Traumtänzerin hat geschrieben:
Ich halte das Beispiel-Szenario, das ich in meinem vorigen Post geschildert habe, für gar nicht so unrealistisch - und das wäre doch schon eine Auswirkung auf die Kunden, die dann nämlich entscheiden müssten: Vertraue ich auf die Kompetenz meines niedergelassenen Optikers und warte ewig lange auf die gewünschte Fassung bzw. nehme eine andere, vorhandene Fassung, oder aber beschaffe ich mir das Gewünschte beim Online-"Optiker"?
Um die Auswirkungen auf die Kunden einschätzen zu können, müsste man sich zunächst mit den Auswirkungen auf die Optiker befassen. Das ist für einen Endverbraucher in begrenztem Umfang sicherlich möglich, wenn er natürlich in der Regel auch nur oberflächliche Informationen zur Verfügung hat, den wer sägt schon an dem Ast, auf dem er sitzt? Wer also von diesen Lieferanten abhängig ist, wird sich öffentlich nicht negativ über sie äußern.
Interessant ist für mich insbesondere, dass ich in diesem Forum bei Endverbrauchern bisher keinerlei Tendenz erkenne, zu überlegen, beim Brillenkauf vielleicht zukünftig auf Produkte des Giganten zu verzichten - auch du, Brazzo, bist ja auf meine diesbezügliche Frage nicht eingegangen. Da hat wörterseh wohl recht, dass die allermeisten Kunden keinerlei Interesse an den Entwicklungen in der Augenoptik-Branche haben, Hauptsache billig.
1) Und was sollen wiederum die Endverbraucher dazu sagen? Erstens haben sich noch nicht viele hier überhaupt geäußert. Das ergibt also noch kein Stimmungsbild in irgendeine Richtung. Zweitens haben die Endverbraucher ja ohnehin keinen Überblick darüber, wer was wo vertreibt und was es im GESAMTEN Marktspektrum gibt (speziell bei den kleineren Glasherstellern, die ja oft uch nicht schlecht sein sollen, wie man hört). Bei Filialketten bekommt man es ohnehin nur mit Mühe raus, und auch beim Einzeloptiker müssen sich die Kunden doch darauf verlassen, dass die Optiker das nehmen, was nach deren fachlichem Urteil für die Kunden am besten ist und nicht nur dem Optiker die größte Marge bringt. (Aber geht das überhaupt, dass ein Optiker das "Beste" für "die Kunden" ins Angebot nimmt? Hört man nicht schon in diesem Forum soundsooft von den unterschiedlichen "Philosophien" hinter bestimmten Glasdesigns - vor allem Gleitsichtgläsern - und dass manche Kunden mit dem Glas Marke A besser als mit dem Glas Marke B oder C zurechtkommen, es aber bei anderen Kunden wieder genau umgekehrt ist? Was aber die Kunden meist erst NACH dem Ausprobieren - d.h. nach dem Kauf - merken ... Da kann man von den Optikern ja nicht von vornherein erwarten, dass sie für Jeden und für wirklich jeden Berfarfsfall das exakt Passende haben)
Deshalb meine Frage, die mir viel wichtiger erscheint, um speziell in diesem Fall ansatzweise so was wie Markttransparenz für den Kunden herzustellen und überhaupt zu wissen, wo man steht:
a) Wie hoch ist der Marktanteil von Essilor bei den Optikern in Deutschland? D.h. wieviel Prozent aller Optiker führen überhaupt Essilor (als alleinige Marke oder als eine von mehreren - und auch diese Aufschlüsselung wäre interessant zu wissen)?
b) Wie hoch ist der Marktanteil von Luxottica beim Fassungsverkauf?
Ich vermute doch stark, dass es Branchenpublikationen der Optikerbranche gibt, in denen solche Zahlen turnusmäßig detailliert aufgeschlüsselt rumgeistern.
Auf deine Frage nach dem, was man sich wo besorgt: Ich kenne meine Geschmäcker und sehe hie und da, was die Optiker haben (bzw. vielmehr, was sie nicht haben). D.h. im (eher wahrscheinlichen als unwahrscheinlichen) Zweifelsfall besorge ich mir, was mir WIRKLICH zusagt (und das muss durchaus nicht online sein), und bezahle beim Optiker meines Vertrauens sehr gerne die Einschleifgebühr für eine "Fremdfassung". Gerne bespreche ich dies mit dem Optiker vorab, aber der Optiker "meines Vertrauens" ist dann auch der, der bei Fremdfassungen nicht "rumzickt".
Und dann wird mir z.B. Luxottica absehbar sowas von egal sein.