Haben Sie eine Frage an den Augenoptiker zu Ihrer Brille. Stellen Sie hier Ihre Frage. (Hinweis: Wir haben hier keine Redaktion. Die Beantwortung Ihrer Fragen werden von Augenoptikern auf freiwilliger Basis durchgeführt. Es besteht kein Anspruch auf eine Beantwortung)
Vorgeschichte:
Ich bin Anfang 50 und habe vor 3 Jahren meine erste Gleitsichtbrille bekommen, da ich beim Lesen Schwierigkeiten hatte. Die Brille habe ich so gut vertragen, daß ich bis auf die gesteigerte Nahsicht keinen Unterschied zu meinen bisherigen Gläser gemerkt habe.
In der Zwischenzeit hat die Sichtigkeit in der Nähe weiter nachgelassen, auch in der Ferne und insbesondere bei nachlassendem Licht hatte ich Schwierigkeiten, so daß ich mir neue Gläser angeschafft habe.
Problem:
Bei der Gleitsichtbrille habe ich doch merkliche Schwierigkeiten.
Mit einer gleichzeitig angefertigten, zusätzlichen Office Brille konnte ich in keinem Bereich scharf sehen. Nur wenn ich die Gläser nach unten gekippt habe, stellte sich in der Ferne Schärfe ein. Die geänderte Vorneigung ist jedoch so extrem, daß sie sich durch eine Anpassung der Brille nicht herstellen läßt.
Der Optiker ist ratlos, daher meine Frage, was sich machen läßt ?
Anpassung:
- Die Scheiben der Brille sind 35mm hoch und 40mm breit
- Die Zentrierung wurde stehend ca. 1m vor einer Säule vorgenommen. Da ich aufgrund meiner Sehschäche eine zu fixierende Markierung nicht erkennen konnte, mußte ich ein mehrere Zentimeter darüber befindliches Licht fixieren.
Gläser bisher und neu:
Vor 3 Jahren: Zeiss Clet 1,74 Gradal Individual EyeFit, -10dpt, 0,25 cyl, 1,0 add
Nun: r+h ysis 1,67, -10,5 dpt, 0,25cyl, 2,0 add für eine Gleitsichtbrille
r+h: Officeglas
Seheindruck Gleitsicht Positiv:
- sehe jetzt auch wieder besser in der Ferne und kann Schrift besser (mit Einschränkungen; siehe weiter unten) lesen
Seheindruck Gleitsicht Negativ:
- Tunnelblick: scharf sehe ich nur, wenn ich genau in gerader Achse auf das Objekt schaue, die Peripherie ist unscharf, so daß ich mir leicht vorkommen, als ob ich durch ein Fernglas schaue
- Bewegungsunschärfe: bewege ich den Kopf, dann dauert es immer etwas bis sich Schärfe einstellt, fast so als würde der „Autozoom einer Kamera“ nicht schnell genug nachkommen
- Nahsicht: beim Lesen fällt mir auf, daß nur die Mitte und der rechte Rand einer Zeile scharf ist, während der linke Zeilenanfang unscharf ist. Verschiebe ich das Buch bei weiter geradem Blick nach rechts, kann ich die ganze Zeile scharf sehen.
- Mittelbereich: hier kann ich nur scharf sehen, wenn ich das Kinn ganz auf die Brust lege, was mich beim Gehen und Blicken auf den Bürgersteig etwas schwindelig macht
ich denke, die Glaswahl war nicht das richtige. Ich wäre bei dem Zeiss Individual geblieben. nDas soll nicht heißen, dass das Glas von R&H schlecht ist, nur eben nicht so verträglich für Dich.
ich denke, die Glaswahl war nicht das richtige. Ich wäre bei dem Zeiss Individual geblieben. nDas soll nicht heißen, dass das Glas von R&H schlecht ist, nur eben nicht so verträglich für Dich.
dito, jede Herstellung von Gleitsichtgläsern hat unterschiedliche Designs.
Ausserdem ist die Indexveränderung nicht zu verachten, Glas ist wahrscheinlich jetzt etwas dicker als bisher und schon das kann etwas in dieser Richtung beeinflussen. Und..
Das Zeiss ist anders als das RH.
Ist ähnlich eines passenden Schuhs der Marke 1, reinschlüpfen und wohl fühlen und bei Marke 2, ja passt, aber irgendwie ungewohnt, vielleicht auch anderer schnitt.
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Leider fehlt ja die Angabe, wie lange die neue Brille bereits getragen wird, aber der Wechsel
von Zeiss Individual auf R&H Ysis
von Index 1.74 auf 1.67
der Addition von 1,0 auf 2,0 (bei Ferne von -10,0 auf -10,5)
sind keine guten Voraussetzungen für eine rasche Gewöhnung.
Das eine Office-Brille in der Ferne unscharf ist, dürfte wohl "normal" sein - schließlich soll sie am Schreibtisch und nicht auf der Straße funktionieren.
Für die Zentrierung ist es mit Sicherheit nicht ideal, wenn ein anderer Punkt wie vorgesehen fixiert wird. Die Probleme in der Nahsicht gehen in die gleiche Richtung.
Der Tunnelblick und die Bewegungsunschärfen können darauf hindeuten, das die Stärke noch nicht optimal ist.
Die Probleme im Mittelbereich dürften auf die höhere Addition zurückzuführen zu sein und sind bei Mehrstärkengläsern (egal ob Bifo, Trifo oder Gleitsicht) normal.
Zu den anderen Punkten kann ich nichts sagen, aber dass die Progressionszone schmaler wird, wenn die Addition höher wird, ist normal. Das ist physikalisch bedingt und wird in diesem Paper auf S.2 unten / S. 3 oben erklärt. Das Paper ist auch allgemein eine gute Erklärung, wie Gleitsichtgläser funktionieren und welche Randbedingungen man bei verschiedenen Glasdesigns berücksichtigen muss.
https://www.optikgutachter.de
Falls Sie mal was über mich gehört haben sollten: Glauben Sie es bloß nicht!
Vermutlich stimmt das nämlich alles (Kölner Humor)!
brettacher hat geschrieben:Zu den anderen Punkten kann ich nichts sagen, aber dass die Progressionszone schmaler wird, wenn die Addition höher wird, ist normal. Das ist physikalisch bedingt und wird in diesem Paper auf S.2 unten / S. 3 oben erklärt. Das Paper ist auch allgemein eine gute Erklärung, wie Gleitsichtgläser funktionieren und welche Randbedingungen man bei verschiedenen Glasdesigns berücksichtigen muss.
Das kann ich leider so nicht stehen lassen.
Das Papier ist von OPTICAMPUS, einer Webseite zur Weiterbildung der Optiker in den USA.
Abgesehen vom Datum des Papiers, Jahr 2006, die USA sind in der Augenoptik NICHT auf dem Niveau von Deutschland und Europa.
Seit dem Jahre 2006 gab es im Bereich der Designs für Gleitsichtgläser einige Neuentwicklungen.
Die Probleme des Fragestellers lassen eher auf den Wechel zu einem anderen Glasdesign und Material und bei den erwähnten Problemen in der Nähe auf eventuelle Unstimmigkeiten in der Zentrierung schliessen.
Ich trage selbst ds Gradal Individual EyeFit und habe beim Wechsel auf eine höhere Addition keine derartigen Probleme festgestellt.
Diese Brille, auch Add 2.00, nutze ich sogar just, in diesem Moment am Computer (Laptop) und kann mich nicht beklagen.
Und wieso hat mir dann mein Optiker einen aufs Ohr erzählt von wegen "Gut, dass sie mit 1,25 dpt Addition einsteigen, da sind die Progressionszonen schön breit. Mit höheren Additionen werden die Progressionszonen immer schmaler und die Gewöhnung schwieriger."? Der Typ ist als Chef eines Zeiss Relaxed Vision Centers natürlich genau so hinter dem Mond wie ich. Mindestens. Wenn nicht noch weiter weg, weil er sicherlich nie auch nur eine einzige Schulung bei Zeiss besucht hat und nur so jahrzehntealte Glasdesigns wie diesen iScription-Individualkram verkauft, den heute keiner mehr haben will.
Und wieso sollte sich in der Zeit was an den physikalischen Grundlagen geändert haben? Durch die aktuellen Raytracing-Verfahren kann man vielleicht insgesamt etwas breitere Progressionszonen erreichen, aber eine stärkere Wirkung (Addition) hat halt immer noch eine stärkere Nebenwirkung (Astigmatismus in den seitlichen Bereichen) zur Folge. Wegzaubern kann man die nicht. Aber in den U.S.A. gelten natürlich total andere physikalische Gesetze...
Aber ihr wisst das natürlich alle viel besser. Es wäre allerdings viel glaubwürdiger, wenn ihr nicht immer nur irgendwelche Behauptungen aufstellen, sondern auch mal Belege liefern würdet. Bitte Links auf Papers, wo widerlegt wird, was in dem Paper steht, was ich verlinkt habe. Oder wo drin steht, wieso es jetzt anders und besser geht. Mir jetzt nur wieder erzählen, dass ich doof bin und keine Ahnung habe, giltet nicht. Die Behauptung wird durch ständige Wiederholung nicht richtiger.
Ach ja, eins hatte ich noch vergessen: zwei Optiker, bei denen ich inzwischen war, um herauszufinden, welche Alternativen ich noch habe, haben mir auch die Geschichte mit den schmaleren Zonen bei höheren Additionen erzählt. Aber das sind natürlich auch nur inkompetente Kasper, die ihre Meisterbriefe im Lotto gewonnen haben.
@ brettacher
Ich glaube, ihr redet eventuell aneinander vorbei. Deinen Ausführungen würde ich nichts entgegensetzen. Das angesprochene Papier habe ich mir jetzt aber nicht durchgelesen.
Ich gehe mal davon aus, daß die beiden nicht der Meinung sind, daß die beschriebenen Probleme nur auf die Veränderungen der Kanalbreite zurückzuführen sind...
Die ersten antwortenden Kollegen haben ja die veränderte Kanalbreite auch angesprochen.
...aber das wird sich noch aufklären.
LG
Wer sich mit einem Idioten streitet beweist das es gerade zwei davon gibt!
Der Kollege wörterseh ist korrekt.
Die unterschiedliche Weite der Progressionszone bei unterschiedlich hohen Additionen wurde nie in Frage gestellt und auch nicht bestritten.
Jedoch ist die Weite der Progressionszone nicht alles, was ein Gleitsichtglas ausmacht. Durch allein die Verringerung des Oberflächenastigmatismus in neuen Designs (siehe Seite 3, oben rechts "softer designs") wird der Kanal der Progressionszone zwar nicht zwangsläufig breiter, die Spontanverträglickeit steigt jedoch damit.
Zeiss hat schon vor Ewigkeiten horizontalsymetrische Geitsichgläser eingeführt (Seite 4 auf Deinem Link) und diese waren damals schon besser verträglich, als konventionelle Designs. Horizontalsymetrie, verbunden mit soft design produzierte auch gute Gleitsichgläser.
Heute kann die Länge der Progressionszone, der Inset des Nahbereichs, Ausgleichsprisma, Basiskurve etc. für jedes individuell angeferite Gleitsichglas individuell für jeden Patienten berechnet und angefertigt werden. Die daraus resultierenden Gleitsichtgläser lassen sich nicht mit denen von vor 8 Jahren vergleichen.
Niemand hat Dir, brettacher, unterstellt oder will Dir erzählen, dass Du "doof" bist. Wir sind hier nicht im Kindergarten, aus dem Alter bin ich raus. No reason for you to get into a hissy fit like a two year old.
Ich stelle mal die Frage an "brettacher":
Ich bitte mal um Erläuterung, warum "nur" der Astigmatismus im Randbereich der Auslöser für Unschärfen sein soll
(welche nach Ihrer Darstellung immer vorliegen, leider bei mir aber nicht, habe 100% Sehleistung über die VOLLE Breite des Glases -Ferne wie Nähe)
und ferner: Warum bezieht man sich in der Randflächengestaltung nur auf Messwerte, nicht auf die tatsächlichen Gebrauchswerte "die Wirkung" in Trageposition ?
Sie dürfen mir fachlich antworten.
Gruß og
https://www.optikgutachter.de
Falls Sie mal was über mich gehört haben sollten: Glauben Sie es bloß nicht!
Vermutlich stimmt das nämlich alles (Kölner Humor)!
Ihr Beitrag und das Paper haben nur sehr wenig mit den Problemen des TS zu tun und sind deshalb kontraproduktiv. Um dies zu erkennen reicht es eben nicht aus, irgendwelche Paiere aus denm Internet lesen zu können. Es bedarf schon einer augenoptischen Ausbildung. Und das Wissen von 5 Semestern kann man hier wohl kaum vermitteln - genauso wenig wie 30 Jahre Berufserfahrung.
Alles was in diesem Papier steht ist zwar grundsätzlich richtig, stammt aber noch aus der Zeit der außenprogressiven Gläser. Bei den Freeform-Gläsern ist die Beudeutung einzelner Punkte durchaus anders zu bewerten.
Es bringt auch überhaupt nichts, die GS für sich alleine zu beurteilen und weder das Auge noch das Sehzentrum (also alle am Sehen beteiliegten Komponenten) zu berücksichtigen. Erst wenn ich die Kombination aller beteiligten Bereiche am Sehen betrachte gibt es auch vernünftige Ergebnisse. Ansonsten wären die GS aus den 70er und 80er Jahren (z.B. das ProgressivR) die bessere Lösung gewesen- nur in der Praxis haben sie eben nicht so gut funktioniert.
Leute, vergesst nicht, wie in jedem Beitrag, in dem sich "brettacher" ungefragt einmischt, will er auch hier -mal wieder- bloß seinen persönlichen Frust loswerden. Er will nix dazulernen, oder gar seinen engen Horizont erweitern. Er will (kann?) es einfach nicht. Reine Zeitverschwendung.