Frage zur Größe der Sehbereiche bei Gleitsichtbrille

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brettacher
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Re: Frage zur Größe der Sehbereiche bei Gleitsichtbrille

Beitrag von brettacher »

Noch mal eine Frage zu meinem Verständnis:

In einer anderen Diskussion hier habe ich gelesen, dass der Hornhautscheitelabstand die Breite der Gleitsichtzone stark beeinflusst (hoher HSA = schmale Gleitsichtzone). Wenn ich das richtig verstanden habe, gilt das aber nicht für individualisierte Gläser, da der HSA bei denen gleich mit eingerechnet wird. Oder gibt es auch da Grenzen? Und wie wirkt sich bei individualisierten Gläsern eine nicht-optimale Trageposition der Brille aus, d.h. wenn die Brille im Alltag ein paar mm weiter weg von den Augen ist und der HSA dadurch größer als bei der Berechnung ist?
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brettacher
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Re: Frage zur Größe der Sehbereiche bei Gleitsichtbrille

Beitrag von brettacher »

So Leute, tut mir leid, dass ich das nochmal hochholen muss, aber vielleicht hat ja noch jemand eine Idee.

Und noch eine Bemerkung vorab, damit das Folgende richtig ankommt: ich mache meinem Optiker keinen Vorwurf. Er kann mir nur die Gläser einbauen, die er von Zeiss bekommt. Er hat sich die ganze Zeit wirklich bemüht, zu einer Lösung zu kommen, mit der ich leben kann. Da dieser Beitrag also absolut kein Optiker-Bashing ist, bitte ich, entsprechende Vorwürfe zu unterlassen. Konstruktive Beiträge sind herzlich willkommen.

Für die, die sich noch erinnern: mein Optiker hatte mir Zeiss Gleitsicht Individual 2-Gläser verkauft, die hinten und vorne nicht gepasst haben. Bei den ersten beiden Gläsern lag das daran, dass die Refraktion schiefgegangen ist. Er hat das problemlos auf seine Kappe genommen und neue Gläser bestellt. Das Ergebnis sah dann so aus:

Bild

Meine Meinung zu den viel zu schmalen Gleitsichtkanälen hatte ich ja weiter vorne schon ausgiebig kundgetan. Leider hat sich herausgestellt, dass ich selbst nach extrem langer versuchter Eingewöhnungsphase (ein Jahr sollte ja reichen...) beim Tragen der Gleitsichtbrille regelmäßig starke Kopfschmerzen bekommen habe. Ich bin daraufhin im Winter nochmal zu meinem Optiker gegangen und habe die Problematik nochmal ausführlich mit ihm besprochen. Er hat sich bereiterklärt, mir andere Gläser machen zu lassen. Ich habe ihn aufgrund der Erfahrungen mit den Gläsern gebeten, mir Bifos oder eine sonstige Alternative machen zu lassen. Er hat mich nochmal refraktioniert (keine signifikanten Änderungen), das Ganze nochmals mit Zeiss durchdiskutiert und daraufhin von dort die Ansage bekommen "Der Kunde bekommt noch bessere, noch individuellere Gleitsichtgläser und wird sicher noch zufriedener sein."

Hier mal die alten und die neuen Werte im Vergleich:

Alt:

Sph / Cyl. / Achse / Add / Pr / B
R: +1,75 / -0,50 / 173 / 1,25 / 0,75 / 90
L: +2,50 / -1,50 / 152 / 1,25 / 0,75 / 270

Neu, auf's Hundertstel gerechnet:

Sph / Cyl. / Achse / Add / Pr / B
R: +1,62 / -0,50 / 168 / 1,50 / 0,75 / 90
L: +2,12 / -1,25 / 150 / 1,50 / 0,75 / 270

Das Ergebnis ist leider nicht ganz wie von Zeiss versprochen. Zum einen ist der Gleitsichtkanal nicht wirklich breiter geworden, dafür ist die Fernzone extrem schmal geworden und ausserdem hat die nutzbare Höhe abgenommen. Ab dem blassen waagrechten Strich nach unten sehe ich in der Ferne unscharf:

Bild

Der Optiker hat natürlich mehrfach kontrolliert, ob die Gläser korrekt eingeschliffen waren (waren sie, er hat mir sogar die Markierungen auf den Gläsern nochmal eingezeichnet, um mir zu zeigen, dass die Gläser nicht zu hoch montiert sind) und mir versichert, dass seine Maschine auf's Hundertstel genau einschleift. Der Sitz der Brille wurde auch nachkontrolliert. HSA und PD sind korrekt eingearbeitet.

Was bei den neuen Gläsern noch dazukommt, ist, dass die neuen Gläser erheblich stärker verzeichnen als die alten. Im Bild unten in Gelb der Eindruck, den ich von einer geraden Linie mit den alten Gläsern hatte, und in Rot, wie ich ihn mit den neuen Gläsern habe:

Bild

Mit diesen Gläsern wird mir nach kurzer Zeit wegen der starken Verzerrungen im Gleitsichtbereich und der schmalen Fernzone mit starken Unschärfen am Rand buchstäblich kotzübel. "Daran gewöhnen" habe ich zwar probiert, geändert hat das an den Kopfschmerzen und den sonstigen Symptomen aber nichts. Letztlich wäre "daran gewöhnen" aber so oder so keine Option, da ich keine Lust habe, mir meine Augen kaputt zu machen. Schließlich ist das Bild mit meiner Einstärkenbrille scharf, die Linien sind gerade und die Welt ist schön. Auserdem bin ich für die Arbeit auf die Einstärkenbrille angewiesen.

Langer Rede, kurzer Sinn: hat jemand so einen Fall schon mal gehabt (je individualisierter die Gläser, desto stärker die Unverträglichkeit)? Wenn ja, was war die Abhilfe. Ich würde meinem Optiker gerne noch etwas Argumentationshilfen liefern, um von Zeiss doch noch für mich brauchbare Gläser zu bekommen.
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wörterseh
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Re: Frage zur Größe der Sehbereiche bei Gleitsichtbrille

Beitrag von wörterseh »

Ja, habe ich! Zwei mal, in beiden Fällen war das Problem in der Thematik Winkelfehlsichtigkeit zu suchen...
Falls in diese Richtung noch nicht kontrolliert wurde, ich lese mir den ganzen Beitrag bestimmt nicht noch einmal durch, dann können man in dieser Richtung schauen...
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vidi
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Re: Frage zur Größe der Sehbereiche bei Gleitsichtbrille

Beitrag von vidi »

Prismen sind auf jedenfalls drin.
Gruß
Vidi

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optikmichel
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Re: Frage zur Größe der Sehbereiche bei Gleitsichtbrille

Beitrag von optikmichel »

Ich würde es mal mit einem Paar älteren, aussenprogressiven Gleitern probieren.
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Robin
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Re: Frage zur Größe der Sehbereiche bei Gleitsichtbrille

Beitrag von Robin »

doppelt
Zuletzt geändert von Robin am Dienstag 24. Februar 2015, 10:49, insgesamt 1-mal geändert.
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Robin
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Re: Frage zur Größe der Sehbereiche bei Gleitsichtbrille

Beitrag von Robin »

vom 25.10.13!
Zuletzt geändert von Robin am Dienstag 28. März 2017, 17:43, insgesamt 1-mal geändert.
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brettacher
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Re: Frage zur Größe der Sehbereiche bei Gleitsichtbrille

Beitrag von brettacher »

Robin hat geschrieben:[ ... ]Auch das Thema Winkelfehlsichtigkeit hatte wir damals schon
Richtig. Dazu gab es ja am Anfang schon einige Beiträge (siehe z.B. hier).

Ich habe, wie ich damals ja auch schon geschrieben habe, meinem Optiker gesagt, er solle das mit den Prismen nochmal prüfen. Da er die Prismen auch anders eingerechnet hat, als sie ursprünglich in meiner alten Einstärkenbrille waren, habe ich ihn natürlich auch gefragt, ob die Prismen in der Stärke richtig seien. Das hat er jeweils bejaht.

Auch vor der Bestellung der aktuellen Gläser hat er mich nochmal komplett, incl. Prismen, refraktioniert. Daher kamen auch die kleinen Abweichungen bei Sph. und Cyl. Er sagt, dass die Prismen nötig seien.

Unbedarft würde ich ihm auch zustimmen, da ich seit mindestens 15 Jahren dieses Höhenprisma in der Brille habe und damit hervorragend zurechtkomme (müsste mal nachschauen, ob ich noch Unterlagen finde, wie lange ich die Prismen wirklich schon habe).

Jetzt kommt ihr und sagt mir praktisch, dass Prismen in Gleitsichtbrillen nicht funktionieren oder gar schädlich sind. Oder so ähnlich - jedenfalls verstehe ich Eure Aussagen so. Soll ich jetzt also zu meinem Optiker gehen und sagen "ich brauche jetzt keine Prismen mehr, auch wenn ihre Refraktion was anderes sagt"? Ich kann irgendwie nicht ganz glauben, dass mein Optiker (bzw. eigentlich sind es ja zwei Optiker-Meister, die zusammen den Laden betreiben, und die mich beide schon refraktioniert und dann Gläser bestellt haben), dieses Faktum nicht kennen sollen. Vor allem, da der Optiker, der mir die beiden letzten Gläserversionen ausgemessen und bestellt hat, jeweils (angeblich, nachprüfen kann ich das natürlich nicht) lange mit einem Experten bei Zeiss telefoniert hat, um die Parameter der Gläser abzuklären. Und zu guter letzt: Dass Zeiss auch nicht wissen soll, dass Prismen in Gleitsichtgläsern nichts zu suchen haben, kann ich auch nicht so ganz glauben.

Es wäre also sehr hilfreich (auch für mein Verständnis), wenn mal jemand erklären könnte, was es mit den Prismen in GS-Brillen auf sich hat.

Weiterer Punkt: was passiert, wenn ich meinen Optiker wirklich überreden kann, mir GS-Gläser ohne Prismen machen zu lassen? Mein Optiker meinte, dass mein Höhenprisma schon nicht so ganz ohne sei, deswegen müsse es da rein. Wenn es nur eine Vierteldioptrie sei, könnte man es ja weglassen, aber in meinem Fall nicht. Nach den Erfahrungen, die ich mit Brillen ohne Prisma gemacht habe, stimme ich ihm da auch zu. Ist das also nicht einfach den Teufel mit dem Beelzebub ausgetrieben? Will heissen, ich bekomme immer noch Kopfschmerzen, nur halt nicht mehr von den GS-Gläsern an sich, sondern vom fehlenden Prisma?

Bin weiterhin für jegliche Hilfe dankbar!
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Re: Frage zur Größe der Sehbereiche bei Gleitsichtbrille

Beitrag von prüflingsprüfer »

brettacher hat geschrieben:Es wäre also sehr hilfreich (auch für mein Verständnis), wenn mal jemand erklären könnte, was es mit den Prismen in GS-Brillen auf sich hat.
das können deine Augenoptikermeister vor Ort sicherlich trefflich und gut,
dazu sind evtl.einige Zeichnungen hilfreich und der schriftlich mit viel Text fordert das nur weitere Fragen raus,
also auf zu deine Optiker....
Es gibt einfach komplexe Themen, welche sich so locker in einem Forum nicht umfassend erklären lassen bei Millionen von Glaskombinationen.....
Augenoptikermeister / ö.b.u.v. Sachverständiger / Heilpraktiker

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Re: Frage zur Größe der Sehbereiche bei Gleitsichtbrille

Beitrag von vidi »

@Brettacher
Wo hast du das den schon wieder gelesen. Hier hat keiner behauptet, dass Prismen nichts in Gleitsichtgläsern zu suchen habe.
Zeige mir doch bitte mal diese Aussage hier im Forum!
Gruß
Vidi

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Re: Frage zur Größe der Sehbereiche bei Gleitsichtbrille

Beitrag von wörterseh »

...jup, an eine solche Aussage kann ich mich hier auch nicht erinnern!
Diese wäre in meinen Augen auch unhaltbar. Vielleicht kam das ja aus einem anderen Forum - kann ja mal passieren, daß man was durcheinanderbringt...
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Re: Frage zur Größe der Sehbereiche bei Gleitsichtbrille

Beitrag von Snipera »

So und um nun die völlige Verwirrung zu stiften:

Wie ist das dann mit dem Slap-off-Prisma ???

:mrgreen:
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Robin
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Re: Frage zur Größe der Sehbereiche bei Gleitsichtbrille

Beitrag von Robin »

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Zuletzt geändert von Robin am Dienstag 28. März 2017, 17:43, insgesamt 1-mal geändert.
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DI Michael Ponstein
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Re: Frage zur Größe der Sehbereiche bei Gleitsichtbrille

Beitrag von DI Michael Ponstein »

hier wird aber hoffentlich nicht höhenausgleichprisma mit einer notwendigen prismatischen korrektur in vertikaler Richtung verglichen?!
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Snipera
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Re: Frage zur Größe der Sehbereiche bei Gleitsichtbrille

Beitrag von Snipera »

@DI: nene, keine Sorge, aber ich wollt einfach das Wort "Prisma" loswerden und auch das Thema, das angeblich in Gleitsichtbrillen keine Prismen zu suchen haben, einfach mal anbringen. Mittlerweile bekommt der Kreis hier Ecken und es ist erstaunlich was für neue Probleme über so eine Fernberatung erst entstehen.

Bin echt schon auf die weiteren Berichte gespannt, nachdem der Optiker fachlich nachgeschult wurde.
:mrgreen:
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