Eigentlich funktioniert wissenschaftlicher Diskurs ja so, dass derjenige, der eine Behauptung aufstellt, sie auch belegt, aber ich will mal nicht so sein
Mir als
wissenschaftlichen Beleg ausgerechnet einen Link zu Zentrum der Gesundheit zu unterbreiten, entbehrt ja nicht einer gewissen Ironie. Das selbe Portal empfiehlt z.B. Backpulver (!) gegen Krebs
Aber nehmen wir uns den Artikel trotzdem mal vor.
Es werden einige Studien zusammengetragen, die angeblich einen Zusammenhang zwischen Handystrahlung und Krebs sowie anderen Erkrankungen belegen. Schaut man sich die Studien an, entdeckt man aber erstaunliches.
Gleich bei der ersten zitierten Studie findet sich z.B. im Abstract:
CONCLUSIONS:
In this large prospective study, mobile phone use was not associated with increased incidence of glioma, meningioma or non-CNS cancers.
Ups, was das kleine Wörtchen "nicht" so ausmachen kann!
Auch die Autoren der Studie zu Aderhautmelanomen sind von ihren Ergebnissen bei weitem nicht so überzeugt, wie Zentrum der Gesundheit es darstellt:
Several methodologic limitations prevent our results from providing clear evidence on the hypothesized association.
Weiter ins Detail gehen ist eigentlich müßig - zumal der Link zum Krebsforschungszentrum, den Distel ebenso geteilt hat, das Thema sehr viel umfassender beleuchtet als ich das kann. Lesen lohnt sich!
Jetzt aber zu dem was Kalle geschrieben hat. Mal abgesehen davon, dass ich mich frage, was Vertreter der Mobifunkindustrie auf einem Ophthamologenkongress machen, solltest Du Deine Prognose für amrus Augen nochmal überdenken, wenn Du doch nur das zitierst, was der Redner damals gesagt hat. Denn zu amrus Augen hat er sicherlich nicht Stellung bezogen
Warum die Hypothese mit der Strahlensammlung in der Orbita physikalischer Unfug ist, führe ich später aus, jetzt muss ich erstmal telefonieren
Um klar zu sehen, genügt oft ein Wechsel der Blickrichtung.
Antoine de Saint-Exupery