Physikalisch/optische Frage
Physikalisch/optische Frage
Hallo,
in der Familie ist folgendes "Problem" aufgekommen:
Ich bin kurzsichtig (die 4 Dioptrien spielen keine Rolle, denke ich) und meine Brille korrigiert das. Da sie keine Gleitsichtbrille ist, ist sie also an jedem Punkt des Glases "gleich stark".
Warum kann ich dann mit Brille auch in der Nähe scharf sehen? Muß sich das Auge dann nicht beim Lesen oder "aufs Handy gucken" total anstrengen, um die 4-Dioptrien-Korrektur zurückzukorrigieren?
Dann müsste ich doch über kurz oder lang Kopfschmerzen bekommen, was nicht der Fall ist.
Wo ist mein Denkfehler?
Würde mich sehr über Antworten freuen
Liebe Grüße
Carsten
in der Familie ist folgendes "Problem" aufgekommen:
Ich bin kurzsichtig (die 4 Dioptrien spielen keine Rolle, denke ich) und meine Brille korrigiert das. Da sie keine Gleitsichtbrille ist, ist sie also an jedem Punkt des Glases "gleich stark".
Warum kann ich dann mit Brille auch in der Nähe scharf sehen? Muß sich das Auge dann nicht beim Lesen oder "aufs Handy gucken" total anstrengen, um die 4-Dioptrien-Korrektur zurückzukorrigieren?
Dann müsste ich doch über kurz oder lang Kopfschmerzen bekommen, was nicht der Fall ist.
Wo ist mein Denkfehler?
Würde mich sehr über Antworten freuen
Liebe Grüße
Carsten
- Eberhard Luckas
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Re: Physikalisch/optische Frage
Moin,
der Denkfehler ist Dein Alter,
wahrscheinlich deutlich unter 40 Jahren, oder? Dann können die Augen sich noch sehr gut auf bis zu 20 cm Nähe einstellen.
der Denkfehler ist Dein Alter,
wahrscheinlich deutlich unter 40 Jahren, oder? Dann können die Augen sich noch sehr gut auf bis zu 20 cm Nähe einstellen.
Viele Grüße
Eberhard
Augenoptikermeister
Eberhard
Augenoptikermeister
- Eberhard Luckas
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Re: Physikalisch/optische Frage
CarstenB hat geschrieben:Warum kann ich dann mit Brille auch in der Nähe scharf sehen? Muß sich das Auge dann nicht beim Lesen oder "aufs Handy gucken" total anstrengen, um die 4-Dioptrien-Korrektur zurückzukorrigieren?
Dann müsste ich doch über kurz oder lang Kopfschmerzen bekommen, was nicht der Fall ist.
Wo ist mein Denkfehler?
Dein Denkfehler liegt meiner Meinung nach darin, dass du dir nicht klar machst, dass du mit der Korrektion einem Normalsichtigen quasi gleichgestellt bist. Du müsstest also, wenn du dir diese Frage stellst, auch fragen, ob sich das Auge eines Normalsichtigen - dessen Fernpunkt im Unendlichen liegt, genau wie bei dir mit Brille - beim Nahsehen nicht anstrengen muss. Wie Eberhard schon schrieb, hat das Auge in jüngerem Alter kein Problem damit, sich durch Akkommodation auf die Nähe einzustellen.
Du musst dich als mit Brille korrigierter Kurzsichtiger übrigens weniger anstrengen als ein Normalsichtiger oder ein mit Brille korrigierter Übersichtiger, weil der Akkommodationsaufwand bei dir geringer ist.
"Nicht jeder der träumen und tanzen kann ist ein TRAUMTÄNZER "... (c) by Klaus Nerlich
I want it all, I want it all, I want it all - and I want it NOW! (und wenn das nicht klappt: Time is on my side...)
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Re: Physikalisch/optische Frage
Traumtänzerin hat geschrieben:CarstenB hat geschrieben:Warum kann ich dann mit Brille auch in der Nähe scharf sehen? Muß sich das Auge dann nicht beim Lesen oder "aufs Handy gucken" total anstrengen, um die 4-Dioptrien-Korrektur zurückzukorrigieren?
Dann müsste ich doch über kurz oder lang Kopfschmerzen bekommen, was nicht der Fall ist.
Wo ist mein Denkfehler?
Dein Denkfehler liegt meiner Meinung nach darin, dass du dir nicht klar machst, dass du mit der Korrektion einem Normalsichtigen quasi gleichgestellt bist. Du müsstest also, wenn du dir diese Frage stellst, auch fragen, ob sich das Auge eines Normalsichtigen - dessen Fernpunkt im Unendlichen liegt, genau wie bei dir mit Brille - beim Nahsehen nicht anstrengen muss. Wie Eberhard schon schrieb, hat das Auge in jüngerem Alter kein Problem damit, sich durch Akkommodation auf die Nähe einzustellen.
Du musst dich als mit Brille korrigierter Kurzsichtiger übrigens weniger anstrengen als ein Normalsichtiger oder ein mit Brille korrigierter Übersichtiger, weil der Akkommodationsaufwand bei dir geringer ist.
außer es liegt womöglich eine Winkelfehlsichtigkeit zusätzlich vor....
Augenoptikermeister - Heilpraktiker - ö.b.u.v. Sachverständiger - miosan-Trainer
- DI Michael Ponstein
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Re: Physikalisch/optische Frage
Tja Carsten, da hat die Biologie Dir doch etwas schönes geschenkt, man nennt es Akkommodation. Und wird durch kleine Zilliarmuskeln an der Augenlinse erzeugt.
Im Alter von Baby bis 15. Lebensjahr sind diese Muskeln In der Lage locker mal 20 dpt zu korrigieren.
Ab dem 30 Lebensjahr sinkt das deutlich ab und Mitte 40 beginnt dann dieser Effekt soweit nachzulassen, dass man nachhelfen muss, entweder mit einer Nahbrille; Kontatklinsen oder multifokale Lösungen.
Im Alter von Baby bis 15. Lebensjahr sind diese Muskeln In der Lage locker mal 20 dpt zu korrigieren.
Ab dem 30 Lebensjahr sinkt das deutlich ab und Mitte 40 beginnt dann dieser Effekt soweit nachzulassen, dass man nachhelfen muss, entweder mit einer Nahbrille; Kontatklinsen oder multifokale Lösungen.
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Re: Physikalisch/optische Frage
Nochmal etwas anders erklärt.
Ein normalsichtiges Augenpaar, kann bis zu einem bestimmten Alter, sich von Fern auf Nah einstellen. Und kann dann in allen dazwischen liegenden Entfernungen scharf sehen. Wir nennen das Akkomodation. Mit der Kombination Auge plus Brille, stellen wir eine Normalsichtigkeit her. Also sind wieder alle Möglichkeiten gegeben die ein Normalsichtiges Augenpaar hat. Natürlich sind durch die Brillengläser einige Möglichkeiten verändert, diese spielen aber hierbei keine wesendliche Rolle. Also kann man mit der reinen Fernbrille auch in der Nähe scharf sehen. Ab so ca. 45 Lebensjahren lässt diese Akkomodatins-fähigkeit nach, dann benötigt man eine Leseunterstützung.
Kalle
Ein normalsichtiges Augenpaar, kann bis zu einem bestimmten Alter, sich von Fern auf Nah einstellen. Und kann dann in allen dazwischen liegenden Entfernungen scharf sehen. Wir nennen das Akkomodation. Mit der Kombination Auge plus Brille, stellen wir eine Normalsichtigkeit her. Also sind wieder alle Möglichkeiten gegeben die ein Normalsichtiges Augenpaar hat. Natürlich sind durch die Brillengläser einige Möglichkeiten verändert, diese spielen aber hierbei keine wesendliche Rolle. Also kann man mit der reinen Fernbrille auch in der Nähe scharf sehen. Ab so ca. 45 Lebensjahren lässt diese Akkomodatins-fähigkeit nach, dann benötigt man eine Leseunterstützung.
Kalle
"Es ist schon alles gesagt! Nur noch nicht von allen!"
Karl Valentin 1882 - 1948
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Re: Physikalisch/optische Frage
Vielen Dank an alle, die so umfassend und gut erklärend geantwortet haben!
Re: Physikalisch/optische Frage
Kurzsichtigkeit ist übrigens in der Regel einfacher zu diagnostizieren als Weitsichtigkeit: Bei der Weitsichtigkeit hat man das Problem (man kann aber auch sagen: den Vorteil), dass das Auge in jungen Jahren eine zu geringe Brechkraft der Linse durch Akkomodation kompensieren kann. Dafür trifft einen dann die Alterssichtigkeit in mittleren Jahren mit voller Wucht, gerade auch solche Zeitgenossen, die in den ersten Lebensjahrzehnten überhaupt keine Sehhilfe benötigten.
Der Kurzsichtige hingegen hat sich an das Brille tragen seit Kindes Beinen gewöhnt, im Alter tritt dann halt nur noch die Unterstützung für das Sehen in der Nähe hinzu.
Der Kurzsichtige hingegen hat sich an das Brille tragen seit Kindes Beinen gewöhnt, im Alter tritt dann halt nur noch die Unterstützung für das Sehen in der Nähe hinzu.
- benkhoff
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Re: Physikalisch/optische Frage
isegrim hat geschrieben:Kurzsichtigkeit ist übrigens in der Regel einfacher zu diagnostizieren als Weitsichtigkeit
?? isegrim, sind Sie Augenarzt ??
Navy-Crews do it anytime and anywhere! Über aller Welt Gewässer, sind Marineflieger besser!
"Freiheit und Glück!" - PP Zahl
http://www.brillenbenkhoff.de
https://www.youtube.com/watch?v=qtLfYXNzh6Y
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Re: Physikalisch/optische Frage
benkhoff hat geschrieben:isegrim hat geschrieben:Kurzsichtigkeit ist übrigens in der Regel einfacher zu diagnostizieren als Weitsichtigkeit
?? isegrim, sind Sie Augenarzt ??
Mal gesetzt den Fall, dass dem so ist: Was dann?
- Eberhard Luckas
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Re: Physikalisch/optische Frage
Moin,
ich fände es gut, wenn hier auch Augenärzte mitarbeiten
ich fände es gut, wenn hier auch Augenärzte mitarbeiten
Viele Grüße
Eberhard
Augenoptikermeister
Eberhard
Augenoptikermeister
Re: Physikalisch/optische Frage
Eberhard Luckas hat geschrieben:Moin,
ich fände es gut, wenn hier auch Augenärzte mitarbeiten
… der ich aber nicht bin, um Missverständnissen vorzubeugen (nur falls das nicht deutlich wurde ). Meiner persönlichen Erfahrung nach interessieren sich Augenärzte für Sehstärkebestimmung nur am Rande. Ich wünschte, wir hätten in Deutschland die Berufsgruppe der optometrists, wie es sie im englischsprachigen Raum gibt.
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Re: Physikalisch/optische Frage
Stimmt, das fand ich in den USA sehr angenehm, einen Ansprechpartner für alles zu haben.
Um klar zu sehen, genügt oft ein Wechsel der Blickrichtung.
Antoine de Saint-Exupery
Antoine de Saint-Exupery
- GodEmperor
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Re: Physikalisch/optische Frage
isegrim hat geschrieben:Ich wünschte, wir hätten in Deutschland die Berufsgruppe der optometrists, wie es sie im englischsprachigen Raum gibt.
Gibt's doch?
https://de.wikipedia.org/wiki/Optometrie
Und ansonsten haben wir über alle Maßen hochqualifiziert unendlich gut ausgebildete Meister. Hast du in keinem Land der Welt sonst. Ach ja, Gesellen wissen (oder sollten es) hier in Good Ol' Germany auch ne ziemliche Menge.
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