Hallo,
ich habe ein Problem mit meiner neuen Brille und wäre wirklich sehr dankbar für Euren Rat!
Zuerst zu meiner alten Brille (Fernbrille, randlos):
li: Sph 4,75 (PD 32,5)
re: Sph 4,50 (PD 33,0)
Glas: QUALITY-AS K-1.54-SUPER-KOMP
Diese Brille habe ich viele Jahre getragen und war rundum zufrieden damit. Nun musste aber leider langsam eine neue her, da die Gläser einfach trüb wurden und einige Kratzer hatten.
Als neue Stärke wurden folgende Werte gemessen (obwohl ich bei meiner alten Brille mit links genauso gut sehen kann wie mit rechts):
li: 5,25 -0,50 180
re: 4,50
Glas: QUALITY-AS-ZS15 K-1.6-LOTUS-
Ich bin dann zu einem Optiker und habe mir eine neue randlose Brille fertigen lassen. Als ich sie dann aufsetzte, war ich erstmal geschockt. Ich konnte nur in der Mitte einigermaßen scharf sehen, zu den Rändern hin war es ganz furchtbar. Ich habe die Brille dann zurückgegeben und bin zu meinem alten Optiker, da ich wieder solche Gläser haben wollte, wie in meiner alten Brille. Dort habe ich erfahren, dass wohl in meiner alten Brille asphärische Gläser drin sind. In der Bezeichnung stand „Quality-AS“ und das AS steht (laut Optiker) für asphärisch. Den gleichen Hersteller haben sie nicht mehr, aber man sagte mir, solche Gläser könnte ich wieder haben. Also die nächste Brille bestellt – gewartet – aufgesetzt – und erstmal erleichtert. Ich konnte wieder bis zum Rand scharf sehen.
ABER tragen kann ich die Brille trotzdem nicht. Sie aufzusetzen ist einfach nur anstrengend für die Augen. Vor allem wenn ich den Kopf bewege oder gehe. Mir wird schwindelig, als würde der Boden leicht schwanken und ich muss mich sehr konzentrieren, wenn ich etwas anschaue. Ich habe das Gefühl, als hätte mein Blickfeld eine ganz leichte Wölbung (ein bisschen wie eine Glaskugel) und wenn ich den Kopf bewege, entsteht minimal der Eindruck, als würden sich die Gegenstände auch bewegen.
Da trage ich noch lieber meine alte trübe und verkratzte Brille oder gar keine. Von der neuen Brille bekomme ich nach spätestens 30min Kopfschmerzen, die erst wieder weggehen, wenn ich sie absetze, da hilft auch keine Kopfschmerztablette gegen. Auch schnelles Umschalten zwischen Nah und Fern ist schwer möglich, ich brauche immer etwas bis das Bild wieder klar wird.
Wenn ich dann auf meine alte Brille wechsel, merke ich wie angespannt meine Augen, meine Stirn und der ganze Kopf ist – und wie sich dann langsam alles wieder entspannt.
Diese ganzen Effekte sind allerdings nicht so stark, wenn ich ein Auge zukneife. Richtig schwierig ist es vor allem mit beiden Augen zu sehen.
Beim Optiker war ich schon und habe versucht dieses Problem zu erklären, bin aber nur komisch angeschaut worden. Er hat die Stärke nochmal nachgemessen, ist wieder auf den gleichen Wert gekommen und hat gesagt, das sei eine Sache der Eingewöhnung.
Aber ganz ehrlich, an Eingewöhnung ist überhaupt nicht zu denken, wenn man nach ein paar Stunden schon das Handtuch werfen muss…
Dass die Stärke stimmt, könnte ich mir schon vorstellen, schließlich ist die Brille für mein Empfinden auch scharf (auch wenn ich mich sehr konzentrieren muss).
Ich habe recht kleine Gläser und die Glasform ist identisch mit meiner alten Brille. Um die Form abzumalen, hat der Optiker meine alte Brille genommen und ist mit einem Stift ums Glas (ganz getroffen hat er sie leider nicht, aber naja…). Dann musste ich in so einen Kasten reinschauen, aus dem Licht kam und er hat sich zwei Werte aufgeschrieben. Das war, glaube ich alles.
Nur woher kommt jetzt dieser furchtbare Seheindruck?
Ich habe an der ein oder anderen Stelle schon davon gelesen, dass asphärische Gläser exakt ausgerichtet sein müssen. Könnte das ein Grund sein? Sind die Gläser vielleicht nicht richtig zentriert?
Folgendes ist mir beim Vergleich der beiden Brillen aufgefallen (ob es relevant ist, weiß ich nicht, ich möchte Euch nur so viele Infos wie möglich geben):
- Die Gläser meiner alten Brille sitzen senkrecht vor meinen Augen und die der neuen Brille sind leicht nach vorne gekippt. Wenn ich die Bügel der neuen Brille über die Ohren hängen lasse, so dass die Gläser auch senkrecht sitzen, wird es ein ganz klein wenig angenehmer, aber optimal ist es noch nicht.
- Wenn man von oben auf die Gläser und den Steg meiner alten Brille schaut, ist sie ganz leicht gebogen, während die Gläser der neuen Brille eine gerade Linie bilden.
- Die Gläser der neuen Brille sitzen etwas weiter vom Auge weg.
- Der Steg der neuen Brille ist kürzer als bei meiner alten Brille. Die Gläser haben nur noch einen Abstand von 1,5cm zu vorher 1,9cm. Und da ich die selbe Glasform wie bei meiner alten Brille gewählt habe, müsste das bedeuten, dass die Gläser nicht mehr ganz mittig sitzen, sondern näher zur Nase hin.
Oder liegt es wirklich an der Asphäre und der Gewöhnung? Aber mit meinen alten Gläsern komme ich bestens zurecht, obwohl sie ja (anscheinend) auch asphärisch sind.
Ich wüsste gerne, worauf ich achten muss und wonach ich bei meinem nächsten Optikerbesuch fragen muss; irgendwelche Infos oder Begriffe, mit denen ich mein Problem beschreiben kann, denn so kann ich die Brille nicht tragen.
Deshalb hier meine zwei Fragen:
1. Liegt es an der Position der Gläser oder der Zentrierung und wenn ja, wie kann man das Problem beheben?
2. Gibt es noch andere Faktoren, die beachtet werden sollten und die ich bei meinem nächsten Optikerbesuch ansprechen sollte?
Ich würde gerne verstehen, was diesen Schwindel und die Anstrengung auslöst und wenn irgendjemand einen Tipp für mich hat, wie ich wieder zu einer Brille komme, die ich morgens gerne aufsetze, wäre ich ihm mehr als dankbar
Vielen Dank für jede Antwort und für das Durchlesen dieses Romans!