Michelle hat geschrieben:
zunächst herzlichen Dank dafür, dass Ihr Euren Sachverstand in diesem Forum zur Verfügung stellt.
Ich trage seit einem Jahr eine Brille und habe durch Konsultationen von 6 oder 7 Optikern bruchstückhaft Informationen zusammengetragen, bedaure aber, dass niemand sich so richtig Zeit nimmt / nehmen kann und dass mir nicht von Anfang an gesagt wurde, welche Möglichkeiten es überhaupt gibt.
Immer noch sind Fragen bei mir offen, deshalb habe ich mich in diesem Forum angemeldet, welches meines Erachtens Informationslücken schließt.
Zuerst meine Brillenmesswerte (in etwa Schnittmenge verschiedener Messungen verschiedener Optiker):
Ferne: + 0,75 Dioptrien / beide Augen
Nähe: Addition zwischen + 1,5 und +1,75 Dioptrien / beide Augen
Zylinder: - 0,25 beide Augen laut Messung A; -0,25 rechtes Auge laut Messung B.
Die Achse lasse ich mal weg, das scheint sich stündlich zu verändern. Beim Augenarzt war das so. ☺
Dann der Zweck, für den ich die Brille brauche:
Ich unterrichte in einer Schule. Ich muss gleichzeitig in einen großen Klassenraum blicken können (auch auf Flure), dazu auf Menschen, die in unterschiedlichster Entfernung vor mir sind, an die Tafel, wenn ich etwas anschreibe, auf mein Buch bzw. die Unterlagen auf dem Pult, gelegentlich auf das Whiteboard und auf den Computer mitsamt Tastatur, von dem aus ich es steuere.
Zuhause: viel lesen und schreiben (ggf eine Lesebrille, aber das ist ja eine einfache Sache, da muss ich nicht fragen).
Nun meine Fragen:
1.
Ich habe festgestellt, dass ich in der Alltagspraxis viel besser mit einer Brille zurechtkomme, die 0,5 bis 0,75 Dioptrien unter den gemessenen Werten liegt. Und wenn ich den Zylinder weglasse.
Könnt Ihr mich darin bestärken?
2.
Vor einem Jahr hatte mir, weil ich mit der Gleitsicht nicht zurechtkam (exakt nach Messung hergestellt) und ich sie als viel zu stark empfand), ein Optiker mir Anti-Fatigue-Gläser von Essilor empfohlen: 0,75 Ferne + 0,5 Addition für die Nähe. Damit kam ich sehr gut zurecht; es gibt da keinen Unschärfebereich.
Nachteil: bei Dunkelheit sehe ich mit diesen Gläsern sehr viel schlechter als ganz ohne Brille.
Da zum einen dieser Optiker einen Unterschied zwischen beiden Augen gemessen hatte (was nun nicht mehr der Fall ist) und da ich zum Lesen etwas mehr Dioptrien brauche, passt diese Brille nicht mehr. Ich möchte mir eine neue anfertigen lassen.
Ich habe (aufgrund eigener Recherchen) herausgefunden, dass es von Hoya (Nulux Active Typ B) und von Ophtalmica (Bellevue Relax) ähnliche „Wellnessgläser“ gibt, die mehr Dioptrien unten, im Lesenbereich, draufgeben können als Essilor: Hoya + 0,88 und Ophtalmica bis zu 1,2.
Mein Wunschbereich: Ferne ca. 0,5 bis 0,75; Nähe ca. 1,5 bis 1,75.
(Eigentlich brauche ich eine Lesebrille mit Fernunterstützung, nicht umgekehrt)
Welche Gläser sind qualitativ eher zu empfehlen, Hoya oder Ophtalmica? Wie sind sie im Vergleich zu Essilor? Was können sie, was können sie nicht?
(Es gibt wenig Optiker, die sich damit auskennen bzw. Erfahrung haben.)
3.
Kann ich mit dem oben beschriebenen Glastyp von Hoya oder Ophtalmica auch nachts gut sehen (nicht so wie mit dem Essilor-Gläsern?)
4.
Bei welchem Fabrikat ist der Unschärfebereich am kleinsten?
5.
Würde bei einem Gleitsichtglas der gleiche Effekt eintreten, d.h. dass der Unschärfebereich umso geringer ist, je kleiner der Dioptriensprung ist?
D.h. käme das aufs Gleiche raus?
6.
Was rechtfertigt den Preissprung bei einem Gleitsichtglas?
Die Antifatigue- oder Relax-Gläser (oder wie auch immer sie sich nennen) sind wesentlich preiswerter.
7.
Und eine grundsätzliche Frage: sind Gläser für die Ferne (im Plusbereich) anders aufgebaut als Gläser für die Nähe (im Plusbereich)?
Oder gleich, wenn beide im Plusbereich sind? D.h. kann ich mit einer 0,75er Lesebrille auch in die Ferne schauen?
Mein Resümee
Ihr Wunsch - Ferne ganz scharf und die Zwischen- und Nahbereiche ebenfalls - würden vom Glasdesign für Gleiter sprechen
Der Versuch ist bereit fehlgeschlagen - sicherlich wegen der nicht optmalen Sicht für Zwischen- und Nahbereiche
Dann ist ein Kompromiss von Nöten und es
müssen Einschränkungen der Ferne in Kauf genommen werden.
Die Lösung wird dann nicht während des Autofahrens zu nutzen sein !
Sie brauchen einen Augenoptiker, der sein Handwerk versteht und ihnen mittels Glasstärkendemonstration
die Tiefenschärfe der Werte zeigt.... was möglich ist, was nicht ....
Je nach Brillenwert ist die Ferne mehr oder weniger verschwommen.
Mit diesen Eckdaten kann eine "Arbeitsbrille" angefertigt werden - egal wie das Glas heißt.....
Auch vor 15 Jahren haben wir Kunden glücklich gemacht, die solche Vorgaben hatten.
Die geschilderte Arbeitssitiation ist nicht neu.
Die Glasindustrie zaubert immer wieder Neuheiten aus dem Hut, genauer betrachtet, sind es nur maginale Veränderungen.
Ich würde ein gutes Bildschimglas verwenden und es auf Ihre individuelle Situation anpassen.
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