Gleitsichtbrille - Schärfebereich nach links verschoben

Haben Sie eine Frage an den Augenoptiker zu Ihrer Brille. Stellen Sie hier Ihre Frage. (Hinweis: Wir haben hier keine Redaktion. Die Beantwortung Ihrer Fragen werden von Augenoptikern auf freiwilliger Basis durchgeführt. Es besteht kein Anspruch auf eine Beantwortung)
CordA
Beiträge: 63
Registriert: Sonntag 19. März 2017, 02:52

Re: Gleitsichtbrille - Schärfebereich nach links verschoben

Beitragvon CordA » Donnerstag 20. April 2017, 10:12

Ah, verstehe. Danke für die Erklärung. D.h. das Zentrierfoto ist für die Herstellung der Linse irrelevant und wird vmtl. auch gar nicht an den Linsenhersteller übermittelt. Der Linsenhersteller produziert die Linse allein aufgrund der optischen Daten. Das Zentrierfoto kommt erst bei der Einpassung der Linse in das spezifische Brillengestell durch den Optiker vor Ort ins Spiel.

Da die Zentrierung bereits mehrfach (auch mit der Filzstift-Methode) untersucht wurde (wobei Optiker #2 allerdings eine Abweichung von 2 mm auf dem linken Auge festestellt hat) scheint diese wohl nicht die Ursache des Problems zu sein. Seltsam nur, dass ich das Problem "beheben" kann, indem ich die Brille von Hand 5 mm nach rechts drücke. Das würde doch genau einer anderen Zentrierung der Gläser entsprechen?

CordA
Beiträge: 63
Registriert: Sonntag 19. März 2017, 02:52

Re: Gleitsichtbrille - Schärfebereich nach links verschoben

Beitragvon CordA » Dienstag 23. Mai 2017, 14:59

Der letzte Stand der Aktion ist jetzt folgender: Nach meiner Aussage, dass der Schärfebereich auf beiden Linsen in die Mitte des Blickfeldes wandert, wenn ich die Brille ca. 2 mm nach rechts verschiebe, bot der Optiker an, für mich kostenfrei neue Linsen fertigen zu lassen und diese dann auf Basis meiner Beschreibung 2 mm weiter rechts einzubauen. Eine Erklärung für die Verschiebung konnte er aber nicht bieten, d.h. er hätte dieselben Linsen bestellt und alleine aufgrund meiner Beschreibung weiter rechts eingebaut. Dazu wies er mich darauf hin, dass ich das Ergebnis dann auf jeden Fall abnehmen müsste. Darauf habe ich deutlich gesagt, dass mir das zu riskant ist und dass ich daher die Zufriednheits-Garantie des Herstellers (Zeiss) in Anspruch nehmen möchte. Das Gestell müsste ich trotzdem abnehmen.

Nun eröffnet mir der Optiker heute, dass die Garantie des Linsenherstellers keine Erstattung des Kaufbetrages (ca. 1.000,- EUR) vorsieht, sondern lediglich eine Gutschrift, d.h. ich soll mir nun statt dessen für den Betrag normale (d.h. nicht-Gleitsicht-) Gläser bestellen. Auf meine Antwort, dass mir das nicht so gesagt worden war und dass ich "Garantie" anders verstehe, wurde mir gesagt, dass "nirgenwo schriftlich eine Erstattung des Kaufpreises" garantiert würde.

Unabhängig von einer Verträglichkeits-Kulanz-Garantie des Herstellers: Ist ein um 40° (!) verschobener Schärfebereich auf beiden (!) Linsen nicht ein klarer Produktmangel, der bereits vom Proukthaftungsgesetz geregelt wird? Mein Vertragsverhältnis besteht ja nur mit dem Optiker, nicht mit dem Hersteller der Linsen.

Meine Absicht war, die Gleitschtbrille bei einem anderen Optiker ganz neu in Auftrag zu geben. In der Hofffnung, dass die Ursache für das Problem die suboptimale Zentrierung beim Einbau der Linsen in das Brillengestell war. Das geht natürlich nicht, wenn der alte Optiker das bereits gezahlte Geld für die alten Linsen nicht freigibt.

Das Ganze hat sich leider zu einer zeit- und nervenintensiven Langzeitgeschichte entwickelt. Aber sehen ist nun einmal extrem wichtig und eine Lösung, bei der ich dauerhaft den Kopf verdreht halten müsste, ist für mich völlig indiskutabel. Oder sollte ich auf eine Gleitsichtbrille verzichten? Ansonsten bin ich mit dieser ja gut zurecht gekommen, wäre eben nicht der verschobene Schärfebereich gewesen.

CordA
Beiträge: 63
Registriert: Sonntag 19. März 2017, 02:52

Re: Gleitsichtbrille - Schärfebereich nach links verschoben

Beitragvon CordA » Mittwoch 24. Mai 2017, 01:42

Das Problem mit der "Verträglichketsgarantie" wurde hier schon ausführlich diskutiert: http://forum.optiker.de/viewtopic.php?t=2065

Was ich nicht verstehe: Der Schärfekorridor der Gleitsichtbrille ist auf beiden Linsen in gleichem Unfang um ca. 40° nach links verschoben. Wenn ich die Brille per Hand 2 mm nach recht drücke, wandert er in die Mitte, d.h. es ist alles richtig. Da sagt doch der Laie: "Die ist falsch zentriert!" Wenn dann der Optiker die Zentrierung nachmisst und "keinen Fehler findet" aber auch keine andere Erklärung für das Problem hat - was ist da los? Ich weiß doch, was ich sehe. Erst recht, weil der Effekt so groß ist. Schon beim Geradaussehen kommt mir die rechte Unschärfe ins Blickfeld.

Aber warum findet auch ein zweiter hinzugezogener Optiker kein (oder genauer: kein großes) Problem mit der Zentrierung?

Was halten Sie von dem Angebot meines Optikers, die Gläser neu zu bestellen und entsprechend meiner subjektiven Angaben 2mm weiter rechts einzubauen - obwohl diese meine Angabe seinen Messungen wiederspricht! Und damit verbunden die Warnung, dass ich damit die "Verträglichkeitsgarantie" verlieren werde, d.h. das Ergebnis auf jeden Fall abnehnen muss.

Der Haken für den Kunden ist leider der, dass er seinen Seheindruck nicht beweisen kann. Der Optiker sagt: "Meine Messungen sind richtig!" Der Kunde sagt: "Meine Augen sagen etwas anderes." Nur beweisen kann der Kunde es nicht.

Daher drei Fragen zur Zentrierung:

1. Wie groß ist der max. Fehler (in mm) bei der Messung (=Zentrierfoto)?
2. Wie groß ist der max. Fehler (in mm) der Markierung des Zentrums auf den gefertigten Linsen?
3. Wie groß ist der max. Fehler (in mm) bei der Einpassung in das Brillengestell?

Und in Summe: Wie groß (in mm) ist die maximale mögliche Abweichung vom Optimum, wenn sich alle drei Fehler zufällig in dieselbe Richtung auswirken, d.h. sich addieren?

Benutzeravatar
vidi
Beiträge: 8785
Registriert: Montag 22. Juni 2009, 14:56
Wohnort: Hier ist das Ruhrgebiet!!!

Re: Gleitsichtbrille - Schärfebereich nach links verschoben

Beitragvon vidi » Mittwoch 24. Mai 2017, 10:18

Wurdest du schon mal auf eine Winkelfehlsichtigkeit geprüft?
Vielleicht hast du ja eine symmetrische Fehlstellung der Sehachsen.
Könnte es sein, dass du eine unbewusste Fehlhaltung des Kopfes hast?
Gruß
Vidi

"Geh nicht dahin, wo die Welle ist. Geh dahin, wo sie sein wird“ (Elmar Nordvisk)

Benutzeravatar
Eberhard Luckas
Beiträge: 2977
Registriert: Sonntag 16. Mai 2004, 14:37
Wohnort: Brunsbüttel
Kontaktdaten:

Re: Gleitsichtbrille - Schärfebereich nach links verschoben

Beitragvon Eberhard Luckas » Mittwoch 24. Mai 2017, 13:13

vidi hat geschrieben:Wurdest du schon mal auf eine Winkelfehlsichtigkeit geprüft?
Vielleicht hast du ja eine symmetrische Fehlstellung der Sehachsen.
Könnte es sein, dass du eine unbewusste Fehlhaltung des Kopfes hast?


Kopfschiefhaltung auf Grund eines Höhenfehlers?
Viele Grüße
Eberhard
Augenoptikermeister

CordA
Beiträge: 63
Registriert: Sonntag 19. März 2017, 02:52

Re: Gleitsichtbrille - Schärfebereich nach links verschoben

Beitragvon CordA » Donnerstag 25. Mai 2017, 07:43

Da könnte tatsächlicher Hase im Pfeffer liegen!

Ob ich auf eine Winkelfehlsichtigkeit geprüft wurde, kann ich nicht sagen. Es würde ein "fortgeschrittener Test" (irgendwas, bei dem geprüft wurde, ob ich ein ein Gitter richtig sehe und ob zwei Punkte gleich hoch liegen bzw. gleich hell oder dunkel sind) gemacht, aber ohne Befund. Würde es nicht gegen eine Winkelfehlichsichtigkeit sprechen, dass das Problem auch dann auftritt, wenn ich nur mit dem linken oder nur mit dem rechten Auge schaue und dass das Problem auf beiden Augen gleich groß ist?

"Höhenfehler" heißt, dass die Augen nicht in einer Achse liegen? Das ist bei mir tatsächlich der Fall. Das rechte Auge ist etwas niedriger. Dass ich deswegen eine (unbewusste) Kopfschiefstellung hätte, ist durchaus möglich. Auf Fotos von mir kann ich das allerdings selbst nicht erkennen. Wie kann man das prüfen?

Die unterschiedliche Augenhöhe wurde bei der Einpassung der Gläser berücksichtigt.

Allerdings ist es so, dass das der Schärferbereich auch dann von der linken Seite in die Mitte wandert, wenn ich die Brille ca. 10°gegen den Uhrzeigersinn drehe.

Und: Die neue Brille "funktioniert" ja. Allerdings nur, wenn ich den Kopf dauerhaft deutlich fehlhalte (30° nach rechts geneingt). Ich habe die Brille mehrere Wochen ganztägig getragen und dabei festgestellt, dass mich die Brille bei Bürorarbeit in eine deutlich sichtbare Fehlhaltung gedrängt hat.

Mir ist bewusst, dass das alles Fragen sind, die ich nicht in einem Internet-Forum (so interessant und hilfreich die Antworten der hier vertretenen Optiker auch sind), sondern mit meinem Optiker klären müsste. Nur hat dieser leider erklärt, am Ende seines Lateins zu sein. Die o.g. Punkte wurden jedenfalls bislang von ihm nicht explizit angesprochen. Daher würde ich mir eigentlich jetzt einen neuen Optiker suchen, bin aber leider durch die "Zufriedengeitsgarantie" an den alten gebunden: Der alte Optiker bietet nur die Option "Wandlung in zwei separate Brilllen". Ich bräuchte für den Arbeitsalltag aber eine Gleitsichtbrille.

Den zweiten Optiker, den ich hinzu gezogen habe, habe ich privat bezahlt. Er hat die Augenfehlstellung angesprochen (das hatte der erste Optiker bis dato nicht), aber m.W. auch nicht als Fehlerursache vermutet. Ich werde jetzt noch mal einen Termin mit dem zweiten Optiker vereinbaren und ihn auf die hier im Forum geäußerten möglichen Ursachen ansprechen.

Vielen Dank für die hilfreichen Antworten und Hinweise.


Zurück zu „Fragen zur Brille“

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 55 Gäste