Distel hat geschrieben:Mein Resümee:
Der Kollege hat Ihnen offensichtlich mehrfach neue Gleitsichtgläser eingebaut.
Sie haben die Gleiter ausgiebig getestet.
Das Sehen mit Gleitsichtgläser ist ein spezielleres Sehen und nicht mit dem Sehen mit Einstärkengläser zu vergleichen.
Interessant. Zeiss (siehe praktisch die komplette Abteilung der Zeiss-Webseite über GS-Gläser) und mein Optiker behaupten das Gegenteil. Das Sehen im Gleitsichtbereich sei wegen des breiten GS-Kanals absolut mit Einstärkengläsern vergleichbar. Und auch Kollegen hier (z.B. der Optikgutachter) behaupten das. Der Optikgutachter hat mir ja schon mal angeboten, mir genau das zu beweisen, als ich es mal gewagt habe, daran zu zweifeln.
Distel hat geschrieben:Es setzt die Bereitschaft des Trägers voraus sich anzupassen, auch Unschärfen in den Randbereichen
Bei den Gläsern, die mir in die Brille eingebaut wurden, geht es nicht um die Randbereiche, wie man auf dem Foto, das ich weiter oben gepostet habe, leicht sehen kann. Es geht praktisch um das gesamte Brillenglas ausserhalb eines sehr schmalen Bereiches in der Mitte des Glases.
Distel hat geschrieben:zuzulassen und auch auszuhalten.
Das habe ich durchaus versucht. Aber wenn der Rest der Welt ausserhalb eines winzig kleinen Flecks deutlich unschärfer ist als komplett ohne Brille und dazu noch stark verzerrt, dann ist das offensichtlich nichts für mich.
Distel hat geschrieben:Und hier scheint mir die Ursache für Ihre "Unzufriedenheit" zu liegen.
Ihre Beobachtungsgabe ist vermutlich überdurchschnittlich.
Das ist nicht vermutlich so, sondern das ist so. Das kann ich auch nicht abschalten. Ich bin derjenige bei mir in der Abteilung, der auf einer eng beschriebenen Seite mit unglaublich ermüdendem Vertragstext den Schreifehler sieht, den andere bei dreimal Durchlesen nicht finden. Dazu kommt noch, dass ich einen sehr hohen Visus habe (wie oben schon mal geschrieben).
Gehe ich recht in der Annahme, dass mich das komplett für GS-Gläser disqualifiziert? Jedenfalls für die Art von GS-Gläsern, die bisher in meiner Brille waren?
Distel hat geschrieben:Sie sträuben sich ( unbewusst ) innerlich, weil Sie von den Einstärkengläser ein brillianteres Sehen gewöhnt sind.
Das kann nicht nur mit dem brillianten Sehen zu tun haben. Ich kann den ganzen Tag ohne Brille herumlaufen, solange ich nichts lesen oder am Rechner arbeiten muss. Dann ist das Bild etwas unscharf, aber das stört mich nicht weiter und es verursacht keine Kopfschmerzen, Unwohlsein usw.
Mit der GS-Brille ist die Welt stark verzerrt und ausserhalb des sehr schmalen GS-Kanals viel unschärfer als ohne Brille. Und zwar eine sehr unangenehme Art Unschärfe, wegen des starken Astigmatismus. Sie können das gerne "Sträuben" nennen, ich empfinde es nicht so. Ich kann diesen Seheindruck aber offensichtlich auch nicht abstellen oder mir abgewöhnen. Lange genug versucht habe ich es, denke ich.
Distel hat geschrieben:Das Sehen mit Gleitern ist ein Kompromiss. Unschärfen in den Randbereichen werden akzeptiert, weil für den Träger der Vorteil, das wiedererlangte Sehen in allen Distanzen mit nur einer Brille überwiegt.
Siehe oben. Es geht bei diesen Gläsern nicht um "Randbereiche".
Distel hat geschrieben:Auch ist die Bereitschaft den Kopf zu drehen stark ausgeprägt, um automatisch durch die Schärfenbereiche zu schauen.
Die Industrie kann noch so gute Gläser liefern, wenn die zuvor beschriebenen Verhaltensweisen des Nutzers
nicht gegeben sind. Sie sind noch nicht so weit, Ihr "Leidensdruck" ist zu schwach !!!
Mag sein. Ich kann z.B. solche Sachen auf dem Display meines Telefons jedenfalls noch völlig problemlos mit meiner normalen Brille (keine Lesebrille!) lesen:
Und nein, das ist kein Tablet, sondern ein handelsübliches Mobiltelefon mit 5"-Bildschirm.
Etwas kleinere Schrift geht auch noch, wenn ich nicht müde bin und das Display hell genug ist. Entsprechende Schriftgröße auf Papier ist bei gutem Licht ebenfalls unproblematisch.
Distel hat geschrieben:Warten Sie ab bis Ihre Addition so in den Bereich von mind. 2,00 dpt kommt.
Ich werde in wenigen Monaten 49. Was schätzen Sie, wann das - unter berücksichtigung dessen, was ich jetzt noch erkennen kann - ungefähr sein wird?
Distel hat geschrieben:Erst wenn Ihnen das ständige Wechseln mit verschieden Brillen ( für div. Distanzen ) so richtig auf die Nerven geht,
dann hätten Gleiter eine Chance bei Ihnen.
Dann bekommt die Gleitsichtbrille mit der Option, Sehen über alle Distanzen zu ermöglichen,
eine ganz andere Wertigkeit für Sie.....und die Unschärfen der Randbereiche treten in den Hintergrund.
Wenn ich die vielen Antworten, auch auf andere Fragen zu GS-Gläsern hin, richtig verstanden habe, soll man doch möglichst früh mit GS-Gläsern anfangen, um sich daran zu gewöhnen, weil bei stärkeren Additionen der GS-Kanal nochmal deutlich schmaler wird. Wenn ich eine Antwort auf eine Frage in einem anderen Thread richtig verstanden habe, sollte man damit durchaus schon mit Mitte 30 anfangen. Über dieses Alter bin ich jetzt seit knapp 15 Jahren hinaus.
Können Sie mir kurz erklären, warum Sie mir das Gegenteil empfehlen?
Distel hat geschrieben:brettacher hat geschrieben:Eigentlich habe ich keine Lust damit zu leben, weil ich Stand heute damit gut einen Haufen Geld in der Tonne versenkt habe.
Wenn Sie sich einen Anzug anfertigen lassen ( Sakko ab 650,- Anzughose ab 300,- plus Stoff )investieren Sie auch.
So ein Teil können Sie nicht zurückgeben, weil der gewählte Stoff sich als zu warm rausstellt.
http://www.zenger-couture.de/was-kostet-das.html
Schlechtes Beispiel, da ich mir schon seit vielen Jahren Hemden und in letzter Zeit auch Anzüge nach Maß anfertigen lassen muss, weil mir nichts von der Stange passt (lange, schmale Größe). Dort wurde einmal gemessen, dann am ersten fertigen Objekt nochmal ein wenig nachjustiert und seitdem passen die Sachen, die ich dort machen lasse. Und wie warm ein Stoff ist, weiß man auch vorher, indem man ihn anfasst. Da gibt es also keinerlei Überraschungen. Von den GS-Gläsern hat mir sowohl Zeiss, als auch mein Optiker, als auch viele hier vorgeschwärmt, dass das - auf einen Anzug übertragen - der universelle Sommer-Herbst-Winter-und-Frühling-Stoff sei, mit dem ich keinerlei Nachteile zu gewärtigen hätte. Leider ist diese Aussage, wie Sie hier ja auch schreiben, falsch.
Ausserdem noch ein kleiner Tip: Sie kaufen Ihre Maßanzüge viel zu teuer ein. Ich kann Ihnen bei Bedarf gerne (per PM, ich will hier keine Werbung machen) die Adresse eines sehr kompetenten und zuverlässigen Maßkonfektions-Herstellers nennen, der hier in D fertigt und einen kompletten Anzug aus italienischem Super-100- bis Super-140-Stoff für 500 - 600 € anbietet. Hemden, ebenfalls aus hervorragenden italienischen Stoffen, gibt es für 80 - 120 €.
Distel hat geschrieben:Eine Gleitsichtbrille kann innerhalb einen Jahres bei Zeiss gewandelt werden, d.h. Gleiter zurück und Fern- und Bildschirmgläser werden für Sie kostenfrei geliefert. Ist doch eine kulante Lösung.
Das wurde abgelehnt, obwohl ich mehrmals darum (Bifos) gebeten habe. Statt dessen wurden immer weiter, immer noch individuellere GS-Gläser geliefert. Von Kulanz also keine Spur.