Hallo Fackel,
vorneweg sei festgestellt, daß diese Glasbezeichnungen von Fielmann sind. Glas a) ist ein Schwerflint mit n=1,7 von Essilor, eine Kunststoffbrille verdeckt übrigens immer mehr vom Rand, da ja breiter!
Glas b) ist ebenfalls ein Flintglas der Firma Zeiss, n=1,8, also noch etwas dünner, aber durch die niedrigere Abbe-Zahl schlechter abbildend. Ob die Brille rund oder eckig ist, ist Wurst, die Glasbreite zählt, bzw ob die KundenPD in etwa der FassungsPD entspricht.
Prismenfehler: entsteht, wenn die PD entweder falsch gemessen oder falsch eingearbeitet wurde, und der optische Mittelpunkt, der ja die beste Abbildung hat, nicht vor der Pupille liegt. Daraus resultiert, daß die "Sehachsen" abgelenkt werden, bekanntermassen in Richtung Basis. (=>Bei Minusgläsern ist die Basis immer am Rand des Brillenglases) So wird ein Stellungsfehler vorgetäuscht, der eigentlich ja gar nicht vorhanden ist, die Augenmuskeln wirken dem entgegen - es entstehen asthenopische Beschwerden.
Rein von der PD her, falls falsch gemessen, müßte der Kunde mit Lösung b) besser zurechtkommen, denn bei Minusgläsern ist ja die weniger kritische Richtung der Dezentration nach innen, kann also besser ausgleglichen werden, als eine Dezentration nach außen.
Das schlechtere Sehgefühl resultiert einfach dadurch, daß Glas b) stärkere Farbsäume, höhere Abberationen und eine geringere Transmission bei gleichen Vergütungen aufweist.
Erschwerend dazu kommt ja noch, daß der Kunde R/L 1.5dpt Unterschied, und auch schiefe Achsen hat.
Hoffe, ich konnte helfen!