Optiker-Forum

Dieser ganze Thread ist mal wieder ein ganz wunderbares Beispiel dafür, was in unserer Branche falsch läuft: Da wird so viel Energie verpulvert was man vielleicht darf und was nicht, viel geschimpft und vor allem nicht wirklich etwas unternommen.

Ich habe mir mal vor ein paar Jahren angewöhnt nur noch vor der eigenen Türe zu kehren und gucke was ich in meinem Laden weiter verbessern kann. Was andere machen interessiert mich erst mal relativ wenig, was nicht heißt, dass ich nicht den Wettbewerb beobachte.... Aber wer bei Mitbewerber X oder Y welche Refraktion macht ist mir sowas von egal....
Aber muss jeder selber wissen!

Alles kann nicht egal sein...vor allem... wenn Du als Gerichtsgutachter mit den Opfern zu tun hast.
Reine Gewissensfrage.

optikgutachter hat geschrieben:Alles kann nicht egal sein...vor allem... wenn Du als Gerichtsgutachter mit den Opfern zu tun hast.
Reine Gewissensfrage.

Ich glaube wir sollten hier nicht zwei verschiedene Themen durcheinander bringen! Wir sind hier nicht im Beitrag 'Autorefraktometermessung'.

ums nochmal kurz zu machen, für alle Endverbraucher: lassen Sie Sich die Augen nur von einer/m Optikermeister/in ausmessen - das steht Ihnen zu, die Ausmessung der Augen ist im Grunde der wichtigste Teil einer Brillenfertigung...

optikgutachter hat geschrieben:

DI Michael Ponstein hat geschrieben:Wie es Eberhard schreibt wäre es ideal, rein rechtlich sieht es anders aus. Auch ein nicht Meister, also sog. Geselle mit Erfahrung und Weiterbildung darf unter Aufsicht seines Meisters refraktionieren.

Da muss ich Dir leider widersprechen.
Lt. Vorschrift (seit 2013) darf nur und ausschließlich der Meister refraktionieren.
Auch der Geselle unter Aufsicht (ob mit oder ohne Refraktions-"Assistenzkurs") hat nicht die Befugnis, diese Bestimmung durchzuführen.

...

Ist dies auch genau so in Österreich gültig, kann man dazu etwas sagen?
Bzw. was würde es für einen Betrieb oder für den Optikergesellen bedeuten, wenn er refraktionieren würde ohne abgelegter Meisterprüfung - wäre dies eine strafbare Handlung? Wird der Kunde dadurch gefährdet? Was bedeutet "nicht dürfen" in diesem Fall bzw. was sind die Folgen einer Nichtachtung?

Hi,

Also wie das in AT ist weiß ich nicht.
Aber Folgen kann es sicher haben. Dem optikergesellen fehlt schließlich die komplette Ausbildung dafür.
Ist schon fast wie wenn dich statt einem Chirurgen ein Krankenpfleger operiert.

LG,
Ronja

ronja hat geschrieben:Ist schon fast wie wenn dich statt einem Chirurgen ein Krankenpfleger operiert.

gutes Beispiel

Grundsätzlich ist es in deutschland jedem erlaubt zu refraktionieren. Wenn er aber mist baut, oder vorgibt qualifikatiinen zu haben, dann wird er dafür haften müssen. Gilt für den meister im übrigen genauso... also darf im grunde jeder.

@ronja
@benkhoff
Falsch! Ich kenne viele 'Gesellen' welche perfekt refraktionieren! Ausbildung gibt es nicht nur bei der Meisterausbildung!
@ Macula Lutea
In Österreich gelten andere Regeln!

nixblicker hat geschrieben:Grundsätzlich ist es in deutschland jedem erlaubt zu refraktionieren. Wenn er aber mist baut, oder vorgibt qualifikatiinen zu haben, dann wird er dafür haften müssen. Gilt für den meister im übrigen genauso... also darf im grunde jeder.

Das ist grundsätzlich falsch.

In Wiederholung:

Lt. Vorschrift (seit 2013) darf nur und ausschließlich der Meister refraktionieren.

Auch der Geselle unter Aufsicht (ob mit oder ohne Refraktions-"Assistenzkurs") hat nicht die Befugnis,
diese Bestimmung durchzuführen.

Interessehalber: Ist das gesetzlich verankert? Was "passiert" dem Gesellen/dem Verantwortlichen Meister, wenn der Geselle doch refraktioniert?

benkhoff hat geschrieben:

ronja hat geschrieben:Ist schon fast wie wenn dich statt einem Chirurgen ein Krankenpfleger operiert.

gutes Beispiel

ist ja schon fast wie wenn z.B. nicht Augenärzte sondern ein(!) Optiker eine mehr oder weniger groß und größer... werdende 'Winkelfehlsichtigkeit' diagnostiziert...

um nur ein weiteres Beispiel zur Disposition zu stellen

Gopal hat geschrieben:Interessehalber: Ist das gesetzlich verankert?

Mal beim ZVA anfragen.
Ich bin für juristische Auskünfte und Auslegungen nicht befugt.

Gopal hat geschrieben:Was "passiert" dem Gesellen/dem Verantwortlichen Meister, wenn der Geselle doch refraktioniert?

Wenn es nicht auffällt: Gar nichts. (Wo kein Kläger, da kein Richter.)
Juristen haben mir aber nach entsprechenden Verfahren glaubhaft versichert, dass der Verantwortliche der Meister ist.
Das kann teuer werden. Sehr sogar !

Weitere Aussage/n von Juristen:
Zumindest entfällt die Grundlage des Vertragsabschlusses die Brille liefern "zu dürfen".
Also Rückgabe der Brille -ohne wenn und aber- und Rückerstattung von Zahlungen.

Danke, so wichtig ist auch nicht......