benkhoff hat geschrieben:
WARUM sollte man falsche Werte "akzeptieren"??? man sieht doch dann total schlecht.
gemach, gemach: meine persönliche Gleitsicht Odyssee hat ja z.B. nicht total schlecht begonnen.
Daher ganz grundsätzlich vorab: Ich gehe davon aus, dass außer Streit steht, dass Gleitsichtgläser das sehen systembedingt mehr oder weniger stark beeinträchtigen.
(und die meisten haben wohl diesbezügliches vor ihrer ersten persönlichen Erfahrung gehört und/oder gelesen, bzw. sind von Ihrem Optiker darauf vorbereitet worden…)
Ich fände es daher z.B. interessant zu erfahren wie jemand eine (mehr oder weniger erwartete…) systembedingte Beeinträchtigung von einer schlicht falsch angefertigten Brille unterscheiden soll?
Meine erste Gleitsichtbrille (Zeiss Digital 1,6 mineralisch Add 1,25) war vollkommen unspektakulär und scheinbar ohne Probleme!
Mit meiner Zweitbrille (Zeiss Digital 1,6 organisch Add 1,25) die ich ziemlich zeitgleich mit der ersten Mehrstärkenbrille (von einem anderen Optiker – hauptsächlich zwecks Vergleichsmöglichkeit…) anfertigen ließ, habe ich einerseits links in der Ferne eine Spur besser gesehen, andererseits war diese Brille im Nahbereich nicht so gut. Speziell auf Bildschirmdistanz geradezu irritierend unangenehm.
Frage: Besteht nun ein Recht beide Brillen umzutauschen? -
und was sollte man bei der Zweitbrille eigentlich ändern um den angenehmer empfundenen Nahbereich der ersten Brille zu erhalten?
Ganz ehrlich: Ich hätte einfach beide Brillen behalten und wenn nicht ein Glas von der ersten Brille zerbrochen wäre, hätte ich mir auch keine weiteren Gedanken über Gleitsichtgläser gemacht…
Aufgrund des Glasbruches wurde aber das Zeiss Digital (in derselben Fassung) durch ein Zeiss Individual intermedia mineralisch 1,6 mit Add 2,0 abgelöst:
Und bei (zumindest am Papier...) identischen Zentrierdaten musste ich plötzlich den Kopf senken um überhaupt zum vollen Fernwert zu kommen…
Das bedeutet anders formuliert: Ich benötigte de facto zwei andere Brillen um Fehler der ersten Brille überhaupt zu bemerken!
Total schlecht gesehen habe ich auch erst mit der ersten individuell(!) angepassten Brille wobei wiederum nicht die falsche Zentrierhöhe sondern der optimierte [sic!] Zwischenbereich das Hauptproblem war!
Und jetzt wieder die Frage: Was antwortet wohl ein Optiker seinem Kunden wenn dieser plötzlich mit surrealen Seheindrücken im Zwischenbereich konfrontiert ist?
Und was ist (Optiker) philosophisch - um nicht zu fragen rechtlich, wenn sich der Käufer von den Antworten des Optikers überzeugen lässt, dass im Grunde alles ganz normal sei…?
Zusatzfrage: Was antwortet wohl ein Optiker einem Kunden ohne individuell auf den Zwischenbereich optimierte Brillengläser wenn dieser Kunde Probleme mit dem Zwischenbereich hat?
Oder noch einmal ganz grundsätzlich gefragt: Wie soll jemand eine (mehr oder weniger erwartete…) systembedingte Beeinträchtigung von einer falsch angefertigten Brille unterscheiden?
Warum schreibe ich das alles?
alleine aufgrund der Vielfalt meiner videoermittelten Zentriertaten würde mich interessieren:
Wie dimensionieren 'prüflingsprüfer' & Co. die ***Dicke des Punktes*** wenn sie ***auf 2 bis 3/Zehntel *** genau zentrieren?
Und für die spitzfindigen Schlaumaier der Vollständigkeit halber:
(- also ganz abgesehen davon, dass z.B. individuell angepasste Brillengläser ohne wirklich exakt vermessene und [ - in jedweder Hinsicht…] genau übertragene Werte mehr schaden als nutzen…)
Ja auch eine optimal angepasste Brillenfassung mag mitunter (ein wenig…) verrutschen. –
Wenn man aber anfängt zu relativieren dann bleibt ( -ganz abgesehen von der idealen Zentrierung -) selbst eine gute Zentrierung letztendlich eine reine Glückssache!
Ob nun vom Einzeloptiker vom Filialisten oder aus dem Internet.