Runde Brillenfassungen

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isegrim
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Runde Brillenfassungen

Beitragvon isegrim » Samstag 12. Juli 2014, 16:38

Hallo allerseits,

ich wollte mal fragen, wie vollkommen runde Brillenfassungen aus augenoptischer Sicht zu bewerten sind. Vor einigen Monaten lass ich einen Artikel (den Link habe ich ärgerlicherweise nicht mehr), in welchem ein Augenoptiker mit der Bemerkung zitiert wurde, kreisrunde Brillenrahmen seien nicht optimal.

Wird diese Einschätzung allgemein geteilt? Und vielleicht noch eine etwas laienhafte Frage drangehängt: Lassen sich die Brillengläser in diesen Rahmen auch wirklich hundertprozentig fixieren?

Ich denke konkret an dieses Modell (in der Hoffnung, dass der Link hier im Forum erlaubt ist):

http://www.moscot.com/vintage-eyewear-zolman_478_1.html

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Eberhard Luckas
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Re: Runde Brillenfassungen

Beitragvon Eberhard Luckas » Samstag 12. Juli 2014, 17:32

Moin,

wenn die Glasgröße exakt ist, ist auch bei runden Formen die Genauigkeit kein Problem.
Viele Grüße
Eberhard
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Re: Runde Brillenfassungen

Beitragvon prüflingsprüfer » Sonntag 13. Juli 2014, 14:29

Kollege Luckas hat recht, kein größeres oder kleineres Problem als sonst auch....
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Re: Runde Brillenfassungen

Beitragvon vidi » Montag 14. Juli 2014, 08:46

Natürlich muss das Glas fest in der Fassung sitzen, damit es sich nicht verdrehen kann. Alternativ können kleine Markierungen an Glas und Fassung angebracht werden, an Hand derer man kontrollieren kann, ob die Gläser sich verdreht haben.
Gruß
Vidi

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Re: Runde Brillenfassungen

Beitragvon benkhoff » Montag 14. Juli 2014, 09:23

hauptsache Ihnen steht diese Fassung auch! Und die Bearbeitung/Einbau der Gläser ist auch kein Problem, warum sollte so eine runde Fassung "nicht optimal" sein? Im Gegenteil, bei bestimmten Stärken (zB hohe Plus-Werte) kann man die Gläser bei solch runden Formen oftmals viel dünner bestellen (ohne gewaltige Mehrkosten)... :wink:
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Re: Runde Brillenfassungen

Beitragvon isegrim » Montag 14. Juli 2014, 09:45

Besten Dank für die Stellungnahmen!

Das »nicht optimal« bei runden Fassungen bezog sich, wenn ich den Artikel richtig verstanden habe, auf das Gesichtsfeld, welches der Brillenträger hat. Die runde Form sei demnach dem menschlichen Sehen nicht so recht angemessen. Im einzelnen wurde das nicht begründet, aber da ein Augenoptiker mit diesem Hinweis zitiert wurde, hat mich das schon nachdenklich gemacht.

Was die Fixierung des Brillenglases in der Fassung angeht, so sprach @vidi genau den Punkt an, den ich meinte: Ein versehentliches Verdrehen der Gläser ist ja bei allen anderen als runden Fassungen gar nicht möglich.

Zur Frage, ob mir die Brille steht, so ist wohl die einhellige Meinung, dass es nichts gibt, was mein Gesicht überhaupt (noch mehr) entstellen könnte. :lol: :mrgreen:

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Re: Runde Brillenfassungen

Beitragvon wörterseh » Montag 14. Juli 2014, 10:39

isegrim hat geschrieben:Die runde Form sei demnach dem menschlichen Sehen nicht so recht angemessen.

In diesem Punkt kommt die runde Form, wenn nicht zu klein ausgewählt, grundsätzlich dem optimalen Gesichtsfeld deutlich nacher als jede eckige.
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Re: Runde Brillenfassungen

Beitragvon benkhoff » Montag 14. Juli 2014, 10:44

isegrim hat geschrieben:Zur Frage, ob mir die Brille steht, so ist wohl die einhellige Meinung, dass es nichts gibt, was mein Gesicht überhaupt (noch mehr) entstellen könnte. :lol: :mrgreen:


coole Einstellung! :mrgreen:
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Re: Runde Brillenfassungen

Beitragvon isegrim » Freitag 18. Juli 2014, 14:48

Ich habe jetzt übrigens den eingangs von mir angesprochenen Artikel wiedergefunden. Es handelte sich um einen Betrag in der FAZ über die Brille des verstorbenen Apple-Gründers Steve Jobs, der ein Modell aus Deutschland trug. Hersteller ist die Lunor AG in Althengstett (im Nordschwarzwald).

http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/u ... 45314.html

Interessanterweise heißt es in dem Artikel:

Trug Steve Jobs eine Brille? Wer nicht gerade zu den Verehrern des Apple-Gründers gehört, wird einen Moment nachdenken müssen - so perfekt puristisch war dessen Brille: Zwei Bügel, ein Nasensteg und zwei kreisrunde Gläser. Ulrich Fux graust es erkennbar, wenn er solch eine Beschreibung hört, und der Optikermeister setzt flugs zu detaillierten Erklärungen an, warum das menschliche Auge gar nicht gut zurecht kommt mit kreisrunden Gläsern. Deshalb waren auch die Gläser des Apple-Chefs leicht abgeflacht.


Aus Interesse habe ich mal in dem Sortiments-Katalog von Lunor nachgeschaut, dort sind nämlich zu allen Modellen die genauen Maße der Brillengestelle vermerkt. Hinsichtlich des von Steve Jobs getragenen Modells, Classic Rund, ist dort eine Breite von 42 mm und eine Höhe von 40 mm angegeben. Also fast rund, aber eben nicht ganz. Das von mir ins Auge gefasste Modell von Moscot, die Zolman (s. o.), ist sowohl 42 mm hoch als auch 42 mm breit.

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Re: Runde Brillenfassungen

Beitragvon dbc » Freitag 18. Juli 2014, 15:00

Geht das auch genauer? Dass das menschliche Auge damit nicht klar kommt, kann man jetzt hinnehmen, aber eine Begründung würde es erleichtern. Ist eben doch nur eine Zeitung.
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Re: Runde Brillenfassungen

Beitragvon isegrim » Freitag 18. Juli 2014, 15:12

Nun ja, in dem Artikel ging es in erster Linie darum, dass dieses Brillen-Modell durch den prominenten Träger eine erhebliche Nachfrage erfuhr. Das war dann wohl eher nicht der geeignete Ort für detaillierte Ausführungen zur Physiologie des Sehens. Aber offensichtlich hat man sich beim Hersteller etwas dabei gedacht.

Im übrigen bin ich durchaus kein Fan von randlosen Brillen, aber dieses Modell gefällt mir: Einerseits wird die Brille »versteckt« (was letztlich der Zweck von randlosen Brillen ist), andererseits aber - durch die klassische, runde Form - eben auch wieder nicht.

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Re: Runde Brillenfassungen

Beitragvon Phoenix » Freitag 18. Juli 2014, 16:40

dbc hat geschrieben:Geht das auch genauer? Dass das menschliche Auge damit nicht klar kommt, kann man jetzt hinnehmen, aber eine Begründung würde es erleichtern. Ist eben doch nur eine Zeitung.


Ulrich Fux graust es erkennbar, wenn er solch eine Beschreibung hört, und der Optikermeister setzt flugs zu detaillierten Erklärungen an, warum das menschliche Auge gar nicht gut zurecht kommt mit kreisrunden Gläsern.

Er hat eine Begründung gegeben, warum er dessen Meinung ist, aber die FAZ hat sie nicht gedruckt. Seeeeehr sinnig :roll:
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Re: Runde Brillenfassungen

Beitragvon benkhoff » Freitag 18. Juli 2014, 16:54

kenne KEINEN Grund oder irgendeine medizinisch sinnvolle Erklärung, warum "menschliche" Augen (is das dann bei Facettenaugen anders?? :mrgreen: ) mit kreisrunden Gläsern nicht "zurecht kommen" sollten... das Blickfeld ist ggü anderen Glasformen etwas eingeschränkt, aber wieso sollte man damit nicht klar kommen?

Es ist einfach Nonsens! Oder ein Ammenmärchen, so wie: die Augen gewöhnen sich an zu starke Gläser und werden dadurch immer schlechter! :lol: :lol: :lol:
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Re: Runde Brillenfassungen

Beitragvon isegrim » Freitag 18. Juli 2014, 16:55

Ich habe mir jetzt mal den aktuellen Katalog von Lunor (2014 - 2015) genau angesehen: Es finden sich im Programm bei den Gestellen mit Vollrand/Metall nicht weniger als 3 Modelle für kreisrunde Gläser (zwei Modelle mit 38x38, einmal 38,5x38,5). Ganz so schlüssig scheint das also nicht zu sein, oder aber, die Sache stellt bei randlosen Brillen anders dar.

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Re: Runde Brillenfassungen

Beitragvon benkhoff » Freitag 18. Juli 2014, 16:58

und die Firma Lunor gibt es schon recht lange. Wären kreisrunde Gläser also nun wirklich "unverträglich", würde es ja keine derartigen Fassungen mehr geben, bzw die Firma Lunor nicht mehr existieren, gell? Auch viele andere Hersteller stellen kreisrunde Brillenfassungen her. :wink:
Zuletzt geändert von benkhoff am Freitag 18. Juli 2014, 17:44, insgesamt 2-mal geändert.
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