Bildschirmbrille. Zu kleiner Bereich des scharfen sehens.

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tollertom
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Bildschirmbrille. Zu kleiner Bereich des scharfen sehens.

Beitragvon tollertom » Sonntag 27. März 2016, 22:06

Hallo,

meine Augen akkomodieren wegen beidseititer Grauer Star-OP nicht mehr.
Etwa 80% meiner Arbeitszeit schaue ich auf meine Bildschirme.
Ich sitze dort in etwa 60-70cm Entfernung vor zwei 24" Bildschirmen.
Gelegentlich muss ich ich in Dokumenten die neben der Tastatur liegen lesen oder Notizen machen.
Mit meiner alten Bildschirmbrille (Gleitsicht) kam ich gut zurecht, aber die Werte meiner Augen haben sich etwas geändert.
Ausserdem hätte ich auch gerne eine Bildschirmbrille für Zuhause, da ich auch dort auch noch 1-2 Studen/Tag am Bildschirm sitze.
Für die alte Bildschirmbrille habe ich vor 5 Jahren 119€/Glas incl. Ust bezahlt.
Da mein Arbeitgeber (öffentlicher Dienst) eine Bildschirmbrille bezuschusst lies ich mir also eine weitere Brille machen.
Hab sie zurück gegeben, weil der Sehberich im Bildschirmabstand nur sehr schmal war.
Da ich meinen Blick häufig von einem zum anderen Bildschirm wechseln muss ging das mit dem ständigen Kopfwackeln und Bild zenrieren gar nicht.
Lies mir sagen, dass die Office-Gläser so gemacht seien, dass man auch auf 1-2 Meter Entfernung scharf sieht. Das brauche ich aber nicht.
Ich war danach bei 5 weiteren Optikern und habe nach einer Brille gefragt, bei der ich den breiten Sehberich in Bildschirmentfernung habe.
Was hinter dem Bildschirm sei, müsse ich nicht scharf sehen.
Zwei der 5 Optiker sagten mir, das ginge nicht. Einer wollte für diese Spezialgläser mindesten 250€ / Glas und Einer 400€ / Glas.
Der fünfte meinte, ich solle doch Einstärkengläser nehmen. Damit könnte ich auch ein bisschen lesen.

Und hier meine Frage an Euch:
Kann man nicht einfach eine ganz normale Gleitsichtbrille machen, bei der für den Fernbereich 1,5 dpt addiert werden und für die Nähe nochmal 1 dpt addieren.
Natürlich müsste man am Augenabstand auch noch ein bisschen was abziehen.
Falls für die Antwort von belang, hier meine Werte:
Rechts: -0,25dpt, Cyl. -1, Achse 139, Abst. 31,5
Links: -0,5 dpt, Cyl. -1, Achse 153, Abst. 31,5

Im voraus schon mal vielen Dank für die Antworten und schönen Ostermontag.
Thomas

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Snipera
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Re: Bildschirmbrille. Zu kleiner Bereich des scharfen sehens

Beitragvon Snipera » Sonntag 27. März 2016, 22:59

Kurz ein paar Anregungen:

    - Gleitsichtbrille ist KEINE Bildschirmbrille
    - Es gibt verschiedene Ausführungen von Bildschirmbrillen (bzw. Office-Brillen), die für unterschiedliche Distanzen gemacht wurden. Hier sich beraten lassen und den richtigen Arbeitsabstand auswählen
    - Gleitsichtbrille hat den "Nachteil", dass die Zonen und vor allem der Zwischenbereich (genau der Abstand für den PC) kleiner sind, aber den "Vorteil", dass von Ferne bis Nähe alles stufenlos sichtbar ist

Vorgehensweise:
1) Refraktions um den Arbeitsabstand bis zum Leseabstand zu berechnen
2) Officeglas für genau diese Zone sich anbieten lassen
3) Gleitsichtbrille für den Alltag
4) Lesebrille, wenn längeres Lesen (z.B. Buch am Abend im Bett) gewünscht wird

brillenpeter
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Re: Bildschirmbrille. Zu kleiner Bereich des scharfen sehens

Beitragvon brillenpeter » Sonntag 27. März 2016, 23:55

Und hier meine Frage an Euch:
Kann man nicht einfach eine ganz normale Gleitsichtbrille machen, bei der für den Fernbereich 1,5 dpt addiert werden und für die Nähe nochmal 1 dpt addieren.
Natürlich müsste man am Augenabstand auch noch ein bisschen was abziehen.
Falls für die Antwort von belang, hier meine Werte:
Rechts: -0,25dpt, Cyl. -1, Achse 139, Abst. 31,5
Links: -0,5 dpt, Cyl. -1, Achse 153, Abst. 31,5



So kann man es machen, PD kann bleiben, die Addition ist von der Entfernung zu den Notizen abhängig.
Eventuell würde auch ein Bifokalglas reichen.

tollertom
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Re: Bildschirmbrille. Zu kleiner Bereich des scharfen sehens

Beitragvon tollertom » Montag 28. März 2016, 10:04

Danke für Eure Antworten.

@Snipera: 1, 3 und 4 hab ich schon.

Viele Grüße
Thomas

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Re: Bildschirmbrille. Zu kleiner Bereich des scharfen sehens

Beitragvon benkhoff » Dienstag 29. März 2016, 10:06

hallo Thomas,
wenn die Monitore in ungefähr der gleichen Entfernung (von Ihnen aus gesehen) stehen, dann würde ich auch eher für eine auf diese Entfernung abgestimmte Einstärkenbrille hinweisen. Damit ist es eventuell aber nicht mehr möglich Kleingedrucktes zu lesen, eben rein für die Bildschirmarbeit. Dann haben sie die größtmöglichen Sehfelder, nämlich in der Breite des Glases
Gleitsichtgläser zu Office-Gläsern "umzupimpen" ist keine gute Idee (und völlig unlogisch), denn die Sehfelder wären dann extrem eng. --> Man kann dann auch gleich officegläser nehmen... :lol:

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Re: Bildschirmbrille. Zu kleiner Bereich des scharfen sehens

Beitragvon optikum » Dienstag 29. März 2016, 15:44

bei den officegläsern gibt es unterschiedliche Qualitätsstufen. ich denke für ihren Sehwunsch würden indviduell angefertigte Officegläser, speziell auf Ihre Sehentfernung ausgerichtet, am besten funktionieren. Da diese keine standardisierten Gläser sind, gibts die natürlich nicht für €119.- pro Glas.

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Re: Bildschirmbrille. Zu kleiner Bereich des scharfen sehens

Beitragvon optiIRL » Dienstag 29. März 2016, 16:28

Hallo Thomas,
in diesem speziellen Fall wäre es auch eine gute Lösung auf das klassische Bifokalglas zurück zu greifen. Das ist ein Glas mit einem sichtbaren, bei Kunststoffgläsern auch spürbaren, Nahteil. Bild siehe: https://de.wikipedia.org/wiki/Bifokalglas
Man braucht hier nur das sogenannte Fernteil des Glases in der Stärke (Dioptrienwert) auf den Abstand zu den Bildschirmen einzustellen (bitte den Entfernungsbereich genau messen und Kollegen mitteilen). Das Nahteil wird dann wie gewohnt auf die Leseentfernung bemessen und schon hat man ein unübertroffen großes Blickfeld für den Bildschirm, bei gleichzeitiger Möglichkeit des entspannten Lesens.

tollertom
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Re: Bildschirmbrille. Zu kleiner Bereich des scharfen sehens

Beitragvon tollertom » Donnerstag 7. April 2016, 20:37

nochmal Danke für die weiteren Infos und Hinweise.

@benhoff: gute Idee, das mit der Einstärkenbrille. Hab ich inzwischen schon.
Wenn ich während der Arbeit was Kleingedrucktes lesen muss nehme ich die normale Gleitsichtbrille zum lesen.
Ist etwas lästig, aber besser als mit meinen bisherigen Bildschirmbrillen.
@optikum: Ich warte mal ab, wie die Finanzen in der Zukunft assehen. Vielleicht mache ich das noch.
@opitIRL: gute Idee. mach ich vielleicht noch.

Viele Grüße und schönen Abend
Thomas

starry_night
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Re: Bildschirmbrille. Zu kleiner Bereich des scharfen sehens

Beitragvon starry_night » Freitag 8. April 2016, 08:47

Als selbst Kataraktoperierte schließe ich mich dem Rat an, für den Arbeitsplatz eine Bifokalbrille mit den benötigten Distanzen anfertigen zu lassen.
Um klar zu sehen, genügt oft ein Wechsel der Blickrichtung.
Antoine de Saint-Exupery

Robin
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Re: Bildschirmbrille. Zu kleiner Bereich des scharfen sehens

Beitragvon Robin » Freitag 8. April 2016, 09:34

tollertom hat geschrieben:nochmal Danke für die weiteren Infos und Hinweise.

@benhoff: gute Idee, das mit der Einstärkenbrille. Hab ich inzwischen schon.
Wenn ich während der Arbeit was Kleingedrucktes lesen muss nehme ich die normale Gleitsichtbrille zum lesen.
Ist etwas lästig, aber besser als mit meinen bisherigen Bildschirmbrillen.
...
Viele Grüße und schönen Abend
Thomas

Da muß ich starry_night recht geben. Wenn bei der Einstärkenvariante nur ab und zu die volle Lesestärke fehlt fehlt wäre eine Bifokal-Brille die beste Lösung.


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