Frage zur Größe der Sehbereiche bei Gleitsichtbrille

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brettacher
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Frage zur Größe der Sehbereiche bei Gleitsichtbrille

Beitragvon brettacher » Montag 19. November 2012, 23:48

Hallo zusammen,

ich habe letzte Woche meine erste Gleitsichtbrille bekommen. Die Werte sind meiner Meinung (und der des ortsansässigen Optikers) nach völlig unspektakulär:

R: +1,75 cyl -1,00 Achse 170 Add 1,25 Pr 0,75 B 90
L: +2,00 cyl -1,25 Achse 150 Add 1,25 Pr 0,75 B 180

Die verwendeten Gläser sind laut Brillenpass Zeiss Gleitsicht Individual 2 mit Brechzahl 1,5. Der Fernbereich (oberes Drittel des Glases) ist soweit o.k. Bei den Gläsern sind mir aber zwei Dinge sehr negativ aufgefallen, wozu ich jetzt einige Fragen habe:

Schwierigkeiten habe ich mit der Brille auf mittlere und kurze Entfernungen: Auf dem Computermonitor (24", Abstand von den Augen ca. 70 cm) ist die Sichtzone der Brillengläser (also der Bereich, den ich durch die Brillenfassung sehen kann) ungefähr 1,5 mal so breit wie Monitor. Die Schärfezone der Gläser in meiner neuen Brille in Blickrichtung ist auf dem Monitor etwa 5 cm breit (ca. drei Finger). Das ist für mich definitiv ein Problem, da ich acht bis neun Stunden täglich im Büro am Rechner arbeite. Mit meiner bisherigen Brille sehe ich den Monitor in seiner kompletten Breite scharf. Den Aussagen des Optikers (ich habe ihm die Anforderung, dass ich am Rechner komfortabel arbeiten können muss, wobei der Monitor am besten durchgehend scharf sein sollte, natürlich vor der Bestellung der Brille genannt) und auch von Zeiss nach (siehe das Bild unter http://vision.zeiss.com/content/dam/Vision/Vision/International/images/Articles/zeiss-individual-lens-individual-zeiss-lens-configuration-12.jpg) sollte das auch problemlos möglich sein. Wenn ich die Breite des Bereiches aus dem Zeiss-Bild, in dem man scharf sehen können soll, entsprechend hochrechne, müsste ich praktisch die gesamte Breite des Monitors scharf sehen können. Praktisch sieht das anders aus (s.o.).

Im Nahbereich (z.B. Buch oder Zeitung lesen, Abstand von den Augen ca. 45 - 60 cm) habe ich das gleiche Problem. Die Sichtzone der Brillenfassung ist ca. so breit wie DIN A3-Blatt quer (aufgeklappte Zeitschrift im DIN A4-Format). Die Schärfezone beträgt dagegen nur ca. eine von insgesamt 8 Spalten auf der Doppelseite, d.h. ca. zwei Finger breit. Der Sehbereich für die mittleren und nahen Entfernungen hat also eher die Ausmaße eines Billig-Gleitsichtglases (wie z.B. unter http://www.zeiss.de/netfraldemo_gleitsichtsehbereiche -> "Einfaches Gleitsichtglas"). Nur der Fernbereich ist bei meiner Brille etwas breiter als dort dargestellt.

Abgesehen davon, dass das, was ich bestellt und bezahlt habe, von den Mittel- und Nahsehbereichen her nichts mit dem zu tun hat, was dann letztendlich in der Brille gelandet ist, habe ich noch ein weiteres, für mich sehr irritierendes Problem. Im Unschärfebereich rechts und links ist die Unschärfe in horizontaler Richtung deutlich stärker als in horizontaler Richtung. Dadurch ergibt sich ein ähnlicher Effekt wie auf dem Bild unter http://up.picr.de/12541215xt.png, nur um 90° gekippt. Des weiteren sind in der Unschärfezone starke chromatische Aberrationen zu sehen, d.h. Hell-Dunkel-Kontraste haben links rote und rechts blaue Ränder. Ich vermute, dass meine Augen durch die ungleichmäßige Unschärfe und die chromatischen Aberrationen ständig versuchen, nachzufokussieren. Ich kann die Brille jedenfalls nicht länger benutzen, weil ich starke Augen- und später auch Kopfschmerzen bekomme. Die Stärke der Gläser und die Zentrierung hat der Optiker natürlich schon nachgemessen und für korrekt befunden. Er hat auch eine weitere Refraktion durchgeführt, die wieder zu dem gleichen Ergebnis wie die erste gekommen ist.

Ich bin nun etwas ratlos. Den Aussagen von Zeiss und des Optikers nach hatte ich ein Glas mit breitem Schärfebereich bei mittleren und nahen Entfernungen erwartet, was aber mit den Gläsern in meiner Brille nicht viel zu tun hat. Ebenso überrascht mich die schlechte optische Qualität in den Unschärfebereichen in der linken und rechten unteren Hälfte. Erwarte ich zu viel (bei dem Preis der Gläser und den sportlichen Ansagen von Zeiss kann ich mir das allerdings nicht vorstellen) oder kann es da ein anderes Problem geben? Der Optiker meinte, ich solle die Brille mal zwei Wochen tragen, um mich daran zu gewöhnen. Ich kann mir aber nicht vorstellen, dass man sich an die winzigen Schärfebereiche und an Unschärfen und optische Fehler dieses Ausmaßes gewöhnen kann. Wenn ich das richtig verstanden hatte, bezieht sich das "man muss sich eine Weile daran gewöhnen" bei Gleitsichtgläsern doch eher auf die unvermeidlichen geometrischen Verzerrungen, und nicht auf viel zu kleine Schärfebereiche und - ausserhalb dieser - optische Fehler. Meine bisherige Brille hatte übrigens asphärische Einstärken-Gläser, ebenfalls aus Kunststoff, mit fast identischen Werten für die Ferne (das rechte Auge hat sich um eine viertel Dioptrie geändert).

Ich wäre für ein paar Tips, was ich bzgl. der Gläser zu erwarten habe, und was ich ggf. noch machen kann, sehr dankbar.

brettacher
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Re: Frage zur Größe der Sehbereiche bei Gleitsichtbrille

Beitragvon brettacher » Dienstag 20. November 2012, 09:52

Nachtrag, weil ich den Beitrag nicht mehr ändern kann: der korrekte Link zu dem ersten Bild von Zeiss lautet richtig

http://vision.zeiss.com/content/dam/Vis ... ion-12.jpg

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Re: Frage zur Größe der Sehbereiche bei Gleitsichtbrille

Beitragvon prüflingsprüfer » Dienstag 20. November 2012, 10:00

so ärgerlich das auch ist, Werbung verspricht viel......

aber ein kleiner Trost:
Probiers wirklich mal zwei Wochen aus, es wird besser.!

Ich sag immer, zwischen 3 Tagen und 3 Wochen, diese Zeit muß investiert werden.
Meine "längste Kundin" brauchte knapp 6 Monate, seit dem ist alles paletti.

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Re: Frage zur Größe der Sehbereiche bei Gleitsichtbrille

Beitragvon green_mamba » Dienstag 20. November 2012, 10:11

Meine "längste Kundin" brauchte knapp 6 Monate, seit dem ist alles paletti.


Bezieht sich das jetzt explizit auf Gleitsicht und gibts Linsenmaterialien/-typen, die einfach deutlich länger in der Eingewöhnung brauchen?

Ich bin nach 2 Wochen Tragezeit dann zum jetzt neuen Opticus meines Vertrauens hin und da kam ja nun schnell raus, dass die Werte nicht gepasst haben. Wobei ich das gefühl schon beim ersten Aufsetzen hatte. Der Sichtbereich wurde zwar etwas größer, ich brauche aber eine andere Lösung.

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Re: Frage zur Größe der Sehbereiche bei Gleitsichtbrille

Beitragvon benkhoff » Dienstag 20. November 2012, 10:33

sollte es aber nach ein paar weiteren Tagen nicht besser werden, bitte unbedingt nochmals die Augenwerte (insbesondere die Prismen) und den Sitz der Brille (Höhe, Vorneigung, Abstand Glas-Auge) überprüfen lassen...!! Sie haben bei Zeiss mittlerweile (hier in Deutschland) eine 12 monatige Zufriedenheits-Garantie! Heisst: Ihr Optiker kann die Gläser umtauschen lassen und neu fertigen lassen, bis Sie zufrieden sind.
Auf jeden Fall sind die Sehbereiche zu klein, das muß verbessert werden. Optimal eingestellt hat man wirklich ziemlich weite Sehbereiche, besser als mit den "alten", Standard-Geometrie-Gleitsichtgläsern.
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Re: Frage zur Größe der Sehbereiche bei Gleitsichtbrille

Beitragvon brettacher » Dienstag 20. November 2012, 23:55

Danke an Alle für die Rückmeldungen.

Dass ich mich an die jetzigen Gläser gewöhnen werde, halte ich für ziemlich unwahrscheinlich, da die Breite der Schärfezone dadurch kaum größer werden dürfte. Auch die sonderbare Unschärfe und die chromatischen Aberrationen werden dadurch sicher nicht verschwinden. Etwas skeptisch bin ich auch, da dies nun schon das zweite Paar Gläser ist - das erste war noch etwas schlimmer (damit habe ich nach einer Viertelstunde Tragen direkt massive Augen- und später Kopfschmerzen bekommen. Das ist jetzt immerhin nicht mehr ganz so schlimm, und auch die üblichen Gleitsicht-Anfänger-Probleme (Schwierigkeiten wegen der geometrischen Verzerrungen) habe ich offensichtlich nicht. Ich werde auf jeden Fall nochmal mit dem Optiker reden und schauen, was da noch zu machen ist. Allerdings wurde die Zentrierung usw. ja - wie oben geschrieben - nochmals überprüft, da ist dann die Frage, ob das dritte Mal dann noch eine wirkliche Verbesserung verspricht.

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Re: Frage zur Größe der Sehbereiche bei Gleitsichtbrille

Beitragvon benkhoff » Mittwoch 21. November 2012, 11:43

also da muß irgendwas ganz massiv nicht passen, ich tippe mal auf die Stärke... wie Sie es (sehr gut) beschreiben, muß da noch was verbessert werden, denn i.d.R. ist die Ihnen verkaufte Glasart SEHR gut verträglich... :?
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Re: Frage zur Größe der Sehbereiche bei Gleitsichtbrille

Beitragvon brettacher » Dienstag 4. Dezember 2012, 11:56

Update: Refraktion wurde nochmal durchgeführt, Zentrierung wurde nochmal nachgemessen. Ergebnisse im +- 0,125-Dioptrien-Bereich wie vorher. Das dritte Paar Gläser ist in Arbeit, obwohl sich ja eigentlich nichts geändert hat. Der Optiker ist auch mehr oder weniger ratlos, was das Problem sein könnte, will das Ganze aber nochmal mit Zeiss besprechen. Ich bin gespannt...

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Re: Frage zur Größe der Sehbereiche bei Gleitsichtbrille

Beitragvon brettacher » Freitag 7. Dezember 2012, 21:13

Noch ein Update: Gestern habe ich die Brille mit den Gläsern Version 3.0 bekommen. Was hat sich getan?

  • Der Fernbereich macht jetzt statt ungefähr der Hälfte der Glashöhe nur noch ein Drittel aus. Ich vermute, weil die Gleitsichtzone etwas nach oben gewandert ist.
  • Der Sehkanal im Nahbereich ist wirklich etwas breiter geworden, viel macht das aber leider nicht aus. Statt zwei Finger breit sehe ich jetzt gut drei Finger breit scharf, umgerechnet auf eine Zeitschrift macht das statt einer Spalte ungefähr 1,5 oder max. 2 Spalten (von vier auf einer DIN A4-Seite Hochformat). Laut Zeiss sollte da ja deutlich mehr sein. Auch mein Optiker, dem ich die Zeitschrift mal hingehalten habe & der wohl sehr ähnliche Gläser in seiner Brille hat, sagt, dass er gut eine DIN A4-Seite Hochkant scharf sieht.
  • Im mittleren Bereich des Sehkanals ist die Breite der Schärfezone eher noch kleiner geworden. Heute morgen am Frühstückstisch habe ich praktisch nur den Teller und die Bäume im Garten draussen scharf gesehen. Die Marmelade auf dem Tisch und die Familie waren unscharf, und ich musste den Punkt im Glas, durch den ich scharf sehe, immer explizit suchen. Mehr als das Label eines Marmeladenglases sehe ich auf die Entfernung nicht scharf. Weiteres Beispiel: Im Auto sehe ich im Armaturenbrett nur knapp die Breite des Drehzahlmessers scharf, die restlichen Instrumente sind unscharf.
  • Die chromatischen Aberrationen in den Unschärfebereichen rechts und links des Sehkanals sind deutlich schwächer, dafür ist der ungleichmäßige Unschärfeeindruck, den ich oben geschildert habe (vertikal weniger unscharf als horizontal) noch stärker geworden.
  • Statt der chromatischen Aberrationen habe ich jetzt im Dunkeln knapp oberhalb der Grenze des Fernbereiches an den rechten und linken Glasrändern bei entgegenkommenden Lichtquellen (habe es gestern beim Autofahren bemerkt) lustige regenbogenfarbige, wie Schneeflocken geformte Streulichter.

Der Optiker hat mir geraten, ich solle mich jetzt erstmal an die neuen Gläser gewöhnen. Ich bin aber komplett ratlos, an was ich mich da gewöhnen soll. Die Breite der Schärfezonen wird sicherlich nicht zunehmen. Deswegen ist die Brille für mich im Alltag eigentlich komplett nutzlos, da ich damit auf gar keinen Fall arbeiten kann, und auch sonst sind die Einschränkungen so stark, dass ich eigentlich nicht gewillt bin, diese in Kauf zu nehmen.

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Re: Frage zur Größe der Sehbereiche bei Gleitsichtbrille

Beitragvon optikmichel » Freitag 7. Dezember 2012, 22:46

Bitte doch mal die GENAUEN Werte der alten Brille angeben mit achslagen und prismen.
So wie das hier beschrieben wird kann ich mir das fast nicht vorstellen

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Re: Frage zur Größe der Sehbereiche bei Gleitsichtbrille

Beitragvon DI Michael Ponstein » Freitag 7. Dezember 2012, 23:02

Kannst du mal den brillenpass hier einscannen und vielleicht ein bild von dir mit brille. Mir gehts nicht um privatsphaere, sondern um sitz der brille, form und daten.
Refraktionieren mit Spaß!? Refraktions-Teste für Tablet von iPadMeikel: Sehteste für iPad&Co Info http://www.optik-freise.de Spezialialist: Besser Sehen, Myopiemanagement mit Ortho-K oder Miosmart, sowie Orcam zertifiziert für LowVision.

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Re: Frage zur Größe der Sehbereiche bei Gleitsichtbrille

Beitragvon brettacher » Sonntag 9. Dezember 2012, 23:29

optikmichel hat geschrieben:Bitte doch mal die GENAUEN Werte der alten Brille angeben mit achslagen und prismen.
So wie das hier beschrieben wird kann ich mir das fast nicht vorstellen


Die kann ich leider nicht liefern, da die Brille 12 Jahre alt ist und ich zwar die Rechnung (nach zwei Umzügen in dieser Zeit) noch gefunden habe, aber nicht den Brillenpass, wo die Werte drauf standen.

Der Optiker hat die bisherige Brille nachgemessen und die Werte mit denen der Messung(en) verglichen. Nachdem er festgestellt hatte, dass der einzige Unterschied der ist, dass das rechte Auge 0,25 Dioptrien weniger Plus braucht als bisher, hat er den Zettel leider weggeschmissen.

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Re: Frage zur Größe der Sehbereiche bei Gleitsichtbrille

Beitragvon brettacher » Montag 10. Dezember 2012, 00:01

brettacher hat geschrieben:[ ... ]

  • Statt der chromatischen Aberrationen habe ich jetzt im Dunkeln knapp oberhalb der Grenze des Fernbereiches an den rechten und linken Glasrändern bei entgegenkommenden Lichtquellen (habe es gestern beim Autofahren bemerkt) lustige regenbogenfarbige, wie Schneeflocken geformte Streulichter.
[ ... ]

Kurzes Update dazu noch: Ich habe mir den Bereich, in dem ich die Streulichter sehe, mal mit einer Lupe gegen das Licht angeschaut. Man kann da deutlich ein Z-Logo und diverse Zahlen und Buchstaben erkennen. Laut Zeiss sind dort Hilfsmarkierungen für das Zentrieren und die Daten des Brillenglases aufgelasert (siehe hier). Wenn ich die Erklärung von Zeiss richtig verstanden habe, braucht man diese Markierungen wohl unbedingt, um das Glas überhaupt zentrieren zu können. Damit werde ich dann also wohl leben müssen... :(

Wer einen Ford mit Frontscheibenheizung fährt, kennt diesen Effekt übrigens sicher auch. Dort ist er allerdings wegen der feinen Drähte, die in die Scheibe eingearbeitet sind, auf der ganzen Fläche der Frontscheibe zu sehen.

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Re: Frage zur Größe der Sehbereiche bei Gleitsichtbrille

Beitragvon brettacher » Mittwoch 30. Januar 2013, 00:31

Ein letztes Update:

Letzter Stand der Dinge waren die Gläser V.3:

Bild

Diese verurschen im Fernbereich bei längerem Tragen Kopfschmerzen, obwohl einäugig jeweils rechts und links auf den ersten Blick erst Mal alles scharf aussieht. Ich vermute, dass die Kopfschmerzen daran liegen, dass ich mit der Fernzone nicht gescheit dreidimensional sehen kann. Die Gleitsichtzone ist so schmal, dass ich sie weder zum Arbeiten am Rechner, noch zum Lesen noch zu sonst etwas richtig gebrauchen kann.

Diese Gläser hat mein Optiker zu Zeiss eingeschickt und unverändert mit der Aussage zurückbekommen, dass die gemessenen Werte für Ferne und Nähe innerhalb der engen Fertigungstoleranzen liegen würden und auch die Progressionszonen und die optische Abbildung einwandfrei seien.

Die erste Aussage zu den Werten für Ferne und Nähe kann ich natürlich nicht überprüfen, die Aussage zur optischen Abbildung würde ich aber wegen der Probleme im Fernbereich doch stark anzweifeln wollen. Die Aussage zur Progressionszone verwundert mich ebenfalls sehr, um es mal milde auszudrücken, speziell, da sich Zeiss in der Werbung ja doch ziemlich weit bzgl. der Größe der Gleitsichtzone aus dem Fenster lehnt.

Ich habe meinem Optiker klargemacht, dass ich mit den Gläsern in dieser Form nichts anfangen kann. Er hat mir daraufhin als Alternative eine reine Fernbrille und eine Officelens-Gleitsichtbrille empfohlen, wobei er schon andeutete, dass ich mit der Officelens wahrscheinlich die gleichen Probleme haben werde wie mit der jetzigen Brille, da der einzige Unterschied die Einstellung der "Fernzone" auf ca. 4 m anstatt unendlich sei. Für mich ist das aber so oder so keine Alternative, da ich mit meiner jetzigen Brille von unendlich bis ca. 50 cm Entfernung perfekt und auf der gesamten Fläche des Brillenglases scharf sehe und mit mit der vorgeschlagenen Lösung nur eine zweite Brille einhandeln würde, die ich höchstens im Bereich zwischen 40 und 50 cm benützen könnte. Des weiteren hätte die Officelens wieder die Einschränkung durch die sehr schmale Gleitsichzone, die ich mit meiner jetzigen Brille nicht habe. Speziell für den Beruf (ich sitze, wie schon erwähnt, oft 8 bis 9 h pro Tag am Rechner) würde ich mir mit der Officelens also nur Nachteile einhandeln. Andere Alternativen sieht er nicht, meinte aber, ich solle mir die Zeiss-Webseite nochmal ansehen, ob ich dort nicht evtl. noch eine Alternative finden könnte.

Es sieht also so aus, als ob ich mit einer Brille alleingelassen werde, die ich eigentlich nur in die Mülltonne werfen kann. Wer die Preise der GS Individual 2-Gläser kennt, weiss dass das extrem teurer Müll ist.

Trotzdem vielen Dank an Alle, die sich hier (teilweise sehr viel) Mühe gegeben haben, mir weiterzuhelfen. Ich muss mir jetzt erstmal überlegen, wie ich mit der Situation umgehen soll.

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Re: Frage zur Größe der Sehbereiche bei Gleitsichtbrille

Beitragvon benkhoff » Mittwoch 30. Januar 2013, 10:43

warum wurden die Gläser nicht einfach umgetauscht?? Manchmal ist der Fehler physikalisch gar nicht messbar, aber mit neuen Gläser dann trotzdem behoben... komisch. Allerdings tauscht ZEISS normalerweise die Gläser auch sofort um, wenn wirklich was nicht ganz in Ordnung ist. Haben Sie die Brille dauerhaft getragen oder nur sporadisch (oft hilft es, sich zu "zwingen", und es macht nach ein paar Tagen Dauertragen "klick" im Hirn, und alles klappt wunderbar!)? Sind Sie auch sonst sehr "pingelig", und wie viele Gleitsichtbrillen hatten Sie schon? Bei der "allerersten" Gleitsichtbrille ist es immer ungewohnt, weil wir Menschen nunmal Gewohnheits-Tiere sind, und alles Neue zunächst einmal ablehnen.
Irgendwas passt da nicht... --> wurde der Sitz der Brille schon überprüft? Sitzt die Brille insg. zu hoch?
PS: "Office"-Gläser haben ein wesentlich größeren Sehbereich in der Nähe und Mitteldistanz. Damit kommt JEDER zurecht. Sie werden nicht allein gelassen...jedenfalls nicht hier.
PPS: eventuell ist ja auch ein anderer Optiker, der Zeiss Gläser führt, in Ihrer Nähe um Ihnen weiterzuhelfen
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