SEIKO mit Bedacht

[wolle]

Hallo liebe Optiker und erfahrenen Brillenträger. Ich bin der wolle, leider schon 48 Jahre alt, habe nun meine zweite Gleitsichtbrille bekommen und bräuchte mal bitte eine kurze Einschätzung. Dafür bedanke ich mich schon im Voraus und bin froh, dass es derartige Foren mit hilfsbereiten Mitglidern gibt.

Zur Vorgeschichte:
Ich habe mir bei einem kleinen Optiker im Dorf vor Ort, da ich die großen Ketten mit Massenabfertigung besser nicht unterstützen mag, eine rahmenlose Gleitsichtbrille für über 1000,- Euro mit folgenden Komponenten gekauft:

Gestell: http://www.silhouette.com/de/de/optisch ... /5318/6050
Gläser: http://www.seiko-optical.de/Komfort.4498.0.html

Ich wollte sparen, da ich eigentlich gar nicht über so viel Geld verfüge. Nun habe ich die Entscheidung mit den vergleichsweise günstigeren Gläsern Seiko 'Synergy Xtra' aber bereuht, da ich mich seither jeden Tag stundenlang ärgere. Für 100,- bis 250,- Euro mehr, was in Anbetracht der Summe eigentlich auch schon egal gewesen wäre, hätte ich jetzt ein komfortableres Sichtfeld gehabt.

Nun hat glücklicher Weise der Optiker einmalig innerhalb eines halben Jahres die Möglichkeit, komplett zu Lasten Seiko, mir wegen Unverträglichkeit und gegen Aufpreis ein Upgrade mit besseren Gläsern selbigen Herstellers anzubieten, wovon ich nun Gebrauch machen möchte.

In Frage kommt nun entweder das Glas 'Emblem' http://www.seiko-optical.de/Premium.4502.0.html?&L für 122,- Euro Aufpreis in Summe, oder das Glas 'Superior' http://www.seiko-optical.de/Individual.483.0.html?&L für 240,- Euro in Summe. Von letzterem rät mir der Optiker aber ab, weil das Individualisieren seiner Meinung nach nichts bringen würde. Da ich aber eben nur einmalig diese Garantie in Anspruch nehmen kann, möchte ich jetzt keinen Fehler mehr machen den ich dann womöglich wieder bereue. Leider habe ich im Internet keinerlei vergleichende Erfahrungsberichte zu den Gläsern gefunden.

Aktuell stört mich an dem Synergy ein wenig das doch relativ schmale Sichtfeld im Mittelbereich, was bei Bildschirmarbeit hinderlich ist. Aber ich möchte ehrlich gesagt keine separate Bildschirmbrille, sondern eben den bestmöglichen Kompromiss auf Gleitsichtbasis. Ganz erheblich stört mich aber beim Autofahren, dass ich beim Schulterblick zum Spurwechsel und auch beim Blick in die beiden Außenspiegel, im Gegensatzt zum Blick gerade aus durch die Windschutzscheibe, erheblich den Kopf absenken muss, um scharf zu sehen. Im dichten Verkehrsgeschehen muss das meist sehr schnell und zuverlässig machbar sein, da es sonst gefährlich wird. Ich wünsche mir also, dass ich aufgrund eines größeren Sichtfeld im oberen Fernbereich den Kopf hierzu nicht mehr zeitraubend absenken muss.

Das Glas 'Superior Xcel' gibt es in drei Ausführungen mit Gewichtung auf Typ A (Fernbereich), Typ B (ausgewogen) und Typ C (Nahbereich). Laut Seiko hat das Glas 'Emblem Xtra Wide' nun übrigens den in etwa identischen Fernbereich wie das Glas 'Superior Xcel' in Ausführung Typ B. Was würdet ihr mir nun raten?

Meine Augenwerte sind übrigens folgende, wobei man von den ursprünglich gemessenen Dioptrien in diesem Garantiefall angeblich nicht mehr abweichen darf:
rechts: SPH. 0,00___Cyl -0,50___Achse 89___Add 2,0___Pupillendistanz 35
..links: SPH +0,25___Cyl -1,25___Achse 90___Add 2,0___Pupillendistanz 34

Hoffend auf Antwort bedanke ich mich ganz herzlich und wünsche noch einen schönen Abend.

LG wolle

[wörterseh]

Warum der Kollege in deinem Fall vom individualisierten Glas abrät ist mit nicht klar, eventuell bezieht er sich direkt auf deine Situation - *nix wissen*. Ich habe damit sehr gute Erfahrungen. Ich kenne mehrere Nutzer dieses Seiko Glases persönlich und höre von denen nur Gutes. Deshalb geht meine Empfehlung in Richtung individualisiertes Glas.
Beim 'Schulterblick' muß aber auch bei dem der Kopf runter!

[wolle]

Warum der Kollege in deinem Fall vom individualisierten Glas abrät ist mit nicht klar...
Beim 'Schulterblick' muß aber auch bei dem der Kopf runter!

Guten Morgen wörterseh,

danke für deine Antwort.
Mein Optiker begründet es damit, dass man die Brille beim Aufsetzen nie 100%ig an selbigen Platz verfrachtet, in dessen Position seinerzeit die dafür notwendige Messung stattgefunden hätte. Quasi wenn mit der Zeit mal minimal die Nasenauflageflächen verbiegen usw. würde es sofort zu Abweichungen kommen, die das individualisierte Glas dann hinfällig machen.
Eventuell hat er aber auch kein Videozentriergerät, denn es ist wirklich ein sehr kleiner Laden. Ich weiß es nicht. Jedenfalls hüpfte er bei dem Gedanken an Individualisierung sichtlich im Dreieck und setzte seine eigene Brille mehrfach auf und ab um mir das mit der stets abweichenden Positionierung zu demonstrieren. Würde das Ganze gegebenenfalls ohne dieses moderne Videozentriergerät überhaupt machbar sein und trotzdem auch noch Sinn machen?

Beim Schulterblick hoffe ich aber doch sehr, dass ich den Kopf zumindest etwas weniger weit absenken müsste. Aber es gäbe doch auch das Individualglas in Ausführung Typ A. Damit liegt doch die Priorität angeblich auf einem deutlich erweiterten Fernbereich. Wäre nicht Typ A dann eine Option für mich, vorausgesetzt der Nah- und Mittelbereich würden bei dieser Priorisierung nicht merklich darunter leiden? Denn Zaubern kann wohl kein Glas oder wäre es tatsächlich so, dass Nah- und Mittelsehbereich dann zumindest noch genauso gut bleiben würden wie aktuell beim bereits vorhandenen Glas namens Synergy?

Für welchen Typ A, B oder C haben sich denn deine Kunden entschieden und warum?

Danke schon mal für die Mühe und noch einen schönen Tag.

LG wolle

[wörterseh]

Welcher Typ Gleitsichtglas für dein Auge das richtige ist, kann man online kaum klären. Das könnt ihr im Geschäft besser! Wenn meine Brille verrutscht, richte ich sie wieder gerade - allein das Wissen darum ist schon des Rätsels Lösung. Ich trage die Individuen schon lange, beste Erfahrungen .....und ich benutze auch kein Videozentriergerät!
LG

[Eberhard Luckas]

Moin,

es ist schon klar, dass der Kollege die individualisierten Gläser nicht empfiehlt. Welche randlose Brille sitzt denn immer so vor den Augen, wie bei der Erstmessung vor der Glasbestellung??

[benkhoff]

Moin,

es ist schon klar, dass der Kollege die individualisierten Gläser nicht empfiehlt. Welche randlose Brille sitzt denn immer so vor den Augen, wie bei der Erstmessung vor der Glasbestellung??

das ist ein unlogisches "Argument", denn: jede Brille "bewegt" sich, die sind ja nicht angetackert. Trotzdem, je exakter ein Glas geschliffen wird, je mehr Parameter einfliessen können, umso besser, komfortabler, größer können die Sehbereiche ausfallen. Wobei das dann auch wieder individuell subjektiv mal als "superweit" und mal doch als "immer noch nicht das, was erhofft wurde" gesehen wird... man bekommt aber auf jeden Fall ein High-tech-Produkt, was heute absolut Stand der Technik ist.
Meine Empfehlung geht also auch zum individualisierten Glas, das ist einfach die Zukunft. In ein paar Jahren wird es höchstwahrscheinlich nur noch ind. Gläser geben. Das hält zZ bei Einstärkengläsern Einzug.

[Lichtverbieger]

Add 2,0 scheint mir für einen 48-jährigen etwas hoch. Ist das wirklich erforderlich?
Wenn etwas weniger auch reicht, wirds auch besser mit dem unscharfen Rand und den mittleren Sehzonen ...

[Distel]

Bei Vielem kann ich dem Kollegen Luckas zustimmen, hier habe ich andere Erfahrungen gemacht.
Randlose Fassungen mit individuellen Gläsern würde ich nicht so einfach pauschal ablehnen und sorgfältig
die Anpassbarkeit der Fassung für den jeweiligen Kunden prüfen.
http://forum.optiker.de/viewtopic.php?p=146019#p146019

[Maria]

Meine Empfehlung geht also auch zum individualisierten Glas, das ist einfach die Zukunft.

süß, klingt ja wie beim Fernsehkauf, "dann sind sie 3 D fähig,..." aber was der Endkunde von Gläsern hat, die die Zukunft sind, erschließt sich mir nicht ganz.
LG
Maria

[wolle]

Hallo zusammen,

vielen Dank für die rege Beteiligung an meiner bevorstehenden Entscheidung.

Ihr habt mich überzeugt, so soll es dann wohl das individualisierte Glas werden. Nun bleibt aber noch die Frage ob besser Typ A, B oder C. In diesem Zusammenhang wäre es interessant zu wissen, ob grundsätzlich bei Gewichtung mit Vergrößerung auf einen der drei Sehbereiche zwangshalber die beiden anderen Sehbereiche dann darunter sehr nennenswert leiden.

Mein Beispiel beim Autofahren mit dem leider nötigen Absenken des Kopfes bei seitlichen Blicken Richtung Außenspiegel sprechen natürlich für Typ A. Nur, wenn ich dann untragbar große Abstriche im Nah- und Mittelbereich in Kauf nehmen müsste, so wäre es dann doch eine eher unglückliche Entscheidung gewesen. Also, wie stark wirkt sich das konkret aus und welchen Typ würdet Ihr mir empfehlen?

Die Dioptrien 2,0 im Nahbereich ergaben bei mir übrigens einen möglichen Leseabstand von 40cm. Aber wie gesagt, bei Inanspruchnahme der Garantie dürfen Messwerte angeblich beim Folgeglas nicht mehr verändert werden.

LG wolle

[Michel B.]

hmmm, Add 2,0 bei 40cm mit 48, sehr ungewöhnlich...
Bevor ich mich für ein Indi-Glas entscheiden würde, hätte ich abgeklärt ob der Optiker dieses richtig einmessen kann.
Weil wenn Fassungsscheibenwinkel (FSW), Hornhautscheitelabstand (HSA), Inklinierung ect. nicht ermittelt werden brauche ich auch kein Indi-Glas!

LG vom Michel

[Kalle]

Nur mal so---
was in der Ferne fehlt, muß in der Nähe drauf!------oder, so!
Kalle

[Michel B.]

Nur mal so---
was in der Ferne fehlt, muß in der Nähe drauf!------oder, so!
Kalle

Wenn das so ist, ist es egal welches Glas ich nehme...

[Kalle]

Klar erkannt!
Kalle

[wolle]

Was in der Ferne fehlt, muss also in der Nähe drauf. Das verstehe ich als Laie jetzt nicht wirklich.

Was in der Nähe fehlt müsste dann doch auch in der Ferne drauf. Das Klingt für mich eher wie entweder/oder, also dass eben nicht beides gleichzeitig geht.
Warum ist es dann egal ob Typ A, B oder C, wenn es sowieso keinen Unterschied macht? Vielleicht könntet ihr mir das noch mal etwas ausführlicher erklären, was echt nett wäre.

Ich muss unbedingt die richtige Entscheidung treffen, da die Garantie zur Nachbesserung wegen Unverträglichkeit angeblich nur ein einziges mal in Anspruch genommen werden kann. Ich werde danach dann fast 1500,- Euro in Summe in die Brille investiert haben und muss mit dem Ergebnis leben.

LG wolle