreicht ist.

Und bei den randlosen ist es egal, da nehmen die Fachleute das 1.5 er Material nicht, weil es u.a. nicht so bruchsicher ist.

Beispiel meinerseits: ich habe recht hohe Werte, weswegen ich nur dicke Fassungen nehme. Ich nehme grundsätzlich das 1.6 er, auch wenn optisch das 1.74 noch mehr Glasdicke nehmen würde. Das macht auf die Glasbreite (die ich von vornherein immer ca bei 48 mm wähle) immer ca einen mm aus. Mir ist das egal, weil ich hauptsächlich linsenträger bin und mich schwierig an diese 1.74 er gewöhnen würde.
Wie du siehst, gibt es auch Punkte, wo man zwar gerne das dünnere Glas haben möchte, aber trotzdem einen Kompromiss braucht. Aber dicke Gläser wären es bei mir so oder so, und mich stört es nicht (mehr).
Wem es nicht gefällt, der soll wegschauen.

Re: Gleitsichtbrille und Brechungsindex

Verfasst: Montag 27. März 2017, 12:50
von Humphreys
In meinem Fall geht um eine Vollrandfassung die auch sehr dick ist (RayBan Justin 4165), hier fallen also die dickeren Gläser auch nicht auf wenn ich Euch richtig verstehe, vor allem bei meinen noch recht niedrigen Werten:

Brillenwerte:
Sph Cyl Achse Add Pr Ba PD
Rechts +1,00 -0,50 175° 1,75 32,5
Links +0,75 -0,50 10° 1,75 31,0

Wenn dann wäre es bei mir z.B. das Gewicht weil die Fassung schon relativ schwer ist aber das dürfte bei diesen Werten ebenfalls nicht von Bedeutung sein oder?

Und dann eben um die Abbildungseigenschaften bzw. Qualität, aber wenn ich Euch auch hier richtig verstanden habe dann ist es was die Breiten der Lesebereiche angeht, Farbsäume etc.bei meinen Werten auch eher nebensächlich?

Und noch die Bruchsicherheit, aber die spielt bei Vollrandfassungen ja auch keine Rolle zwischen diesen Indexes?!

Also würdet Ihr bei den Werten in Verbindung mit dieser Fassung eher zum Index 1.5 raten als zum 1.6? Na da bin ich mal gespannt was rauskommt bei der Beratung...

Edit: wie sieht es denn mit der Eigenvergrößerung der Gläser aus, merkt man da bei meinen Werten und der doch recht großen RB Justin 4165 einen Unterschied?

Re: Gleitsichtbrille und Brechungsindex

Verfasst: Montag 27. März 2017, 17:40
von Eberhard Luckas
Bei Deinen Werten und Kunststoff-Vollrandfassung würde ich zum 1,5er raten, weil preislich günstiger. Wer dabei 1,6er empfiehlt, will mehr einnehmen als nötig.
Das Gewicht ist nahezu gleich, Farbsäume sind bei beiden nicht vorhanden.