Es kommt noch dicker. Vor gut einem Jahr hatte dieser Optiker (unseres damaligen Vertrauens) meiner Ehefrau angeblich ausdrücklich Zeiss-Gläser verbaut. Wir haben das heute bei unserem neuen Zeiss-Optiker interessehalber überprüfen lassen, da wir das „Z“ der Zeiss-Laser-Gravur bei den nicht zu kleinen Gläsern nicht finden konnten, wie das z.B. problemlos bei meinen neuen Zeiss-Gläsern möglich ist.
Definitiv hat er nicht einmal bei der Mini-Beratung erwähnt, es handele sich statt dessen um Gläser des Zeiss-Tochterunternehmens, welche nicht offiziell unter der Marke bzw. dem Namen Zeiss vertrieben werden.
Auf der damaligen Rechnung für die Brille meiner Ehefrau stand auch nichts von Zeiss-Gläsern und einen originalen Brillenpass von Zeiss hat sie damals dort auch nicht erhalten. Schwarze Schafe gibt es eben immer mal und sind für mich Geschichte, wenn ich so etwas bemerke.
Dem i.d.R. uneigennützigen Engagement der hier im Forum beratenden Optikermeister sage ich übrigens meinen Dank. Vieles habe ich hier gelesen und es hat mich schlauer gemacht, als ich vorher war. Auch der Tipp vom Mehrbrillenangebot von Zeiss wurde mir erst hier gegeben, bevor ich dann einen Optiker fand, der sich auch daran hielt.
Wie sich das in Foren gehört, soll man nicht nur selbst Nutzen daraus ziehen, sondern auch mal selbst über seine Erfahrungen berichten. Und das mache ich hiermit.
Insgesamt haben wir jetzt bei unserem neuen Zeiss-Optiker in der Nachbar-Kleinstadt erst einmal für etliche Tausender insgesamt 9 Brillen geordert. Im Gegensatz zu unserem vorherigen Optiker ist der neue Meisterbetrieb mit u.a. mit dem i.Profiler sowie der großen Foto-Mess-Säule von Zeiss ausgerüstet und hat sehr gewissenhaft in aller Ruhe die erforderlichen Arbeiten zur Feststellung der korrekten Brillendaten durchgeführt.
Die Beratung war sehr kompetent und ehrlich. Wir wurden zu nichts gedrängt, was wir nicht wollten oder brauchen.
Für zwei individualisierte Brillen habe ich mich selbst dann jedoch entschieden, weil ich endlich einmal selbst wissen wollte, ob mir diese bei meinen individuellen Anforderungen wirklich noch ein bisschen mehr Nutzwert bringen. Probiert man das nicht aus, so wird bzw. kann man diese Erfahrung niemals machen.
Erste Erfahrungen damit:
Aktuell habe ich mich bei der Alltagsbrille für DriveSave sowie bei der Sportbrille bewusst bei beiden für die Individual-Ausführungen in Verbindung mit sehr guten Beschichtungen entschieden. Beides sind Gleitsichtbrillen.
Die DriveSave-Brille sowie eine reine Lesebrille für einen ganz speziellen Abstand waren inzwischen bereits fertig und wurden von mir übernommen. Obwohl ich dafür sofort zahlungswillig war, sagte der Meister mir, dass wir das dann machen, wenn wir alles zusammen haben und wir damit zufrieden sind. Dabei kennen wir uns erst seit ein paar Tagen. Respekt, der Mann setzt sein volles Vertrauen in mich, was ich natürlich auch nicht enttäuschen werde.
Die Gleitsicht-Sport- bzw. Sonnenbrille sowie die Gleitsicht-Computerbrille hole ich in kürze ab.
Für die ebenfalls zum Autofahren genutzte Gleitsicht-Sport- bzw. Sonnenbrille habe ich bewusst auf eine Ausführung mit Polarisation verzichtet, weil damit das informative so genannte Head-Up-Display an der Frontscheibe nicht mehr erkennbar wäre (steht z.B. bei BMW zumindest auch so in der Bedienungsanleitung).
Obwohl ich bisher, wie oben erwähnt, nachts beim Autofahren keine Probleme habe, wollte ich hier für eine zusätzliche Entspannung sorgen, die sich hoffentlich besonders bei nächtlichen Fahrten und Regenwetter einstellt. Denn eins ist klar, wir Menschen sind nun mal keine Nacht-Tiere. Das Rechenzentrum oberhalb unseres Halses wird besonders unter widrigen Bedingungen sicher weitaus mehr als am Tage beansprucht, was sicher auch eher zur Ermüdung führt.
Testen konnte ich die DriveSave Individual-Brille bisher nur tagsüber bei guten Sichtbedingungen. Dennoch ist gerade hier der sehr breite und dabei scharfe Fernbereich ein Quantensprung gegenüber allem, was ich vorher so an Gleitsicht-Brillen genutzt habe.
Nicht, dass ich zu bequem wäre, den Kopf zu drehen, wenn ich kurz in den Innen- bzw. linken Außenspiegel sehe. Dabei verschwindet jedoch kurzzeitig einiges aus dem Hauptblickfeld.
Würde ich z.B. den Kopf in Richtung Innen-Rückspiegel drehen, um möglichst scharf und schnell die Situation hinter mir zu erfassen und von links käme dann z.B. ein Kind quer über die Straße gelaufen, wird dies zwangläufig erst später bemerkt, als es m.E. sein dürfte.
Der Hauptblickrichtungserfassungsbereich (ein Monsterwort ;-D) ist für mich beim Fahren normalerweise vorne, um möglichst schnell und angemessen reagieren zu können. Und da weiß ich durch meine Fahrausbildung bis hin zu Fahrten auf Rennstrecken ganz genau, wovon ich rede bzw. schreibe.
Mit meiner DriveSave-Brille ist der scharf dargestellte Öffnungswinkel bei gerade nach vorn ausgerichtetem Kopf so breit, dass der besonders der Blick in den inneren sowie auch in den linken Rückspiegel keine Kopfbewegung dorthin erfordert. Und beim Blick in den rechten Außenspiegel brauche ich den Kopf nicht weit aus der Normalrichtung verdrehen. Das war eine ganz neue Erfahrung für mich.
Die Armaturen sowie das Infodisplay mit Navi usw. liegen wegen des hierzu optimal liegenden Bereichs der Gleitsichtbrille gut und scharf im Blickfeld bei nach vorn gerichteter Kopfhaltung.
Früher waren Brillen für mich nur ein Gebrauchsgegenstände, die man einfach nur sehr häufig nutzt. Wenn in den Hauptblickrichtungen etwa 125% damit erreicht wurden, war das Thema für mich damit (schon) erledigt. Im Ruhestand dagegen befasse ich mich auch mit solchen Dingen erstmalig intensiver, weil die Zeit dafür da ist und man mit zunehmendem Alter nicht auf ein optimales Sehen verzichten möchte.
Aktuell beträgt mein Visus immer noch 125%, also nach der vor gut zwei Monaten (bin Mitte 60) vorgezogenen OP des grauen Stars. Wegen der Wahl der auch hierfür optimal geeigneten Linsen habe ich mich auf das OP-Vorgespräch mit dem Kamera-Professor mit entsprechenden Fragen bestens vorbereitet.
Je älter ich werde, umso bewusster werden mir viele Dinge, die man vorher höchstens als Selbstverständlichkeit zur Kenntnis genommen hat. Augen und Brillen waren einfach da, ohne dass man sich viel darum gekümmert hat. Dabei zähle ich unsere biologischen Kameras mittlerweile zu den wichtigsten (Sinnes-)Organen, die uns die Natur geschenkt hat. Und erstklassige bei Bedarf erforderliche Brillen runden die Sache ab.
In diesem Sinne … Ich wünsche allen hier immer einen möglichst guten „Durchblick“
Jürgen
